Von wegen, die Bilanz im Kfz-Gewerbe 2012 wird verhagelt, weil der Winter ausfällt. Mehr als in den letzten Wochen geht kaum. In den Werkstätten hat sich die kalte Witterung schon jetzt ausgewirkt. Auf unsere Frage der Woche Anfang Februar gaben 62 Prozent der Befragten an, dass ihnen der Frost einen Anstieg bei den klassischen Winterreparaturen bescherte. Das passt zu unserer Umfrage von vor vier Wochen. 62 Prozent hatten angegeben, dass das Geschäft mit Winterreifen angesichts des milden Winters schlechter gelaufen sei als im Vorjahr. Die Frage der Woche auf asp-Online zeigt damit zuverlässig aktuelle Trends der Servicebranche auf.
Rein subjektiv ist der Eindruck, dass die Auslastung in den Betrieben witterungsbedingt am Limit ist. Nicht nur wegen der stark gestiegenen Aufträge kältebedingter Reparaturen wie Batteriewechsel, geplatzte Kühler, eingefrorene Bremsen und Schlösser oder verstopfte Diesel-Kraftstoffsysteme. Auch die Mitarbeiter in den Betrieben werden von der Witterung nicht verschont und die Unternehmen verzeichnen einen deutlichen Anstieg krankheitsbedingter Ausfälle. Die zu kompensieren ist kaum möglich, denn Fachkräfte sind kurzfristig nicht zu bekommen. Dass die Kfz-Unternehmer beim Thema Fachkräfte auch die langfristige Perspektive im Blick haben, belegen aktuelle Zahlen des ZDK. Laut Verband ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Kfz-Gewerbe zum Stichtag 30. September 2011 gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen – eine gute Perspektive für die Zukunft.
Um Zukunftsperspektiven geht es auch in der 6. Auflage des Meisterschüler-Wettbewerbs Auto Service Meister (ASM). 2012 wollen wir nicht nur die besten Meisterschüler und Schulklassen Deutschlands küren, wir zeigen dem Nachwuchs auch Perspektiven rund um das Berufsfeld Kfz-Servicemeister auf (ab S. 47) und damit gute Perspektiven.
Frank Schlieben, asp-Chefredakteur
- Ausgabe 2/2012 Seite 3 (107.5 KB, PDF)