Der Leiter der Interieur-Entwicklung bei der Daimler AG, Stefan Geyer, hält Pkw-Klimaanlagen, die das Kältemittel CO2 (R-744) verwenden, längst noch nicht für serienreif. "Ja, Autos mit Prototypen waren unterwegs, doch ob CO2 überhaupt eine gangbare Lösung ist, ist nach wie vor völlig offen", sagte er in einem Interview mit asp.
Geyer sieht zwei noch ungelöste Probleme bei der Anwendung. Zum einen sei die CO2-Konzentration im Innenraum eine sehr wichtige Größe, beispielsweise bei einem plötzlichen Entweichen des Kältemittels in die Fahrgastzelle. "Der zweite Punkt ist aus Sicht des Ingenieurs ein hoch herausfordernder: Kältekreise mit R-134a oder R-1234yf arbeiten im Druckniveau von zehn bar." Bei einer CO2-Anlage seien es 100 bar.
"Das Hochdrucksystem erfordert eine andere Auslegung jedes einzelnen Teils des Kältekreises – vom Kältemittelverdichter über die Verbindungstechnik bis zum Kondensator, das Thema Arbeitssicherheit in den Servicebetrieben nicht zu vergessen", erklärte der Entwickler. Hier gebe es nach wie vor komplexe Fragestellungen. Geyers Fazit: "Das ist nichts, was morgen fertig sein wird." (asp)
Das vollständige Interview, in dem Stefan Geyer auch ausführlich den Ablauf des aufsehenerregenden Tests beschreibt, der zur Ablehnung des Kältemittels R-1234yf bei Daimler führte, finden Sie in der aktuellen asp-Ausgabe ab Seite 10.