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KBA: Autohersteller brauchen Zeit für "freiwilligen" Rückruf

09.05.2016 09:03 Uhr
Verordneten Nachbesserung: Die Vorbereitungen bei den Herstellern laufen nur langsam an.

Die Industrie arbeitet daran, der vorsichtigen Aufforderung des KBA nachzukommen. 630.000 Autos sind betroffen. Von hektischer Betriebsamkeit ist allerdings keine Spur.

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Zwei Wochen nach der vom Kraftfahrbundesamt (KBA) verordneten Nachbesserung von Autos mit auffälligen Abgaswerten laufen die Vorbereitungen bei den Herstellern nur langsam an. In einigen Wochen legen Opel und Porsche als erste los. Andere Hersteller sind in ihren Plänen noch nicht soweit. Nach der im September angeordneten Abgas-Nachprüfung des KBA sollen nun 630.000 Autos zu einer "freiwilligen Serviceaktion" für ein Software-Update in die Werkstatt beordert werden. Die Maßnahme soll die Abgasreinigung verbessern. Für die freiwillige Aktion hagelte es Kritik von Umweltverbänden und aus der Opposition.

Die meisten Autos sind bei Daimler mit 247.000 Mercedes betroffen. Dazu gehören die Einsteigermotoren von A-, B-, CLA-, GLA-Klasse sowie die V-Modelle. Das Software-Update für die Kompaktmodelle betrifft eine Motorvariante von Daimlers Kooperationspartner Renault, die Motoren der V-Klasse stammen von den Stuttgartern selbst. Wann es allerdings los geht, steht noch nicht fest. "Im Laufe des Jahres" werde man das Update für die Renault-Motoren anbieten können, so ein Daimler-Sprecher. Die Details würden derzeit mit dem KBA abgestimmt.

Ähnlich weit ist Volkswagen. Der Konzern rüstet freiwillig 194.000 Crafter-Lieferwagen und den Pick-up Amarok nach. "Derzeit läuft die Abstimmung mit dem KBA zur geplanten freiwilligen Serviceaktion", sagte ein Sprecher. Neben der freiwilligen Nachrüstaktion läuft bei Volkswagen parallel der vom KBA verordnete Rückruf im Zuge des Dieselskandals.

Nachdem im Januar der Pick-up Amarok noch planmäßig startete, muss der anschließend angesetzte Passat bis heute auf die KBA-Freigabe warten. Der Rückruf für den Golf ist vor kurzem angelaufen. Die große Masse der weltweit mehr als elf Millionen betroffenen Diesel-Fahrzeuge aus dem VW-Konzern - davon rund 2,5 Millionen in Deutschland - muss aber weiter auf eine Freigabe warten.

In der zweiten Jahreshälfte

Auch das freiwillige Update wird es bei der VW-Tochter Audi einem Sprecher zufolge erst in der zweiten Jahreshälfte geben. Bei den Ingolstädtern sind 65.700 Autos der Modelle Q5, A6, A8 betroffen. Das Update soll dafür sorgen, dass weniger Stickoxide ausgestoßen werden. Die Fahrer werden von ihrem Audi-Händler oder ihrer Werkstatt angeschrieben. Sie können die Software beim nächsten routinemäßig anstehenden Servicetermin aufspielen lassen oder einen Termin vereinbaren, sagte ein Sprecher. Die Aktion sei kostenlos.

Am konkretesten sind die Planungen bei der VW-Tochter Porsche und bei Opel. Bei Porsche geht es in der 22. Kalenderwoche - also Ende Mai - los. Dann können die Kunden, die einen der 33.000 Macan mit 3.0-Liter-Motor fahren, sich beim Routine-Service ein Software-Update aufspielen lassen oder dafür in die Werkstatt fahren. Dann wird auch die Produktion umgestellt, alle neu ausgelieferten Autos bekommen damit die neue Software sofort installiert.

Opel will ebenfalls im Juni damit beginnen, bereits ausgelieferte Euro6-Diesel mit Harnstoff-Kats (AdBlue) in den Modellen Zafira Tourer, Insignia und Cascada neu einzustellen. Angekündigt ist eine Software-Kalibrierung an rund 90 000 Fahrzeugen. Zu Details der freiwilligen Service-Aktion macht der Hersteller bislang keine weiteren Angaben. Zunächst wolle man die Kunden und dann zeitgleich auch die Öffentlichkeit informieren, sagte ein Sprecher. In der Produktion soll die Umstellung ab August greifen. (dpa)

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