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Tempolimit: Zwei Studien, zwei Ergebnisse

24.09.2021 04:32 Uhr | Lesezeit: 3 min
Tempolimit: Zwei Studien, zwei Ergebnisse
© Foto: picture alliance/Christian Ohde/chromorange

Kurz vor der Bundestagswahl tobt der Streit ums Tempolimit mit großer Intensität. Jetzt sind zwei Umfragen mit sich widersprechenden Aussagen publiziert worden.

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Früher kam das Thema alle paar Jahre aufs Tapet, inzwischen wird die Diskussion alle paar Wochen angeheizt: Die Rede ist vom Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Kurz vor der Bundestagswahl wurden zwei neue Studien vorgestellt, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. So hat der Automobilclub Mobil in Deutschland eine Untersuchung in Auftrag gegeben, derzufolge mehr als jeder zweite Autofahrer ein Tempolimit von 130 km/h ablehnt. 52 Prozent wollen sich nicht vom Staat vorschreiben lassen, bei diesem Tempo vom Gas zu gehen.

Zu einem anderen Ergebnis kommt eine Studie des Direktversicherers Allianz Direct, die jedoch eine andere Auswahl der Bevölkerung befragt hat – nämlich neben Autofahrern auch Menschen, die ausschließlich zu Fuß, per Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Außerdem verzichtete die Allianz-Direct-Studie darauf, Menschen mit einem Alter von über 45 Jahren zu befragen.

Das Ergebnis: 39 Prozent der befragten Gruppe wollen höchstens Tempo 130, weitere 32 Prozent können sich mit einem höheren Tempolimit – das allerdings nicht politisch diskutiert wird – anfreunden. Allianz Direct folgert aus der Befragung der Teilgruppe: 71 Prozent der Deutschen befürworteten ein Tempolimit. Interessanterweise ist die Ablehnung einer Begrenzung gerade unter den jüngsten Befragten am größten.

Die Argumente pro und contra Tempolimit sind seit langem ausgetauscht. Befürworter führen niedrigere Unfallzahlen und geringere Emissionen ins Treffen, während die Gegner einer Beschränkung auf Statistiken verweisen, wonach die deutschen Autobahnen sicherer sind als tempobeschränkte Schnellstraßen in anderen Ländern und die erhöhten Emissionen praktisch nicht ins Gewicht fielen.

Das sind die Positionen der Parteien

Das Thema ist politisch hart umkämpft, die Parteien haben sich positioniert: Die CDU/CSU lehnt Tempolimits ab, wenngleich CSU-Chef Markus Söder im vergangenen Jahr von der einst strikten Linie abgerückt ist (wir berichteten). FDP und AfD sprechen sich ebenfalls für die freie Wahl der Geschwindigkeit aus, wobei die AfD ergänzend fordert, existierende Beschränkungen zu überprüfen. Mit der SPD wird es dagegen keinen neuen "Autokanzler" nach Vorbild von Gerhard Schröder geben: Sie will Tempo 130. Die Grünen bringen daneben eine weitere Absenkung auf 120 km/h für Ballungsräume ins Spiel – und für die Linkspartei ist 120 generell die absolute Obergrenze. (aum/jm)

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KOMMENTARE


R. Luft

25.09.2021 - 10:14 Uhr

Erst einmal was Grundsätzliches: Keine Kommentare? Hat hier jeder Angst, an den Pranger gestellt zu werden? Und nun zum Artikel: Jede/r Autofahrer ist sich darüber im Klaren, dass grob gesagt mit der Geschwindigkeit auch der Kraftstoffverbrauch zunimmt. Daraus resultiert natürlich auch ein höherer Schadstoffausstoß. Nun hat die Autoindustrie in den letzten Jahren immer mehr verbrauchsgeminderte Motoren gebaut, so dass man durchaus von einer Reduzierung der Verbräuche und damit einhergehender Schadstoffreduzierung ausgehen konnte. Weit gefehlt, denn im Umkehrschluss wurden die Fahrzeuge, größer, schwerer, schneller – und das wird auf der Straße auch entsprechend ausgenutzt, so dass die Bemühungen ins Leere liefen. Nein, die Autoindustrie bewirbt diese Art Fahrzeuge auch noch intensiv und aggressiv, auf dass der Profit noch weiter steige. Deshalb muss der Staat hier endlich lenkend eingreifen und eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 km/h anordnen.


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