BMW will laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" Aktien des hessischen Carbon-Herstellers SGL kaufen und damit den Konkurrenten VW in die Schranken weisen. "Wir haben ein essentielles Interesse an SGL", zitierte das Magazin einen hochrangigen Manager der Münchner. Ein BMW-Sprecher bezeichnete den geplanten Vorstoß am Sonntag als "Spekulation" und wollte den Bericht nicht kommentieren. Trotzdem legte die SGL-Aktie am Montag zeitweise um mehr als 13 Prozent auf 43,20 Euro zu und war damit der Favorit der Anleger im MDax. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hält dem Magazin zufolge bereits einen Anteil von rund 29 Prozent aller SGL-Aktien. Damit verfügt die Quandt-Tochter über eine Sperrminorität bei SGL, die ihr großen Einfluss bei künftigen Weichenstellungen sichert. VW ist Anfang 2011 überraschend ebenfalls bei SGL Carbon eingestiegen und seitdem mit rund acht Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten beteiligt. Wie der "Spiegel" schreibt, bereitet der Wolfsburger Konzern einen weiteren Aktienkauf bei SGL vor. Aus diesem Grund bewertete eine Analystin der Commerzbank ein mögliches Engagement von BMW an SGL skeptisch. Ein solcher Schritt wäre "aus operativer Sicht nur wenig sinnvoll", schrieb sie in einem Kommentar. So könnten VW und der Anlagenbauer Voith mit ihrem gemeinsamen Anteil von mehr als 17 Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten verhindern, dass sie von BMW und Klatten aus SGL herausgedrängt werden. (dpa)
Medienbericht: BMW will bei Carbon-Hersteller SGL einsteigen

Spekulationen über einen Einstieg von BMW haben die Aktien des hessischen Carbon-Herstellers SGL am Montag in die Höhe getrieben. Wie der "Spiegel" schreibt, bereitet auch VW einen weiteren Aktienkauf bei SGL vor.