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Mercedes GLC: Dynamisches Wachstum

18.06.2015 10:39 Uhr
Der Mercedes GLC tritt schnittig gegen Audi Q5 und BMW X3 an.
© Foto: Mercedes-Benz

Der neue Mercedes GLC will weniger "praktisch" aussehen als sein Vorgänger GLK. Nutzwertiger werden soll er aber schon.

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"C" wie "coupéhaft" statt "K" wie "kantig": Mercedes ändert bei seinem Mittelklasse-SUV nicht nur den Namen von GLK in GLC, sondern auch das komplette Styling. Statt als kerniger Quasi-Geländewagen in G-Klassen-Tradition tritt der Allrader nun als schnittiges Sport-UV mit sanft abfallender Dachlinie auf. Trotzdem wachsen Platzangebot und Gepäckraum. Die Markteinführung des Fünftürers erfolgt Mitte September zu Preisen ab 44.500 Euro brutto / 37.394 Euro netto.

Die Umbenennung ist dabei weniger dem geänderten Design-Konzept geschuldet als der groß angelegten Umfirmierung der Mercedes-Modellpalette. Wie künftig bei allen anderen Modellen mit drei Buchstaben, weist die letzte Letter der Bezeichnung nun auf die zugrundeliegende Fahrzeugklasse hin. In diesem Fall ist das (wie auch schon beim GLK) die C-Klasse. Eine Verwandtschaft, die nun auch äußerlich zu erkennen ist, hat der GLC doch mit der Limousine die durchaus gelungene Mischung aus Eleganz und Dynamik gemein.

Dafür sorgen die auch bei Wettbewerbern wie Audi Q5 und BMW X3 angewandte Optik-Tricks, etwa leicht ansteigende Schultern und ein abfallendes Dach sowie scharf gezogene Karosseriefalze. Ecken und Kanten gibt es beim GLC hingegen keine mehr. Auch der Innenraum wirkt nun runder, orientiert sich mit der geschwungenen Mittelkonsole, dem freistehenden Bildschirm und den runden Lufteinlässen ebenfalls an der aktuellen C-Klasse.

Mehr Platz

Dank der fülligeren Formen ist das Platzangebot gegenüber dem kastenartigen Vorgänger gewachsen. Der um knapp zwölf Zentimeter auf 2,87 Meter gestreckte Radstand verspricht vor allem mehr Fußraum in Reihe zwei, die um das gleiche Maß erhöhte Gesamtlänge (4,66 Meter) sowie das Plus von fünf Zentimetern in der Breite dürften auch ganz allgemein zu einem luftigeren Raumgefühl führen. Der Grund-Laderaum hat um 80 auf 550 Liter zugelegt, maximal passen 1.600 Liter hinter die große Klappe (plus 50 Liter). Dazu soll eine verstellbare Lehne die Variabilität im Alltag verbessern – einer der Kritikpunkte beim Vorgänger.

Zum Start im Herbst gibt es zunächst drei bekannte Motoren, darunter zwei Diesel. Als Einstieg fungiert ein 2,1-Liter-Vierzylinder mit 125 kW / 170 PS, darüber rangiert eine hubraumgleiche Variante mit 150 kW / 204 PS. Beide Triebwerke übertragen ihre Kraft über eine Neungangautomatik an alle vier Räder. Gleiches gilt auch für den einzigen Benziner, einen 2,0 Liter großen Vierzylinderturbo mit 155 kW / 211 PS. Gegenüber den Motoren des Vorgängers sollen die überarbeiteten Aggregate um bis zu 19 Prozent sparsamer geworden sein; der kleine Diesel etwa soll mit fünf Litern Kraftstoff auskommen. Wie üblich wird die Antriebspalette im Anschluss an die Markteinführung ausgebaut. Neben Einstiegsmotoren, die es auch in Kombination mit reinem Hinterradantrieb geben wird, ist auch eine Plug-in-Hybridvariante mit einer rein elektrischen Reichweite von 34 Kilometern und einem theoretischen Verbrauch von rund 2,5 Litern in Wartestellung.

Offroad-Paket gegen Aufpreis

Zum Start gibt es den GLC nur mit Allradantrieb. Die Motorkraft wird permanent an beide Achsen geleitet, in einer leicht hecklastigen Verteilung. Ein Geländewagen wird das SUV dadurch nicht, wer aber zumindest mittelschwere Wildnis unter die Räder nehmen will, kann ein Offroad-Paket inklusive Luftfederung ordern, das spezielle Fahrprogramme für Fahrten auf Schotter, Eis, Sand oder mit Anhänger bietet. Serienmäßig kommt der GLC mit Stahlfedern und variablen Dämpfern daher, auf Wunsch gibt es ein Sportfahrwerk. An Technik bringt das mittelgroße SUV ansonsten mit, was die verwandte C-Klasse sowie E- und S-Klasse seit kurzem an Bord haben. Dazu zählen auch der Staupilot mit Stop-and-Go-Funktion, ein Seitenwind-Assistent und ein Kollisions-Warnsystem für unaufmerksame Hintermänner.

Der GLC hat im Herbst eine gute Startposition. Konkurrenten wie Audi Q5, BMW X3 oder Volvo XC60 sind durch die Bank schon leicht betagt und warten auf ihre baldige Ablösung. Ähnlich frisch wie der Mercedes ist lediglich der seit Jahresanfang erhältliche Land Rover Discovery Sport. Doch der GLC dürfte nicht nur bei der Konkurrenz wildern, sondern mit seinem gewachsenen Platzangebot auch Käufer des großen Bruders GLE (ehemals M-Klasse) locken. Das gilt auch für die schon angekündigte Coupé-Variante, die im kommenden Jahr starten wird. (sp-x)


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