Die vermeintlichen Datenschutzverstöße der Postbank im vergangenen Jahr sollten nicht nur die Versicherungsbranche auf die Barrikaden treiben. Hintergrund: Die "Stiftung Warentest" hatte dem Finanzinstitut im Oktober 2009 vorgeworfen, Kontodaten der Kunden an Handelsvertreter weitergegeben zu haben. Ein Vorwurf, den die Postbank bestritten hatte. Betriebsinhaber sollten sich mit diesem Thema trotzdem ausdrücklich befassen und die eigene Geschäftsbank um Stellungnahme bitten. Von Interesse könnte vor allem die Frage sein, wer über die jeweiligen Bankmitarbeiter hinaus Zugang zu persönlichen Daten hatte bzw. hat. Schließlich ist es denkbar, dass dieses der Postbank vorgeworfene Prozedere weitaus größere Kreise zieht als bisher angenommen. So könnten sensible persönliche und geschäftliche Daten in größerem Umfang zwischen Banken, Versicherungen und weiteren Finanzvertriebsmitarbeitern bewegt worden sein. Im nächsten Schritt könnten beispielsweise kreditrelevante Daten mit damit verbundenen wirtschaftlichen Informationen in Umlauf gebracht werden. Mit dem ohnehin stark in der Kritik stehenden Bankgeheimnis hat diese Vorgehensweise dann nichts mehr zu tun. (Michael Vetter)
Finanztipp: Vorsicht vor Weiterverbreitung eigener Daten
Der Vorwurf gegen die Postbank im vergangenen Jahr machte deutlich: Auch die Finanzwirtschaft ist vor Datenschutzverstößen nicht gefeit. Unternehmen sollten ihre Bank darauf ansprechen.