Die neue Halle 12 auf dem Frankfurter Messegelände bot auf der Ebene 1 ein angenehmes Umfeld für die aus Essen nach Frankfurt umgezogene Reifen, die von der Messe Frankfurt als "co-located Show" erstmals im Rahmen der Automechanika präsentiert wurde. Vor dem Hintergrund, dass Reifen- und Werkstattservice immer mehr verschmelzen, versprach sich der Veranstalter mit dem neuen Messe-Duo viele Synergien aus der Kombination der Reifenmesse mit den Werkstattausrüstern, die sich in den benachbarten Hallen zeigten. Doch während sich dort die Besuchermassen durch die Gänge schoben, war die Reifen eher ein Ort der Ruhe. An den überraschend großzügigen Ständen der vielen exotischen Hersteller herrschte teils gähnende Leere. Die Angebote von Herstellern wie Linglong Tire, Haohua Tire oder der thailändischen Vee Rubber Group fanden wenig Interessenten. Etwas besser sah es am Stand von BKT des indischen Herstellers Balkrishna Industries Limited aus, dessen Land- und Baumaschinenreifen auch hierzulande bekannt sind. Allein 230 unterschiedliche Dimensionen für Schlepper-Reifen, aber auch Reifen von über einer Tonne Gewicht pro Stück für den Bau- und Mineneinsatz bietet das Unternehmen mit Sitz in Mumbai.
Kaum bekannte Hersteller
Die hierzulande bekannten Premiumhersteller glänzten fast vollständig durch Abwesenheit oder zeigten sich an anderer Stelle. Continental etwa hatte sein Reifenportfolio am Stand im Forum integriert, Michelin zeigte vor allem Werkstattausrüstung in Halle 8. Bridgestone/Firestone demonstrierte die Wirkungsweise des Pannenschutzes DriveGuard, sofern Besucher an den kleinen unscheinbaren Stand kamen. Giti Tires, der Newcomer des letzten Jahres auf dem deutschen Markt, präsentierte sein Portfolio schon großzügiger. Das indonesische Unternehmen, in Asien die Nummer eins im Pkw-Segment, setzt nicht nur auf deutsche Maschinentechnik in ihren Produktionsstätten, sondern auch auf "German Engineering" bei der Entwicklung der Reifen für den europäischen Markt am Entwicklungsstandort Hannover. Mit GT Radial hat Giti eine bereits seit Jahren bekannte Marke im deutschen Markt.
Mehr Interesse fand der Stand des ASA-Verbandes, der gemeinsam mit führenden Werkstattausrüstern die Vorteile einer voll vernetzten Werkstatt demonstrierte. In einem Werkstattszenario mit drei verschiedenen Arbeitsbereichen zeigten die Partner aus der Industrie, wie verknüpfte Prozesse rund um den Reifenservice und das optimale Zusammenspiel verschiedener Stationen in einer Werkstatt helfen, trotz schrumpfender Margen die Rendite zu steigern.
Optimierte Abläufe
Die Vernetzung von Werkstattgeräten mit der Dealer Management Software durch Asanetwork optimiert die Organisation und Arbeitsabläufe im Betrieb und ermöglicht so deutliche Einsparungen und eine Steigerung der Werkstatterträge.
Gut besucht war auch der Stand der Delticom AG, wo deren Bestellplattform autoreifenonline.de im Fokus stand. Betriebe können hier vertrags- und gebührenfrei Reifen, Kompletträder und Ersatzteile bestellen, sich als Servicepartner listen lassen und von umfangreichen Zusatzleistungen profitieren.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Reifen neben der Tire Cologne als zweite Messe rund um den Reifenservice künftig einem größeren Zuspruch seitens der Hersteller und Besucher erfreut.
Kurzfassung
Auf der "co-located Show" Reifen, die erstmals im Rahmen der Automechanika stattfand, präsentierten sich vor allem hierzulande unbekannte Hersteller. Der Besucherandrang in der neuen Halle 12 war größtenteils überschaubar.
- Ausgabe 10/2018 Seite 27 (157.9 KB, PDF)