Die TÜV Rheinland Group warnt davor, bei sibirischer Kälte dem Dieselkraftstoff Hausmittel wie Petroleum oder gar einen Schuss Normalbenzin zuzusetzen. Bei modernen Hightech-Selbstzündern könne dies zu kapitalen Motorschäden führen. Selbst geringe Mengen Benzin veränderten Struktur und Schmierfähigkeit des Diesels sowie die Druckverhältnisse in den Pumpen. Sinkt die Quecksilbersäule unter 22 Grad minus, dann wird aus dem Diesel eine zähe Masse, die kein Motor verbrennen kann. Bei Temperaturen darüber sorgen spezielle Zusätze dafür, dass der Sprit problemlos fließt, so Gerd Mylius, Kraftfahrtexperte der TÜV Rheinland Group. Die Wandlung des Dieselkraftstoffs in eine trübe Brühe sei im Winter völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. "Ab minus sieben Grad Celsius bilden sich wachsähnliche Paraffine im Diesel", erklärt Mylius. Die unvermeidlichen Kristalle bleiben laut Experten klein und in der Schwebe, so dass sie sich nicht im Kraftstofffilter oder am Boden des Tanks absetzen können. Sollten die Temperaturen in unseren Breiten tatsächlich unter die kritische Minus-22-Grad-Marke fallen, helfe nur das Warten auf wärmere Zeiten. Auf gar keinen Fall dürfe der Tank – etwa mit einem Gasbrenner – erwärmt werden. Es drohe sonst Explosionsgefahr. "Wenn möglich, den Kraftstoff in einer geheizten Garage langsam wieder auftauen. Vor der Weiterfahrt den Kraftstofffilter austauschen", rät Mylius. (ng)
Diesel haben freie Fahrt bis minus 22 Grad
TÜV Rheinland Group: Fließverbesserer halten Dieselkraftstoff bei Kälte flüssig / Auf keinen Fall Petroleum oder Benzin zusetzen