Deutschlandweit gibt es 130 Kfz-Schiedsstellen, die bei unterschiedlicher Bewertung der geleisteten Reparaturqualität oder des Zustand eines gekauften Gebrauchtwagens zwischen Kfz-Betrieb und Kunden vermitteln sollen. Dadurch wird in vielen Fällen einer günstigeren außergerichtlichen Einigung Vorschub geleistet, hieß es gestern auf einer Veranstaltung während der Automechanika in Frankfurt. Die Schlichtungseinrichtung besteht seit 40 Jahren. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 450.000 Streitfälle an die Kommission herangetragen, von denen eine Vielzahl in Vorverhandlungen geregelt werden konnte. Pro Jahren landen den Angaben zufolge rund 1.700 Verfahren vor einer der Kommissionen. Lediglich in rund zwölf Prozent dieser Fälle habe man keine Einigung herbeiführen können, so Volker Prüfer von der DAT. Das Gremium setzt sich im Normalfall aus je einem ZDK- und ADAC-Vertreter sowie einem öffentlich bestellten Kfz-Sachverständigen der DAT zusammen. Diese Konstellation soll einen Ausgleich zwischen Handwerks- und Verbraucherinteressen gewährleisten. Bei Streitigkeiten zu Reparaturfragen ergänzt ein Sachverständiger einer Prüforganisation den Schlichtungsprozess. Die Initiatoren bedauerten in Frankfurt, dass die außergerichtliche Streitbeilegung in Deutschland noch vergleichsweise unterentwickelt ist. Der Grund: Obgleich die Schiedskommissionen im vergangenen Jahr rund 13.500-mal angerufen wurde, ist diese Lösung vielen Autofahrern noch weitgehend unbekannt. Erhebungen von DAT und ADAC zufolge weiß nur jeder zweite Fahrzeughalter um deren Existenz. Bei den unter 30-Jährigen wissen nur 17 Prozent der Befragten Bescheid. (msh)
Kfz-Schiedsstellen: Bekanntheitsgrad steigern
"Vertragen statt klagen" ist das Motto der Kfz-Schiedsstellen. Die deutschlandweit 130 Schlichtungskommissionen bestehen seit 40 Jahren. Trotzdem weiß nur die Hälfte der deutschen Autofahrer von dieser kostenlosen Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung.