Toyota Deutschland will mit einem weiteren Gutachten das durch die weltweite Rückrufserie verlorengegangene Verbraucher-Vertrauen zurückgewinnen. Wie der Importeur am Freitag in Köln mitteilte, hat der TÜV Rheinland nun auch den Prius-Modellen der zweiten und dritten Generation eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt. Das aktuelle Gutachten bestätige, dass der Prius auch im Falle einer theoretischen, unfreiwilligen Selbstbeschleunigung durch Abbremsen ohne Zweifel sicher gestoppt werden könne, betonte das Unternehmen.
Den Angaben zufolge hatte die Prüforganisation im Rahmen ihrer Tests die Fahrzeuge selbst bei Vollgas sicher bis zum Stillstand abbremsen können. Hierzu wurde der Bremsweg der beiden Hybridautos bei voller Zuladung bei 80 Prozent der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gemessen. Fünf aufeinander folgende Bremsungen wurden durchgeführt.
Der Prius II wurde dabei auf 136 km/h, der Prius III auf 144 km/h beschleunigt, dann jeweils zweimal mit dem Gaspedal im Leerlauf und anschließend dreimal in Vollgas-Position bis zum Stehen gebracht. "Das bedeutet, dass während des Bremsvorgangs keine Antriebsleistung zur Verfügung steht, die der Bremsleistung entgegenwirkt", heißt es in der gutachtlichen Stellungnahme.
In den USA hatten zuletzt zwei spektakuläre Fälle im Zusammenhang mit angeblich selbsttätig beschleunigenden Prius in Kombination mit dem Ausfall der Automatikschaltung und der Bremse für Schlagzeilen gesorgt. Mittlerweile mehren sich aber die Zweifel an der Darstellung der Fahrer (wir berichteten). In Deutschland gibt es laut Toyota keinen einzigen bestätigten Fall.
Auch andere Modelle laut TÜV-Gutachten sicher
Der TÜV Rheinland hatte für den Hersteller bereits Mitte März den Bremsweg von iQ, Aygo, Yaris, Auris, Verso, Avensis und RAV4 bei voller Zuladung gemessen und für sicher erklärt (wir berichteten). Die Modelle waren auch wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten in die Werkstatt geholt worden. Beim Prius wurden zudem Probleme mit dem ABS-System festgestellt. Weltweit rief Toyota mehr als acht Millionen Autos zurück, um Gaspedale und Fußmatten bei ihnen zu richten. (rp/dpa)