Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme der Werkstattausrüstungssparte der US-amerikanischen SPX Corporation (SPX Service Solutions) durch Robert Bosch nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Übernahme gebe keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken, da die beteiligten Unternehmen auf den betroffenen Märkten auch weiterhin hinreichendem Wettbewerbsdruck ausgesetzt seien, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel mit.
Bosch hatte den Kauf des Geschäftsbereich von der SPX Corporation mit Zentrale in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina Ende Januar bekanntgegeben (wir berichteten), allerding unter Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigung. Diese steht in vielen der knapp 70 Länder, in denen beide Unternehmen tätig sind, noch aus.
Mit einem Kaufpreis von rund 1,15 Milliarden US-Dollar ist die Übernahme einer der größten Deals der jüngeren Bosch-Unternehmensgeschichte. SPX Service Solutions hat 2011 einen Umsatz von rund 920 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und beschäftigt 2.700 Mitarbeiter in 17 Ländern. Die SPX-Werkstattausrüstungssparte hat ihren Sitz in Warren (Michigan).
Stagnation bei Diesel-Sparte
In einem anderen wichtigen Geschäftsfeld, der Diesel-Sparte, rechnet Bosch bis zum Jahresende mit einem stagnierenden Geschäft. "Meine Prognose ist, dass wir keinen Anstieg erleben werden übers Jahr hinweg", sagte der Chef des Geschäftsfelds, Markus Heyn, am Donnerstag vor Journalisten in Stuttgart. Die Sparte trug vergangenes Jahr etwa jeden sechsten Euro zum Umsatz bei.
Etwa die Hälfte des Umsatzes in Boschs Diesel-Sparte entfällt auf Angebote für den Nutzfahrzeugmarkt. Wie Heyn berichtete, laufe das Diesel-Geschäft für die Pkw derzeit besser. Nähere Details nannte er jedoch nur für die Nutzfahrzeug-Sparte. So habe der Gesamtmarkt für schwere Lastwagen im Boomland China mit Stand Anfang Mai 24 Prozent unter Vorjahr gelegen. Im wichtigen Markt Brasilien gebe es "Stagnation bis Rückgang". Europa zeige sich mit derzeitigen Stand "moderat". Ein Sprecher betonte, dass die Umsatzentwicklung der Diesel-Sparte keine Rückschlüsse auf den Gesamttrend der Bosch-Kfz-Sparte zulasse. (ng/dpa)