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Zeit, dass sich was dreht

25.06.2020 11:00 Uhr

Nach den schwierigen Wochen der Corona-Krise während des Lockdowns spüren viele Betriebe noch immer die wirtschaftlichen Auswirkungen. Auch wenn die Werkstätten insgesamt glimpflich davongekommen sind, müssen sich viele Betriebe jetzt neu aufstellen.

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Kurzfassung

Kurzarbeit und die ökonomische Unsicherheit bei vielen Menschen schlagen sich mittelfristig auf das Werkstattgeschäft nieder. Darin könnte aber gerade für den freien Markt auch eine Chance liegen - wenn man sich richtig aufstellt.

Die wirklichen Hiobsbotschaften kommen derzeit vor allem aus dem Bereich der Automobilhersteller und deren Zulieferer. Die Erwartungen aller namhaften Zulieferbetriebe wie Schaeffler, ZF, Bosch oder Conti sind wenig ermutigend. Der Automobilzulieferer ZF will in den kommenden fünf Jahren bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen, Continental-Chef Elmar Degenhart schloss betriebsbedingte Kündigungen ebenfalls nicht aus.

In zwei Online-Umfragewellen Anfang April und Ende Mai hat die Interessenvertretung der Teilehersteller im Freien Ersatzteilmarkt (AAMPACT) nach Auswirkungen der Corona-Krise bei den Mitgliedern gefragt. 64 Prozent der Befragten rechnen mit bis zu zehn Prozent Umsatzeinbruch in diesem Jahr, weitere 30 Prozent kalkulieren mit bis zu 20 Prozent Minus.

In den Werkstätten liefen die Geschäfte während des Lockdowns weiter, regional und je nach Tätigkeitsschwerpunkt unterschiedlich gut. Laut einer Branchenumfrage der auf Verkehrsrecht spezialisierten ETL Kanzlei Voigt unter fast 200 Teilnehmern der Kfz-Branche Anfang April hatten 43 Prozent aller Reparaturbetriebe bereits finanzielle Soforthilfen von Bund und Land in Anspruch genommen. 78 Prozent aller Markenwerkstätten und sogar 83 Prozent aller Karosserie- und Lackierbetriebe hatten einen Antrag auf Kurzarbeit gestellt, bei den freien Werkstätten 57 Prozent.

Anfang April fragte auch der Betreiber des Reparaturportals FabuCar Kfz-Werkstätten nach den Auswirkungen der Corona-Krise. Sieben Wochen danach erfolgte eine zweite Befragung, an der sich 268 Betriebe beteiligt haben. Rund 80 Prozent der Werkstatt-Inhaber klagten zu Beginn der Krise über weniger Aufträge. Mitte Mai berichteten nur noch 43 Prozent über Einbußen. Rund zwei Drittel der Inhaber berichteten Anfang April noch über Engpässe in der Ersatzteilbeschaffung - sieben Wochen später beklagen dies nur noch knapp 25 Prozent. Knapp 22 Prozent der Werkstattinhaber aber haben Mitarbeiter in Kurzarbeit überstellen müssen. Entlassungen von Mitarbeitern gab es so gut wie keine.

Jetzt sind Rezepte gefragt, wie sich die Betriebe für die Zukunft aufstellen, denn es könnte auch langfristige Auswirkungen auf den Aftermarket geben, wie die Unternehmensberater von Bain und Company glauben. Aufgrund von Homeoffice und nicht stattfindenden Urlaubsreisen werde sich im laufenden Jahr besonders stark der Rückgang der mit dem Pkw gefahrenen Kilometer auswirken. Servicebedarf und Unfallreparaturen sinken, weniger Verschleißteile werden ausgetauscht.

Angesichts ökonomischer Unsicherheit würden private Autobesitzer, aber auch Flottenmanager Wartungen aufschieben oder nach kostengünstigeren Lösungen suchen. Die freien Werkstätten könnten diese Chance nutzen, neue preissensible Kunden zu erobern und sie langfristig an sich zu binden. Für viele Kfz-Betriebe geht es jetzt darum, die Liquidität zu erhalten. Hier helfen der ehrliche Blick auf die Zahlen, professionelle Beratung und der Gang zur Hausbank.

Fünf Tipps für Kfz-Werkstätten

Corona hat die Kfz-Branche fest im Griff und sorgt auch bei Werkstätten für spürbare Einschnitte. Trotzdem lohnt sich der Blick nach vorne. Fünf Tipps für den Neustart nach der Krise.Tipp 1: Effizienter werden - Betriebsanalyse hilft beim KrisenmanagementFür viele Werkstätten bedeutet der andauernde Ausnahmezustand höhere Kosten bei geringeren Einnahmen. Daher wird es immer wichtiger, einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zu haben. Wer die eigenen Kennzahlen genau analysiert hat, kann gezielt gegensteuern, etwa durch bessere Mitarbeiter-Auslastung, effizienter gestaltete Abläufe oder eine gezieltere Kundenansprache.Tipp 2: Sicherer arbeiten - Corona-Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich umsetzenDie vielfältigen Sicherheitsauflagen, unter denen Kfz-Betriebe derzeit arbeiten müssen, bedeuten oft große Herausforderungen. Um die Komplexität der Anforderungen zu reduzieren, können diese auch in verschiedene Kategorien unterteilt werden, etwa Kundenkontakt, Werkstattarbeiten und Außendienst. Das hilft dabei, den Überblick über alle Vorschriften zu behalten.Tipp 3: Digital näher am Kunden seinWenn die persönlichen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden müssen, bleiben oftmals nur digitale Kanäle. Auch wenn den meisten Werkstätten derzeit die Mittel für einen kompletten Digitalisierungsschub fehlen: Online-Terminvereinbarung, eine Platzierung bei Google, eine informative Website und die zeitnahe Beantwortung von Mails reichen oft schon aus, um Erreichbarkeit und Nähe zum eigenen Kunden aufrechtzuerhalten.Tipp 4: Ins Team investierenDie Motivation und Wertschätzung der Mitarbeiter sowie eine offene Kommunikation zum Stand der Dinge sind wichtig. Weiterbildungen und Schulungen sind auch in Zeiten von Corona weiterhin wichtig: Denn nur gut ausgebildete Mitarbeiter können Kunden zufriedenstellen.Tipp 5: Strategie entwickelnJetzt gilt es, sich zukunftssicher für die Zeit nach Corona aufzustellen. Dabei gilt: Auf die richtige Mischung kommt es an. Welche Strategien und Maßnahmen für welchen Betrieb geeignet sind, muss je nach Einzelfall entschieden werden. Wichtig ist zunächst, überhaupt einen Plan zu erstellen. Die Maßnahmen müssen zielführend und machbar sein. Professionelle Beratung kann jetzt sinnvoll sein und wird sogar finanziell gefördert.Quelle: Continental, eigene Recherche

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