Die kartellrechtlichen Ermittlungen gegen den Klimaanlagenbauer Behr haben beim Autozulieferer Mahle auf das Ergebnis gedrückt. Der Gewinn schrumpfte 2012 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel auf rund 149 Millionen Euro. Grund seien unter anderem Rückstellungen auf die Beteiligung an Behr, sagte Mahle-Chef Heinz Junker am Freitag in Stuttgart.
Behr war im vergangenen Jahr wegen Ermittlungen der EU-Kommission in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand bei dem Klimaspezialisten ein Minus von 49 Millionen Euro. Mahle ist mit rund 37 Prozent an Behr beteiligt, hatte eine Komplettübernahme 2012 aber wegen der Ermittlungen auf Eis gelegt. Konkret geht es um den Vorwurf illegaler Preisabsprachen. Mahle ist davon nicht betroffen. Anfang des Jahres seien die Gespräche mit Behr wieder aufgenommen worden, sagte Junker. Nach derzeitigen Plänen könne eine Übernahme noch 2013 über die Bühne gehen.
Zum Gewinnrückgang von Mahle trug Junker zufolge auch das schwächelnde Geschäft in Europa und Südamerika bei. Der Umsatz wuchs leicht um 2,6 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte hätten die Erlöse nahezu stagniert. Generell kämpft Mahle mit dem Trend zu kleineren Motoren mit weniger Zylindern. Die Schwaben steuern gegen, indem sie etwa mit dem Konkurrenten Bosch ein Unternehmen für Turbolader aufbauen. Dabei habe es allerdings Anlaufverluste gegeben, die ebenfalls auf das Ergebnis gedrückt hätten, erklärte Junker.
Verhaltene Prognose
Auch bei den Mitarbeitern machten sich die schwächelnden Geschäfte bemerkbar: Ende 2012 hatte Mahle 47.662 Beschäftigte - ein Rückgang von 1.156 im Vergleich zum Vorjahr. Die Stellen sind den Angaben zufolge in Europa und Südamerika weggefallen, wo es im vergangenen Jahr schlechter lief. Zuletzt waren in Europa 900 Mitarbeiter in Kurzarbeit, davon 280 in Deutschland.
Die Prognose für 2013 fällt entsprechend verhalten aus: Im operativen Geschäft rechnet Mahle nach eigenen Angaben nicht mit einer Steigerung. "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir operativ das Vorjahr erreichen", sagte Junker. Das sei allerdings abhängig von der Entwicklung im zweiten Halbjahr. (dpa)