Das Kfz-Gewerbe steht vor einer Zeitenwende. Das hat der Leiter des Institut für Automobilwirtschaft (IFA), Willi Diez, heute in Frankfurt angekündigt. "Das Servicegeschäft ist stabil, aber der Markt ist gesättigt und stößt an Wachstumsgrenzen", lautet das Fazit einer Studie, die der Experte anlässlich der bevorstehenden Automechanika veröffentlichte hat. Zudem sei der Bestand an älteren Autos in Deutschland durch die Abwrackprämie zurückgegangen. Das habe dem Gewerbe mit einem Marktvolumen von 28 Milliarden Euro einen Umsatzverlust von 700 Millionen Euro beschert. Insgesamt lasse der Reparaturbedarf nach, weil die Fahrzeuge immer besser und die Wartungsintervalle damit länger würden. Vor zehn Jahren sei ein Auto im Durchschnitt noch 4,2 Stunden im Jahr zur Wartung oder Reparatur in der Werkstatt gewesen, 2009 seien es 3,8 Stunden gewesen. Für 2020 prognostiziert Diez einen weiteren Rückgang auf 2,9 Stunden. "Das erhöht den Druck auf das Servicegeschäft." Um den Geschäftsverlust zu kompensieren, müssten die Betriebe neue Geschäftsfelder finden und noch stärker auf Kundenwünsche eingehen. Diez erwartet zudem neue Mitspieler im Servicegeschäft rund ums Auto, weil immer mehr Geräte im Auto nicht fahrzeuggebundenen seien, sondern beweglich. Das gelte etwa für tragbare Smartphones anstelle eingebauter Navigationsgeräte. Durch die Elektromobilität drängten zudem Energiewirtschaft, Energiespeicherwirtschaft und neue Zulieferer in den Markt. "Das führt dazu, dass sich die Beziehung zwischen Kunden und Werkstatt verändert", sagte Diez. (dpa/ng)
Automechanika-Studie: Zeitenwende im Servicegeschäft
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Der Leiter des Institut für Automobilwirtschaft (IFA), Willi Diez, spricht in seiner Untersuchung von einem "gesättigten Markt". Betriebe müssten daher neue Geschäftsfelder finden und noch stärker auf Kundenwünsche eingehen.