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Glänzende Aussichten

16.10.2009 12:02 Uhr

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Waschanlagen

Das Autowaschgeschäft bietet unverändert gute Perspektiven, vor allem im Autohaus- und Werkstattbereich. Auto Service Praxis sprach darüber mit Stefan Schwarzer, Vertriebsleiter der Otto Christ AG in Memmingen.

Die Otto Christ AG gehört zu den 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand. Das hat die aktuelle Untersuchung im Rahmen des bundesweiten, branchenübergreifenden Unternehmensvergleichs „Top 100“ ergeben. Insbesondere die Innovationskraft des Herstellers von Autowaschanlagen, der 2008 einen Umsatz von gut 114 Mio. Euro erzielte, überzeugte bei der „Top 100“- Analyse. asp sprach mit Vertriebsleiter Stefan Schwarzer, Key Account Manager des Memminger Unternehmens, über die Trends im Waschmarkt.

Wie geht es dem Waschmarkt im Jahr 2009?

Im Waschmarkt sieht es recht positiv aus. Wir haben zwar ein verhaltenes Frühjahr gehabt, konnten aber jetzt über die Schönwetterperiode im Bereich der Waschzahlen deutlich gegenüber 2008 zulegen.

Wie hat sich das Waschgeschäft von Autohäusern und Werkstätten entwickelt?

Wir beobachten auch dieses Jahr im Autohausbereich weitere Konzentrationsprozesse. Das heißt, kleine Autohäuser fallen aus dem Markt. Es entstehen immer mehr Autohäuser, die in Ketten organisiert sind. In diesen größeren Betrieben ist die Autowäsche ein wichtiges Thema. Häufig gibt es Herstellervorgaben, die besagen, dass ein Fahrzeug gewaschen aus dem Service an den Kunden zurückgegeben werden soll. Hier muss man sich gerade bei Neubauten überlegen, wie man sein Waschgeschäft plant. Gerade durch die momentane schwierige wirtschaftliche Lage denken viele Autohäuser darüber nach, solch einen Geschäftszweig bewusst als zusätzliches Standbein zu entwickeln.

Hat die viel diskutierte Kreditklemme Auswirkungen auf Ihr Geschäft?

Der überwiegende Teil der Waschanlagen wird per Leasing finanziert. In dem Bereich sind die Finanzierungsrahmen, die ein Autohaus für eine Portalwaschanlage/Wasseraufbereitungsanlage braucht, im Regelfall nicht das Problem.

Gibt es Prognosen, wie sich das Umweltbewusstsein auf das Autowaschverhalten auswirkt?

Ja, wir haben zwei Bewegungen. Das ist einmal, wie Sie es richtig sagen, das Thema Umwelt. Und das zweite Thema ist: Welche Fahrzeuge werden wir in Zukunft zu waschen haben. Ich möchte vielleicht mal das Letztgenannte vorne anstellen. Sie haben vielleicht die Farbveränderungen bei den Automobilherstellern bemerkt. Es sind sehr viele helle Farben in der Werbung bzw. im Trend. Auf einem weißen Fahrzeug werde ich Verschmutzung deutlich eher wahrnehmen als auf einem anthrazitfarbenen Fahrzeug. Das heißt, diese Fahrzeuge werden irgendwann mit einer höheren Konzentration im Markt sein und auch eine höhere Waschhäufigkeit mitbringen. Dies bedeutet, die Farbveränderung bei den Neuzulassungen wird eine Nachhaltigkeit bei der Waschhäufigkeit nach sich ziehen. Wenn sich das die nächsten fünf, sechs Jahre durchzieht, werden wir im Mittel eine Erhöhung in den Waschzahlen sehen. Zum Thema Umwelt – auch hier wird sich das Waschverhalten verändern. Der überwiegende Teil der Waschanlagen muss jetzt mit Wasseraufbereitungsanlagen aufgerüstet werden. Denn die Genehmigungsbehörden haben die Anforderungen deutlich erhöht. Eine Wasseraufbereitung ist bei einem Neubau bzw. bei einer Nutzungsänderung meist zwingend vorgeschrieben. Das heißt, hier haben wir Recyclinganlagen im Einsatz. Dadurch wird die Konzentration der Waschchemie etwas nach unten gehen, weil das Brauchwasser bereits mit Rest-chemieanteilen angereichert ist. Auch der Frischwassereinsatz wird deutlich sinken. Man spart so rund 80 Prozent ein. Das heißt, die Betriebskosten der Waschanlagen werden optimiert, und damit hat man auch eine höhere Rendite pro durchgeführte Fahrzeugwäsche. Jedoch ist der Umweltgedanke im Waschverhalten der Endkunden noch nicht wirklich verankert. Nach unserer Prognose wird dies aber in der nächsten Zukunft in den Focus der Wahrnehmung rücken.

Nehmen Autofahrer ihre Werkstatt oder ihr Autohaus als gleichwertige Alternative zum Waschplatz oder zu Tankstellen wahr?

Das hängt davon ab, wie das Thema „Fahrzeugwäsche“ über das Marketing des jeweiligen Autohauses hin zum Endverbraucher kommuniziert wird. Wir empfehlen für den Bereich der öffentlichen Fahrzeugwäsche ein eigenes CI zu entwickeln, damit der Kunde das Waschangebot bewusst wahrnimmt. Dies wird bisher aus meiner Sicht relativ wenig gemacht. Wir unterstützen die Investoren in diesem Bereich intensiv und haben diesbezüglich spezielle Marketinghilfen entwickelt.

Gibt es typische Fehler, die Autohaus- und Werkstattbetreiber bei der Autowäsche begehen?

Sie sprechen da ein Problem an. Wenn nur die Servicewäsche angeboten wird, kann ich die Waschanlage irgendwo im Gebäude integrieren. Der Autohauskunde bekommt diese Anlage im Regelfall ja nie zu sehen. Wenn durch eine alte Waschanlage mit Bürstentechnologie allerdings die Lacke der Fahrzeuge gefährdet werden, hat man ein Problem. Die Lacke der heutigen Fahrzeuge sind weicher. Das heißt, wenn mein Autohauskunde sein hochwertiges Fahrzeug zu mir in den Service bringt, hat er den Anspruch, dass sein Fahrzeug schonend gewaschen wird. Er ist da sensibel. Und wenn der Kunde dann sein Fahrzeug aus dem Service mit Schlierenbildung zurückbekommt, dann wird eine positive Einstellung zu der Fahrzeugwäsche nach dem Service eher ins Negative umschlagen und ggf. Nacharbeiten wie zum Beispiel eine Lackaufbereitung nach sich ziehen.

Wird eine Waschanlage irgendwann zum Standard in Autohäusern und Werkstätten?

Aus meiner Sicht ja. Man wird dem Thema einmal aus der wirtschaftlichen Situation einen Vortrieb geben. Das heißt, dass man mit der öffentlichen Fahrzeugwäsche Geld verdienen will. Das zweite Argument ist, dass Fahrzeuge immer vergleichbarer werden. Wie also kann ich mich von anderen Anbietern unterscheiden? In der Qualität und natürlich im Service. Die Aussage ist dann: Bei uns stimmt nicht nur die Fahrzeugqualität, sondern auch die Qualität in der Dienstleistung über den Service.

Was zeichnet Christ Portalwaschanlagen aus?

Wir verstehen uns als Innovationsführer. Wir sind zu den Top 100 der innovativsten Mittelstandsunternehmen Deutschlands gewählt worden. Und das heißt, uns wird auch von Externen bestätigt, dass das, was wir da machen, eben nicht der Marktstandard ist, sondern eben ein Stückchen mehr. Und das Stückchen mehr kann für unseren Geschäftspartner mehr Erfolg heißen. Auch er kann sagen: Ich bin der Zeit voraus. Die Investition ist zukunftsträchtig und sichert so meinen wirtschaftlichen Erfolg!

Das Gespräch führte Bernd Reich

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