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Toyota-Antriebsstrategie: Kurzfristig Hybrid – auf lange Sicht elektrisch

06.12.2022 14:35 Uhr | Lesezeit: 5 min
Auf dem Kenshiki-Forum präsentierte Toyota seine künftige Elektromodell-Palette.
© Foto: Toyota

Hybridantrieb und Brennstoffzelle bleiben weiterhin Bestandteile der Toyota-Antriebsstrategie. Aber es rücken mehr und mehr auch rein batterieelektrische Fahrzeuge in den Fokus der Japaner. Und dann gibt es noch ein Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten.

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Eine Nachricht ist Matt Harrison, dem Chef der Toyota Europa-Zentrale, besonders wichtig: Bis zum Jahr 2040 will Toyota komplett klimaneutral agieren, also auch in der Produktion netto kein CO2 mehr ausstoßen. Dabei hat sich Toyota ausgerechnet bei den elektrischen Antrieben bisher zurückgehalten. Der Konzern ist vielmehr ein Verfechter der wasserstoffbefeuerten Brennstoffzelle. Als einer von wenigen Herstellern kann man in Europa ein konventionelles Serienfahrzeug mit Wasserstoffantrieb kaufen – den Toyota Mirai. Doch die Japaner scheinen abzuwarten, legen sich in dieser Nische nicht auf einen konkreten Modellplan fest. Stattdessen präsentieren sie einen leistungsstarken GR Yaris mit Wasserstoff-Verbrenner, den Akio Toyota medienwirksam über einen Rallyekurs im belgischen Ypern scheucht.

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Toyota war der Hybridpionier, doch die batterieelektrische Modellfamilie wächst auch beim Konzern aus Nagoya. Die Autoindustrie in aller Welt fokussiert sich auf batterieelektrische Produkte, da kann Toyota als Global Player nicht anders als mitzuziehen. Allerdings, so führt Produktstratege Andrea Carlucci aus, werde Toyota in den nächsten Jahren noch mit einem Antriebsmix arbeiten. Diesen beziffert er sogar präzise: Bis 2025 sieht Carlucci in der Toyota-Palette einen hohen Anteil an Hybridmodellen (80 Prozent). Fünf Jahre später bereits soll der Anteil der CO2-neutralen Flotte bereits bei 50 Prozent, im Jahr 2035 dann bei 100 Prozent liegen. Wie die künftige klimaneutrale Mobilität des Konzerns indes konkret aussieht, wird aus diesen Zahlen nicht klar.


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Auch wenn Toyota bei den Antrieben weiterhin mehrgleisig fährt, will der Konzern sein rein elektrisches bZ-Programm mächtig aufstocken mit sechs Modellen bis 2026. Ein Konzeptfahrzeug gibt es schon zu sehen und es liefert einen Vorgeschmack auf das, was potenzielle Kunden erwarten könnte: nämlich ein ausdrucksstarkes SUV mit markantem LED-Leuchtband und stark ausgebildeten Sicken, wie bei Toyota inzwischen üblich. Fast könnte man meinen, es handele sich um ein Serienmodell, nur das Interieur mit zwei etwas übertrieben gebogenen Displays lässt ahnen, dass es eben doch nur um eine Studie geht. Auffällig, dass das Unternehmen offensichtlich den Schwerpunkt bei SUV setzt – offenbar rechnet man weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach dieser Karosserieform. Mit dem seriennahen Concept Toyota C-HR Prologue geben die Japaner hingegen einen Ausblick auf einen bald erscheinenden Nachfolger des C-HR – immerhin auf Platz drei der deutschen Toyota-Zulassungscharts und bisher noch ohne rein elektrischen Ableger.


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Dass der Konzern auch Luxus kann, beweist er seit vielen Jahren mit Lexus. Die Marke wird neben dem UX mit dem RX 450e künftig noch eine weitere elektrische Offerte im Köcher haben, die sich antriebstechnisch beim bZ4X bedient. Der RX 450e kommt auf 230 kW / 313 PS und soll 16,8 kWh im kombinierten WLTP-Zyklus verbrauchen. Angesichts eines etwas mehr als 71 kWh großen Akkus ergibt sich daraus eine Reichweite von 440 Kilometern (WLTP).

Die Japaner denken auch darüber nach, klassische Wesenszüge der Verbrennertechnik in das Elektrozeitalter zu überführen. So läuft ein rein elektrisch angetriebener UX mit mechanischem Schaltgetriebe im Versuch. Wie sinnvoll das ist und was daraus wird, bleibt allerdings abzuwarten. Nicht minder spannend zumindest für betuchte Kunden ist, was aus dem elektrisch angetriebenen Supersportwagen „Lexus Electrified Sport“ wird, der bis dato nur als Concept herumgereicht wird. Er könnte einmal den LFA beerben.

Eine erfreuliche Nachricht an alle Prius-Liebhaber: Das eine kurze Zeit lang totgeglaubte Fahrzeug kommt schon nächstes Jahr zurück und zwar auch nach Europa, wie Toyota betont. Allerdings nicht mehr als Öko-Spaßbremse, sondern als Plug-in-Hybrid mit mehr Feuer unter dem Blech. So wird der Hybridstrang mit extern aufladbarer 13,6 kWh-Batterie künftig 164 kW / 223 PS leisten. Die rein elektrische Reichweite beziffert Toyota mit 63 Kilometern. Auf Wunsch gibt es ein Solardach, das unter optimalen Sonnenscheinbedingungen Strom für acht Kilometer pro Tag liefern und den Akku binnen rund einer Woche sogar vollladen kann. Die ersten Auslieferungen des Prius der fünften Generation sollen im Sommer 2023 erfolgen.

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