Herr Barthel, mit "Oil-X" haben Sie ein Motorenöl auf den Markt gebracht, das eine Alternative zu gängigen Markenprodukten sein soll. Wie kam es dazu?
Unser Ziel war es nicht, ein 08/15-Motorenöl anzubieten, wie es schon viel zu viele im Markt gibt.
Durch jahrelange Erfahrung im Ölmarkt sind wir auf eine Marktnische gestoßen, die durch den Wandel im Kaufverhalten bei Autohaus- und Werkstattkunden entstanden ist. So wurde Oil-X als sinnvolle Ergänzung zur Hauptmarke entwickelt, um die Ertragskraft des Ölgeschäftes im Autohaus sowie Kundenbindung und -zufriedenheit auch in Zukunft zu sichern.
Was machen Sie mit Oil-X anders?
Unsere Oil-X-Motorenöle besitzen eine klare, zielgerichtete Verkaufsstrategie. Laut DAT-Report bringen bis zu acht Prozent der Kunden ihr Öl inzwischen selber zum Service mit, da sie es beispielsweise im Internet oder in Baumärkten günstiger kaufen können. Bei Vielfahrern sind es sogar zehn Prozent - Tendenz steigend. Kleinflotten- und Leasingunternehmen sind ebenfalls besonders preissensibel. Zudem befinden sich 75 Prozent aller Pkw in Deutschland in den Segmenten zwei und drei. Gerade bei älteren Fahrzeugen wollen Kunden nicht mehr ein hochpreisiges Markenöl für ihr Auto kaufen. Wenn ein Autohaus diese preissensiblen Zielgruppen als Kunden halten will, muss es den Wandel ein Stück weit mitgehen und ihnen neben der Hauptmarke eine Motorenöl-Alternative anbieten.
Und dafür ist Oil-X das richtige Produkt?
Genau, Oil-X ist quasi die Hausmarke im Autohaus oder der Werkstatt. Es wird ausschließlich an Autohäuser und Werkstätten verkauft und unterstützt mit seinem Erscheinungsbild den Profi-Anspruch des Autohauses. Es bedient damit preissensible Kunden, die es sonst ohnehin verlieren würde. Hat ein Kfz-Betrieb nur ein hochpreisiges Markenöl, muss der Serviceberater über den Preis diskutieren und versuchen, ihn zu rechtfertigen. Diese Diskussion kann man mit Oil-X umgehen: Der Kunde kann entweder das Markenöl oder die günstigere Hausmarke in Profi-Qualität nehmen. Und da es Oil-X nur in Kfz-Betrieben gibt, lässt sich der Preis auch nicht vergleichen.
Was soll das Öl kosten?
Jedes Autohaus kennt sein Marktumfeld und kann selbst bestimmen, wie es die Oil-X-Motorenöle preislich positioniert. Auf alle Fälle wird Oil-X nicht in anderen Absatzkanälen zu finden sein.
Für welche Automarken ist Oil-X geeignet?
Oil-X ist generell für alle Autohäuser und Werkstätten geeignet, unabhängig von der Automarke. Momentan legen wir den Schwerpunkt auf die Marken mit den größten Marktanteilen.
Ist die Qualität von Oil-X mit Markenölen vergleichbar?
Ja, die Qualität ist vergleichbar. Oil-X-Motorenöle besitzen Premium-Qualität und erfüllen die Normen von Autoherstellern, sind also freigegeben. Der Endkunde kann anhand der prominent genannten Norm auf dem Gebinde sehen, dass es sich hierbei um ein Profi-Motorenöl handelt. Auch die Herstellergarantie wird weiterhin gewährt, wenn es im Auto genutzt wird.
Wer produziert das Öl?
Es wird in Deutschland hergestellt und stammt von einem namhaften Hersteller - mehr möchte ich nicht verraten.
Können Sie schon etwas zu den Verkaufszahlen sagen?
Die Nachfrage ist sehr groß. Diejenigen Autohäuser, die es schon bezogen haben, kaufen unser Motorenöl regelmäßig. Für mich ist diese Entwicklung das beste Zeichen, dass wir mit unserer Oil-X-Strategie richtig liegen. Die Autohäuser und Werkstätten brauchen Oil-X als Ergänzung zur bestehenden Ölmarke und erwirtschaften so auch tatsächlich mehr Ertrag im Ölgeschäft.
Eine provokante Frage zum Schluss: Warum sind die etablierten Ölhersteller noch nicht auf diese Idee gekommen, ein günstigeres Öl anzubieten?
Die namhaften Hersteller agieren alle global und produzieren nicht extra für den deutschen Markt eine eigene Produktlinie, weil es hier preissensible Kunden gibt. Eine Budgetmarke könnte auch Kannibalisierungs-Effekte für die eigenen Produkte haben.
Interview: Alexander Junk