Trotz finanzieller Sorgen bleibt das Interesse an technischer Innovation ungebrochen: 76 Prozent der Befragten zeigen weiterhin großes Interesse an neuen Entwicklungen. Auch die Grundhaltung gegenüber Elektromobilität ist positiv – 56 Prozent sehen sie klar als Antrieb der Zukunft. Während 98 Prozent der heutigen E-Auto-Fahrer sich wieder für ein Elektrofahrzeug entscheiden würden, sorgt der Gebrauchtmarkt dennoch für Zurückhaltung: Zweifel an Batterielebensdauer und Wiederverkaufswert dämpfen die Nachfrage spürbar. "Einheitliche Strategien funktionieren nicht mehr", weiß Matthias Riemer, Partner bei Simon-Kucher. "Hersteller müssen jetzt differenziert auf unterschiedliche Alters- und Preissegmente eingehen. Gezielte Garantien und transparente Informationen sind nötig, um das Vertrauen in gebrauchte E-Fahrzeuge zu stärken."
Chinas Automarken auf dem Vormarsch
Ein deutliches Signal sendet der Blick auf die Konkurrenz aus Fernost: Die Akzeptanz chinesischer Automarken steigt kontinuierlich. 39 Prozent der Deutschen ziehen den Kauf eines chinesischen Autos in Betracht – ein Plus von fünf Prozentpunkten zum Vorjahr. Besonders Gen Z und Millennials lassen sich von attraktiven Preisen und technologischen Innovationen überzeugen. "Durch attraktive Preise und technologische Innovationen überzeugen chinesische Hersteller vor allem die Gen Z und Millennials", betont Martin Gering, Senior Partner bei Simon-Kucher. "Europäische Autobauer brauchen passende Strategien, um sich diesem Wettbewerb zu stellen."
Politik am Steuer
Ein neuer Faktor in der Kaufentscheidung: Zölle. 72 Prozent der Konsumenten sehen steigende Importabgaben als Preistreiber und Bedrohung für die Markenvielfalt. Politische Rahmenbedingungen beeinflussen zunehmend die Wahrnehmung von Preis und Marke.
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Auch Künstliche Intelligenz hält Einzug in den Kaufprozess. 45 Prozent begrüßen ihren Einsatz – etwa bei Bewertung und Finanzierung. Doch der Mensch bleibt gefragt: 76 Prozent wollen den Kaufabschluss weiterhin beim Händler tätigen. "KI kann die Customer Journey im Autokauf entscheidend verbessern, allerdings ohne den Faktor Mensch komplett zu ersetzen", sagt Alexander Dietz, Senior Director bei Simon-Kucher. "Die Herausforderung besteht darin, digitale Lösungen so zu integrieren, dass sie Kundennähe schaffen, statt diese zu gefährden."
Service als Differenzierungsmerkmal
Im After-Sales-Bereich steigt der Anspruch: 60 Prozent der Deutschen sehen in Predictive Maintenance einen echten Mehrwert, 53 Prozent bevorzugen gebündelte und vorausbezahlte Serviceangebote. Hersteller und Händler, die auf Transparenz und Planbarkeit setzen, gewinnen das Vertrauen – und den Wettbewerbsvorteil.
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