Nach zweijähriger Forschung und Entwicklung hat die Universität Stuttgart ein Fahrzeug mit Erdgas-Hybridantrieb vorgestellt. Wie Opel am Montag mitteilte, wurde in einem Astra Caravan erstmals systematisch das CO2-Reduktionspotenzial eines hubraumkleinen Erdgas-Turbomotors und des Elektroantriebs kombiniert. Weitere Partner in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekt waren Bosch, das Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Universität Stuttgart sowie das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS).
Das Forschungsfahrzeug verfügt den Angaben zufolge über ein Start-Stopp-System, eine Rückgewinnung der Bremsenergie und einen von der Universität Stuttgart entwickelten, "vorausschauenden Hybridkoordinator". Dieser nutzt die im Fahrzeug vorhandenen Sensoren und ein GPS-Signal zur Erkennung von Fahrstreckenprofilen und speichert diese ab. Bei wiederholtem Fahren auf einer Strecke werde diese Information zur Optimierung des Energiemanagements und damit zur Reduzierung des Verbrauchs genutzt.
Der Einliter-Dreizylindermotor des Astra-Forschungsfahrzeugs kombiniert niedriges Gewicht und geringe innere Reibung mit der hohen Klopffestigkeit von Erdgas oder Biogas. Durch eine Abgas-Turboaufladung wurde die Leistung von 44 auf 71 Kilowatt und das Drehmoment von 80 auf 160 Newtonmeter gesteigert. Die CO2-Emission liegt laut Mitteilung unter 90 Gramm/Kilometer.
Die Universität Stuttgart entwickelte eine spezielle Motorabstimmung, um das kompakte Erdgas-Turbotriebwerk und den von Bosch bereitgestellten Elektromotor in Hybrid-Konfiguration zu betreiben. Letzterer ermöglicht dank 35 Kilowatt Leistung und 160 Newtonmeter Drehmoment auch den rein elektrischen Fahrbetrieb sowie eine Drehmoment-Unterstützung in der Beschleunigungsphase des Fahrzeugs. (ng)