Der Datendienstleister Autodata stellt seine technischen Informationen für Werkstätten bald nur noch online zur Verfügung. Das britische Unternehmen hat seine Datenbank komplett neu aufgesetzt und will sie im Dezember freischalten, wie Unternehmenschef Rod Williams am Mittwoch in Brands Hatch nahe London bei der Produktpräsentation erklärte. Umgerechnet über 2,1 Mio. Euro hat das Unternehmen laut Williams dafür in die Hand genommen.
Während gedruckte Infos schon längere Zeit kein Thema mehr für Autodata sind, sollen auch die Daten-CDs bis Ende des kommenden Jahres aus dem Angebot verschwinden, so dass die Produkt-Pakete nur noch über das Internet abrufbar sind. Angeboten werden zwei Optionen: Das Paket "Service und Wartung" deckt laut Autodata Kundendienst und Wartungsarbeiten ab und umfasst u.a. Wartungspläne gemäß Herstellerdaten, Wartungsabbildungen oder Informationen zu Zahnriemen und Steuerkette. Das Paket "Diagnose und Reparatur" umfasse außerdem u.a. fehlerspezifische Störungsdiagnose sowie Anweisungen und Abbildungen zur Durchführung von komplexen Reparaturarbeiten.
Genaue Preise wurden laut Sales Director Frank Buisson noch nicht festgelegt, aber die Lizenz für das kleinere Paket wird sich preislich wohl zwischen den bisherigen Produkten "Online 1" und "Online 2" bewegen, also um die 600 Euro pro Jahr kosten. Das große Paket dürfte sich so um die 1.000-Euro-Marke einpendeln. Dafür erhält der Kunde zu allen in der knapp 40-jährigen Unternehmensgeschichte erfassten Fahrzeugen - in Zahlen sind das 17.500 Fahrzeuge von 80 Herstellern - die tagesaktuell erfassten Daten. Jährlich kommen Buisson zufolge 800 bis 1.000 neue Modelle hinzu.
Mit der neuen Datenbank-Architektur sei man nun technisch auf dem neuesten Stand und bereit, neue Medieninhalte wie Animationen oder Videos zu integrieren, sagte Williams . Auch Smartphone-Apps für Endkunden seien denkbar. Wert sei aber vor allem auf die Kompatibilität mit externen Datenbanken gelegt worden, um das System beispielsweise leicht in die Kataloge der Teilegroßhändler zu integrieren. "Die Zeit der Insellösungen ist vorbei", betonte Williams in Brands Hatch. (ng)