Die US-Regierung will Toyota für den Umgang mit seiner Pannenserie zur Rechenschaft ziehen. Der japanische Autohersteller soll eine Rekordstrafe von 16,4 Millionen Dollar (12,2 Mio. Euro) zahlen. "Sie haben einen gefährlichen Defekt für Monate wissentlich vor den US-Behörden geheim gehalten", sagte Verkehrsminister Ray LaHood am Montag in Washington. "Sie haben nichts unternommen, um Millionen Fahrer und ihre Familien zu schützen." LaHood wirft Toyota vor, das Problem der klemmenden Gaspedale vier Monate lang verschwiegen zu haben. Spätestens Ende September 2009 habe der Hersteller davon gewusst, so der Vorwurf. Dies belegten Reparaturanweisungen, die Toyota an seine Vertriebspartner in Europa und Kanada versandt habe. Der Rückruf wegen der festhängenden Pedale startete in den USA im Januar. "Wir haben nun die Beweise dafür, dass Toyota seine rechtlichen Verpflichtungen verletzt hat", sagte LaHood. Laut Gesetz muss ein Autohersteller die US-Behörde für Verkehrssicherheit binnen fünf Tagen über gefährliche Defekte informieren. "Wegen dieser Gründe streben wir die höchstmögliche Strafe an." Niemals zuvor hatte die Regierung die Maximalstrafe für einen Autobauer gefordert. Toyota hat nun zwei Wochen Zeit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Der Hersteller ließ in einer ersten Reaktion wissen, dass ihm das Schreiben des Verkehrsministeriums noch nicht vorliege. Die Strafe selbst dürfte ohnehin das geringste Problem für den weltgrößten Autohersteller sein. Die Signalwirkung könnte indes verheerend sein.
USA: Toyota am Pranger
"Sie haben nichts unternommen, um Millionen Fahrer und ihre Familien zu schützen", wirft Verkehrsminister Ray LaHood dem Hersteller nach der Pannenserie vor. Die verhängte Strafe ist weniger wegen der Höhe als wegen der Signalwirkung schmerzhaft.