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Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg: "Wir erwarten einen sinkenden Gesamtmarkt"

09.05.2025 10:40 Uhr | Lesezeit: 3 min
Michael Ziegler
Michael Ziegler, Präsident des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, fordert einen klaren Fokus: "30 Prozent des Weltmarktes für Autoverkäufe stellt China, 20 Prozent die USA, 3,7 Prozent Deutschland. Wir müssen uns als erstes auf unseren Binnenmarkt konzentrieren und das ist die EU."
© Foto: Kfz-Gewerbe Baden-Württemberg

2025 wird fürs Kfz-Gewerbe herausfordernder als 2024, das ist das Fazit, das Michael Ziegler, der Präsident des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg bei der Delegiertenversammlung des Verbandes in Sindelfingen zog: "Wir erwarten einen sinkenden Gesamtmarkt, sowohl bei Neuwagen als auch bei Gebrauchtwagen."

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Der baden-württembergische Kfz-Verband warnt vor einem schwierigen Jahr 2025. Präsident Michael Ziegler rechnet mit sinkenden Umsätzen, rückläufigen Werkstattaufträgen und einer schwachen Nachfrage bei Neu- und Gebrauchtwagen. Besonders gebrauchte Elektroautos gelten als Problemfaktor. "Wir erwarten einen sinkenden Gesamtmarkt", sagte Michael Ziegler, Präsident des baden-württembergischen Kfz-Verbands, bei der Delegiertenversammlung in Sindelfingen. Sowohl bei Neu- als auch bei Gebrauchtwagen rechne man 2025 mit einem Rückgang. Auch der Werkstattbereich, lange als stabiler Pfeiler des Geschäfts betrachtet, sei inzwischen von Auftragsflaute betroffen.

Gebrauchte E-Autos ein Problem

Besonders kritisch sieht Ziegler die Entwicklung bei gebrauchten Elektroautos: Die Fahrzeuge seien überbewertet, die Lager voll, die Nachfrage schwach. Fallende Preise hält er für unvermeidlich. Um den Markt zu entlasten, plädiert er für eine staatliche Umweltprämie, die auch für gebrauchte E-Autos gilt. Nur so könne der Handel profitieren: "Ohne funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt gibt es kein nachhaltiges Neuwagengeschäft im Elektrobereich."

Druck auf Margen, Rückgang bei Beschäftigten

Für das Jahr 2025 prognostiziert der Verband einen Rückgang der Betriebe und der Beschäftigtenzahlen – auch aufgrund des anhaltenden Konzentrationsprozesses. Ziegler: "Die Margen werden sinken, denn die Hersteller geben den Kostendruck weiter." Dennoch bleibe man kämpferisch, getreu dem Motto: "Die besten Geschäfte entstehen oft unter Druck."

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Ziegler warnte zudem vor weltwirtschaftlichen Risiken und einem drohenden Handelskrieg. Der Kfz-Handel in Baden-Württemberg spüre vor allem die sinkende Kauflaune: "Es herrscht kein guter Trend, weil alles teurer wird." Die Folge seien schlechte Auftragseingänge – auch im traditionell stabilen Werkstattbereich. 

Mobilitätswende ohne klare Richtung

Die Mobilitätswende bleibt für den Verband ein Unsicherheitsfaktor. Die Politik setze sich zu stark gegen das Auto ein, kritisiert Ziegler. Gleichzeitig sei unklar, wohin die neue Bundesregierung steuerpolitisch steuere. Besonders wichtig sei, dass Fördermaßnahmen auch dem Handel zugutekommen – etwa durch gezielte Impulse beim Absatz gebrauchter E-Fahrzeuge.

China dominiert, Binnenmarkt muss Priorität haben

Ziegler betonte die Bedeutung des Binnenmarkts: „30 Prozent des Weltmarkts entfallen auf China, 3,7 Prozent auf Deutschland.“ Die deutsche Autoindustrie müsse sich daher auf Europa konzentrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig forderte er, den Mittelstand zu stärken, um die wirtschaftliche Erholung anzuschieben.

Tarifrunde: Kritik an Entlastungskomponente

Ein Statement zum Thema Tarifverhandlungen lieferte Hauptgeschäftsführer des BW-Verbandes, Carsten Beuß: "Nachdem jetzt nahezu gleichlautende Tarifabschlüsse in Niedersachsen, Hamburg und Hessen vorliegen, haben diese natürlich eine deutliche Ausstrahlungswirkung auf die anderen Tarifgebiete. Allerdings muss man sehen, dass die sogenannte Entlastungskomponente Zeit für Geld bei der Arbeitgeberseite wegen unklarer Folgekosten und hoher Bürokratie in der Umsetzung auf starke Ablehnung gestoßen ist und zum anderen die Tariferhöhung in den drei Ländern über dem liegt, was die Arbeitgeberseite sich eigentlich als Verhandlungsziel gesetzt hatte.“ Man wolle nun die Abschlüsse intern bewerten und danach mit der IG Metall in Baden-Württemberg weiterverhandeln.


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