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60 Jahre Ford Transit: Rasendes Raumwunder

26.08.2013 11:33 Uhr
Ford Transit 1994, Transit 1978 und Transit Diesel 1972

Tempo machte der Transit zwar von Anfang an, aber war es ein langer Weg bis zum meistverkauften Transporter Europas. Begonnen hat die Erfolgsstory des Ford vor 60 Jahren als Eilfrachter FK 1.000.

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Durchgestartet auf der Straße und am Fließband: Schon im Jahr 1953 fuhr der rheinische Eilfrachter FK 1.000 mit einer Vmax von knapp 100 km/h allen Rivalen davon, Jahrzehnte später war der Ford Transit meistverkaufter Transporter Europas. Scotland Yard erklärte ihn sogar zum meistgesuchten Van Großbritanniens: "In 95 Prozent aller Banküberfälle setzen die Täter auf einen Transit mit den Fahrleistungen eines Pkw", meinte 1972 ein Polizeisprecher.

In diesem Sommer feiert der Fracht-Ford seinen 60. Geburtstag mit sieben Millionen produzierten Einheiten aus Werken in zehn Ländern. Aus dem anfänglich rein deutschen Eilfrachter wurde ein kompakter Welt-Laster, der ab nächstem Jahr sogar in den USA vom Band laufen soll. Unverzichtbarer Bestandteil des Erfolgsrezept damals wie heute: Relativ günstige Preise und eine einzigartige Vielfalt bei Aufbauten und Antrieben. Ob starker Benziner, sparsamer Diesel- oder Elektromotor, ob Vorderrad- oder Allradantrieb, fast immer war der Ford Vorreiter. Hinzu kommt künftig das konkurrenzlose Konzept aus vier unterschiedlich großen Transit-Baureihen. Neben dem klassischen Full-Size-Transit gibt es die kleineren Transit Courier, Transit Connect und Transit Custom. Den VW Bulli mit rund elf Millionen Einheiten und einem unerreichten Kultstatus konnte der Transit trotzdem nicht überholen.

Dabei haben die beiden Urgesteine der deutschen Transporterbewegung denselben Vater. Zuerst konzipierte der geniale Konstrukteur Alfred Haesner den Volkswagen Transporter. Dann wechselte Haesner aus Niedersachsen an den Rhein, wo er in den Jahren 1952/53 aus bereits vorhandenen Prototypen einen modernen Lastesel kreierte, der schließlich unter der kryptischen Bezeichnung FK 1.000 auf der Frankfurter IAA Weltpremiere feierte. Ein Typencode, der für Ford Köln und stolze 1.000 Kilogramm Nutzlast stand. Der Ford konnte mit einem 23 kW / 38 PS 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner und verschiedenen Komfortausstattungen aus der Limousine Taunus aufwarten. Außergewöhnlich für ein Nutzfahrzeug, bot doch der Volkswagen Transporter anfangs lediglich 18 kW / 25 PS Leistung und eine bescheidene Vmax von 80 km/h. Das bei einer Nutzlast von nur 750 Kilogramm.

Dafür litt der Kölner Eilfrachter an einer konstruktiven Schwäche, die Entwickler Haesner zugunsten des maximalen Ladevolumens in Kauf genommen hatte. In unbeladenem Zustand war der FK 1.000 durch den weit vorn platzierten Frontmotor arg kopflastig und hoppelte dann geradezu bockig über Straßen - damals nicht selten noch holpriges Kopfsteinpflaster. Erst als die kritischen Stimme immer lauter wurden und manche Ford-Fahrer bereits schmale Hohlwasserbehälter zum Gewichtsausgleich in das Heck gesetzt hatten, rückte Ford den Motor 20 Zentimeter weiter nach hinten zwischen die Sitze von Fahrer und Beifahrer.

Zweite Generation aus den USA

Die zweite Transit-Generation gab Konzernchef Henry Ford II höchstpersönlich in Auftrag, sie wurde in den USA konzipiert und gezeichnet, anschließend in Deutschland und Großbritannien serienreif gemacht. Mit über 50 unterschiedlichen Aus- und Aufbauvarianten, optionaler Diesel-Motorisierung und als Tourbus legendärer Rock- und Popgruppen gelang dem runderneuerten Transporter nun endlich eine Karriere als kultiger Kasten für Familie, Freizeit und Gewerbe. Zwei Millionen Transit waren 1985 in fünf europäischen Ländern vom Band gelaufen.

Mit der 1986 präsentierten Transit-Neuentwicklung schaffte Ford den Sprung an die Spitze der europäischen Verkaufsranglisten, 1997 trug der Transit zum neunten Mal in Folge die Krone des Klassenprimus als meistverkaufter europäischer Transporter. Eine Erfolgsbilanz, die er in jenem Jahr auch auf Asien ausdehnte.

Einer für alle sollte der Transit von nun an sein, weshalb Ford Europa mit der im Jahr 2000 präsentierten Neuauflage des Transporters erstmals die Marke von 1.000 Ausstattungsvarianten übertraf. Noch mehr Vielfalt ermöglichten wenig später der kleinere Transit Connect und alternative Antriebe von LPG über CNG bis zu Batterieversionen. Vom Schnell-Laster der Wirtschaftswunderjahre und biederem Brötchenbringer zum Familien- und Freizeittransporter in mittlerweile vier Formaten, damit schrieb der Ford fast so viel Alltagsgeschichte wie sein früherer Wolfsburger Halbbruder. (sp-x)


60 Jahre Ford Transit

60 Jahre Ford Transit Bildergalerie

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