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Studie zu mobilen Parkplatz-Robotern: Die Ladesäule fährt zum E-Auto

30.12.2019 08:54 Uhr
VW mobiler Laderoboter
Der mobile Roboter bringt einen Anhänger als fahrbaren Energiespeicher zum Fahrzeug, schließt diesen an und lädt damit die Batterie des E-Fahrzeugs auf.
© Foto: VW

Dünnes Ladenetz, besetzte Säulen, lange Wartezeiten: Das "Auftanken" des eigenen Elektroautos kann ziemlich nerven. Auf großen Parkplätzen wäre es leichter möglich, aber auch dort drohen Engpässe. Volkswagen entwickelt jetzt einen neuen Ansatz - mit autonomen Stromrobotern.

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Wenn das E-Auto nur schwer an die Säule kommt, soll die Säule zum E-Auto kommen. Mit dieser Grundidee will VW das Problem mangelnder Ladestationen auf öffentlichen Parkplätzen angehen. Die konzerninterne Komponenten-Sparte, die auch Antriebe, Fahrwerke und eigene Batteriesysteme herstellt, entwickelt dazu mobile Laderoboter. Diese sollen einmal in Parkhäusern oder Tiefgaragen selbstständig zu abgestellten Fahrzeugen ausschwärmen und sie in kurzer Zeit aufladen.

Noch ist die Technik nicht marktreif. Entwicklungschef Mark Möller spricht von einer "Studie, die aber durchaus schnell Realität werden kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen". Bei Spitzengesprächen von Industrie und Politik war zuletzt klar geworden, dass ein Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland nur gelingen dürfte, falls die nötige Infrastruktur rasch ausgebaut wird. Dazu gehört, Lademöglichkeiten zu Hause, am Arbeitsplatz und auf großen Parkflächen zu erweitern - hierfür sind jedoch viele rechtliche Änderungen erforderlich.

Autonome Laderoboter könnten nach Einschätzung von Volkswagen die schwierige Umstellung zumindest auf Parkplätzen erleichtern. "Nicht nur der bauliche Aufwand für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur, auch die Kosten können deutlich reduziert werden", meinte Möller.

Versorgung mehrerer Autos möglich

Die rollenden Geräte werden über eine App oder Assistenzsysteme der E-Fahrzeuge aktiviert. Jeder Roboter zieht dann einen "Akkuwaggon" als Anhänger zum Auto, öffnet die Ladeklappe und schließt den Stecker an. Während des Ladens kann er sich entkoppeln und zwischenzeitlich andere Fahrzeuge versorgen. Danach trennt er den fahrbaren Speicher. Jeder "Waggon" hat einen Energiegehalt von bis zu 25 Kilowattstunden.

Kameras und Sensoren sorgen dafür, dass die Gefährte nicht mit Autos, anderen Robotern oder den Speicherwagen zusammenstoßen. Besitzer von E-Autos können den Parkplatz frei wählen, ohne eine fest installierte Säule ansteuern zu müssen. Viele Autos lassen sich zeitgleich laden.

Volkswagen betonte, ein möglicher Marktstart des Systems sei bisher nicht terminiert. Es habe aber realistische Einsatzchancen. Die Bundesregierung sucht zum schnelleren Aufbau eines flächendeckenden Ladenetzes den Schulterschluss auch mit der Energiewirtschaft. "Unser Ziel ist, dass bald niemand in Deutschland noch sagt: "Ich kaufe mir kein E-Auto, weil ich nicht weiß, wie und wo ich es laden soll"", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) kürzlich.

Ziele angehoben

Außerdem will VW bei Produktion und Verkauf von Elektroautos schneller vorankommen als bisher geplant. Das Ziel von einer Million produzierten E-Autos soll nun Ende 2023 und damit zwei Jahre früher als angepeilt erreicht werden, wie der Dax-Konzern am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Für das Jahr 2025 strebt das Unternehmen nun 1,5 Millionen produzierte Elektroautos der neuen ID-Familie an.

Erst im November war im VW-Werk in Zwickau die Produktion des ID.3 angelaufen. Die Wolfsburger wollen sich mit ihrem ersten vollelektrischen Fahrzeug im Massengeschäft für E-Autos etablieren. Das Fahrzeug soll auch die Grundlage für weitere Varianten mit alternativem Antrieb werden.

Volkswagen will im Markt für E-Autos zum Weltmarktführer werden und damit Konkurrenten wie den US-Konzern Tesla abhängen. Bis 2024 will die Kernmarke des weltgrößten Autobauers wie bereits bekannt elf Milliarden Euro in den Ausbau der E-Mobilität stecken, konzernweit sind es 33 Milliarden Euro. (dpa)

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