Der TÜV Süd hat die Aufbauphase eines Prüfnetzes in der Türkei offiziell abgeschlossen und zahlreichen Medienvertretern sein bisher größtes internationales Projekt in Istanbul vorgestellt. 2.200 neue Arbeitsplätze (weitere 2.000 sollen in den nächsten Jahren hinzukommen), ein Netz von 189 Prüfstationen, Investitionen von 633 Millionen Euro: Das sind die Eckdaten von "TÜVTURK". In der gesamten Türkei werden nun Fahrzeuge regelmäßig technisch untersucht, dank 81 mobiler Einheiten auch in dünn besiedelten Regionen. Bereits für dieses Jahr rechnet der Prüfdienstleister mit 4,8 Millionen Kfz-Hauptuntersuchungen. Das "TÜVTURK"-Konsortium, paritätisch bestehend aus TÜV Süd, dem türkischen Mischkonzern Dogus Grubu und dem Infrastrukturspezialisten AKFEN, hat nach eigenen Angaben 409 Millionen Euro in den Erwerb der Konzession für die Fahrzeuginspektionen. Die restlichen 224 Millionen Euro entfielen auf den Aufbau von Service-Centern sowie die Rekrutierung und Ausbildung von Personal. Erwartet werden Umsätze von elf Milliarden Euro über die 20-jährige Vertragslaufzeit. Die Gewinnschwelle soll bereits in den nächsten Jahren erreicht werden. Betrieben werden die Prüfstationen im Franchising-System: "TÜVTURK" stellt die Service-Center samt technischer Ausrüstung, ausgebildetem Personal, IT- und Qualitätsmanagementsystem. Die Franchisepartner stellen die Grundstücke und führen den lokalen Betrieb. Qualitätssicherung werde dabei groß geschrieben, u.a. durch verdeckte Tests, betonte der TÜV Süd. Jede der fünf Regionen in der Türkei habe einen hauptberuflichen Qualitätsmanager. Das IT-System mit automatisierter Datenübertragung gewährleiste den überwachbaren Inspektionsablauf in jeder Station. Lediglich in besonders wachstumsstarken Gebieten, wie etwa in der viertgrößten türkischen Provinz Bursa, führt der TÜV Süd den Betrieb selbst. In der 2,5-Millionen-Einwohner-Provinz Bursa seien fast alle namhaften Automobilhersteller vertreten. Außerdem habe Bursa mit 890.000 zugelassenen Fahrzeugen die höchste Zulassungszahl pro Jahr in der Türkei, so Projektleiter Thomas Aubel. Täglich 1.000 Kraftfahrzeuge werden dort seit November vergangenen Jahres geprüft.
TÜVTURK: TÜV Süd schließt Aufbauphase in der Türkei offiziell ab

2.200 neue Arbeitsplätze, ein Netz von 189 Prüfstationen, Investitionen von 633 Millionen Euro: Das sind die Eckdaten des bisher größten internationalen Projekts des Unternehmens. Die Notwendigkeit eines solchen Prüfsystems zeigt eine erste Mängelstatistik.