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Dünnhäutig

11.09.2013 12:02 Uhr

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Blechteile für historische Porsche 911

Bis zu sechs Stunden weniger Werkstattarbeit verspricht Porsche Classic bei Einbau aktueller Originalblechteile für historische 911. Weitere Neuheit: Erstmals sind originale Dünnblechteile für den 911 Carrera RS 2.7 lieferbar.

Negatives war Anlass für Positives: Der Zulieferer, der innerhalb von 50 Jahren rund 500 verschiedene Karosserieteile für Porsche fertigte, ging in die Insolvenz. Im Verlauf der Zusammenarbeit sammelten sich etwa 1.000 Porsche-spezifische Maschinen, Werkzeuge und Hilfsmittel an, wie Mitarbeiter des Autobauers bei einer Besichtigung feststellten. Alles das wurde sortiert und einem anderen, ebenfalls langjährigen Porsche-Zulieferer übergeben – 70 Lkw-Ladungen mit 1.400 Tonnen Gesamtgewicht, die aktuell ca. 1.000 Quadratmeter Lagerfläche einnehmen. Zum Verständnis: Ein Kotflügel kann aus bis zu 60 einzelnen Teilen bestehen; für seine Herstellung werden bis zu 110 Werkzeuge benötigt, von denen die schwersten – das sind Presswerkzeuge – bis zu 20 Tonnen auf die Waage bringen können.

Im Rahmen dieser Produktionsverlagerung gelangen laut Porsche auch Qualitätsverbesserungen bei Kotflügeln und Seitenteilen für 1965 bis 1994 gefertigte 911-Baureihen. Wörtlich: „Um die Anpassung an das Fahrzeug zu erleichtern und die Maßhaltigkeit der Teile nach-haltig zu verbessern, definierte Porsche Classic jeden Fertigungsschritt neu. Die originalen Serienwerkzeuge wurden überarbeitet und optimiert. Neue Prüfvorrichtungen testen die Maßhaltigkeit. So wurde zum Beispiel jede der rund 30 Kotflügelvarianten an einem Fahrzeug oder der Prüfvorrichtung zur Probe verbaut. Zudem wird jeder Prozessschritt inklusive der aufwendigen Handarbeit beim Oberflächenfinish dokumentiert, um eine konstante Qualität zu gewährleisten.“ Als Ergebnis der Bemühungen nennt Porsche eine Zeitersparnis bei der Montage eines solchen Karosserieteils in Werkstätten von bis zu sechs Stunden. Zitat: „Damit werden dem Kunden signifikant Kosten erspart und die Kundenzufriedenheit wird erhöht.“

Zehn Kilogramm weniger Gewicht

Auch wirkten sich die Bemühungen auf die Verfügbarkeit von Karosserieersatzteilen für den 911 Carrera RS 2.7 aus, von dem in den Jahren 1972 und 1973 nur 1.580 Einheiten entstanden. Seit kurzem sind erstmals Fronthauben, Kotflügel, Seitenteile und Türaußenhäute als originale Dünnblechteile lieferbar. Zahlreiche RS wurden damals damit bestückt, doch bislang waren hier im Reparaturfall nur Ersatzteile in Großserienausführung einsetzbar. Immerhin gut zehn Kilogramm beträgt die damit verbundene Gewichtsersparnis. Die Schwierigkeit der Dünnblechteile-Fertigung erklärt Porsche mit der Erfordernis des quasi unsichtbaren Fügens: „Allein die Fertigung eines Seitenteils erfordert ca. 20 Stunden Handarbeit. Denn an das Seitenteil wird eine Kotflügelverbreiterung angeschweißt. Die hierdurch entstandene Naht muss von Spezialisten in Handarbeit komplett geplant und unkenntlich gemacht werden. Der Lack würde sonst später an der Nahtstelle jede noch so kleine Unebenheit sichtbar machen. Das dünnere Blech macht diesen Arbeitsschritt besonders schwierig.“ Peter Diehl

Werksrestaurierung

... wird derzeit im Kundenauftrag bei Porsche Classic in Freiberg am Neckar restauriert. Bis zur Fertigstellung soll der „Linge/Falk-911“ immer wieder im jeweiligen Stadium der Arbeiten auf Messen und Rennveranstaltungen gezeigt werden, so geschehen mit der entlackten Rohkarosserie beim Oldtimer-Grandprix Anfang August. Pilotiert von Rennfahrer Herbert Linge und Versuchsingenieur Peter Falk, erreichte der erst kurz zuvor als GT homologierte 911 bei der Rallye Monte Carlo 1965 den zweiten Platz der GT-Wertung und Platz fünf des Gesamtklassements. Details der damaligen Startnummer 147: leicht getunter Zwei-Liter-Boxermotor (160 PS), kürzere Getriebeübersetzung, Sperrdifferenzial, modifiziertes Sportfahrwerk, stärkere Bremsen, 100-Liter-Tank, fünf Zusatzscheinwerfer, einer davon mittig über der Frontscheibe.

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