Fahrbericht: MG HS Hybrid+ Genau in der Mitte

07.11.2025 07:23 Uhr | Lesezeit: 3 min
MG HS Hybrid+
Vertrautes Format: Der MG HS ist ein typischer Vertreter der Kategorie Kompakt-SUV.
© Foto: MG Motor

Bislang gab es den MG HS mit Verbrennern und als Plugin-Hybrid. Jetzt kommt eine neue Variante ins Spiel, die ziemlich genau dazwischen paßt.

MG hat seinem Kompakt-SUV HS eine dritte Antriebsvariante spendiert: Außer mit reinem Verbrenner und als Plug-in-Hybrid ist er jetzt auch als Vollhybrid zu haben. Der Einstiegsbenziner mit 125 kW/169 PS warf schon zum Start des neuen HS im letzten Jahr eine Frage auf: Sind Verbrenner ohne jegliche E-Komponente denn überhaupt noch zeitgemäß? Der Blick auf die Normverbrauchswerte des HS und des neuen HS Hybrid+ beantwortet die Frage praktisch von selbst: 7,4 statt 5,5 Liter pro 100 Kilometer – das ist in der Kompaktklasse schon ein krasser Unterschied. Und: Der Vollhybrid ist nicht nur deutlich sparsamer, er ist auch beim Fahren einen Tick souveräner. Dank der E-Unterstützung mit per Rekuperation gewonnenem Strom aus der 1,83 kWh fassenden Batterie schiebt er müheloser an, lässt sich zumindest im urbanen Umfeld oder beim zurückhaltenden Losfahren auch mal ein paar Hundert Meter rein elektrisch bewegen.

Aus der Kombination eines 1,5-Liter-Benziners mit 105 kW/143 PS und eines E-Aggregats mit 146 kW/199 PS ergeben sich eine Systemleistung von 165 kW/224 PS und ein maximales Drehmoment von 340 Nm. Die verhelfen dem Kompakt-SUV zu einer Standardsprintzeit von 7,9 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Beim ersten Ausprobieren in und um München legte der im MG HS neue Antrieb einen recht souveränen Auftritt hin: Eine gut dosierbare Dynamik, gepaart mit guten Akustik-Manieren und einer weitgehend unauffällig im Hintergrund agierenden Zweigang-Automatik. Der Normverbrauchswert wurde bei unserer Proberunde bei eher zurückhaltender Fahrweise mit vereinzelten Zwischensprints sogar noch deutlich unterboten: Letztlich zeigte der Bordcomputer nach einem Mix aus ein bisschen Autobahn, Landstraße und Stadt einen Wert von 4,7 Liter pro 100 Kilometer an. Das ist wirklich wenig.

Und jetzt kommt das Aber: Dieser Mini-Verbrauch muss vorab erstmal bezahlt werden. So ist der Verbrenner-HS mit Handschalter schon ab 27.990 Euro zu haben, der mit Siebengang-Automatik ab 29.990 Euro. Vom Hybrid+ mit einem Grundpreis von 34.990 Euro trennen den Benziner also fast schon Welten – zumindest im Kompaktsegment. Diese Summe muss man erst einmal über die niedrigere Sprit-Rechnung hereinsparen. Relativierend wirkt der Blick auf die Plug-in-Version, die nochmal 5.000 Euro mehr kostet als der steckerlose Vollhybrid. So gesehen, liegt der Neuzugang also preislich so ziemlich genau in der Mitte.

Und das bei identischer, durchaus akzeptabler Ausstattung. So gehören zur Basisausstattung „Comfort“ unter anderem ein digitales Cockpit mit zwei jeweils 12,3 Zoll großen Displays, ein Infotainmentsystem mit Navigation und kabelgebundener Smartphone-Integration, Parksensoren hinten, elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze, eine Klimaanlage, der schlüssellose Zugang, ein Abstandstempomat sowie eine umfangreiche Sammlung von 13 Assistenzsystemen.

Für 2.000 Euro Aufpreis gibt es in der Ausstattungslinie „Luxury“ zusätzlich beispielsweise eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine elektrische Heckklappe, eine induktive Ladeschale, ein erweitertes Lautsprechersystem sowie eine 360-Grad-Kamera. Die Bedienung gestaltet sich nach kurzer Eingewöhnung vergleichsweise einfach, die teilweise ein wenig nervigen Warntöne der elektronischen Helfer lassen sich übers große Display stilllegen. Die Verarbeitung wirkt sehr routiniert und solide, die Innenraum-Materialien machen ebenfalls einen guten Eindruck. Mit dem Platzangebot kommen Paare und junge Familien gut zurecht. Der Kofferraum fasst ordentliche 507 bis 1.484 Liter. Und nicht zu vergessen die Anhängelast: Die liegt bei maximal 1,5 Tonnen, das ist in dieser Gewichtsklasse ein anständiger Wert.

Fazit: Der neue Antrieb ist eine interessante Erweiterung des MG HS-Motorenportfolios. Er hat ordentlich Kraft, ist relativ sparsam und schon in der Basis gut ausgestattet. Allerdings ist er im Vergleich zur reinen Verbrennerversion deutlich teurer. 

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