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Wie neu

18.06.2010 12:02 Uhr
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Teileaufarbeitung

Alten Teilen ein zweites Leben zu geben ist ökologisch und ökonomisch absolut sinnvoll. Rund 9.000 top-wiederaufbereitete Fahrzeugteile aus 27 Produktgruppen hat Bosch im Programm.

Das Sparpaket der Bundesregierung ist so gut wie beschlossene Sache und alternativlos. Die Automobil- und Teilehersteller, aber auch die Werkstätten haben ebenfalls keine Wahl und schon vor Jahren erkannt: Alte Teile vom Auto sind viel zu schade für Schmelzofen und Schredder. Teure, seltene und begrenzte Rohstoffe gehen dort verloren oder sind nur durch hohen Energieaufwand zurückzugewinnen.

Wachstum geplant

Das ist bei vielen Fahrzeugteilen unwirtschaftlich und wäre oft sogar sinnlos. Vor allem, weil viele defekte Teile durch einen intelligenten Wiederaufbereitungsprozess mit definierten Qualitäts- und Prüfkriterien inkl. Austausch der wichtigsten Verschleißkomponenten wieder die Originalteilespezifikation erfüllen und rund 30 Prozent günstiger angeboten werden. Doch was versteht man überhaupt unter Remanufacturing (kurz: Reman), also Wiederaufbereitung und wo liegt die Differenzierung zum Recycling? Laut Definition der CLEPA (Europ. Vereinigung der Automobilzulieferer) muss ein instandgesetztes Produkt vergleichbare Funktionen wie das Originalerzeugnis haben und in einem standardisierten, industriellen Prozess hergestellt worden sein. Zudem beinhaltet Reman stets einen definierten Altteile-Rücknahmeprozess und die Reman-Erzeugnisse weisen die gleichen Garantieleistungen auf wie neue Ersatzteile! Der Unterschied zum Recycling ist einfach: Beim Recycling wird das Produkt zerstört. Beim Remanufacturing findet keine Zerstörung statt, da wesentliche Teile des Ursprungsprodukts weiter Verwendung finden. In einigen Märk-ten – insbesondere Hochlohnländern, wo eher komplette Teile getauscht als einzelne Komponenten im Teil repariert werden – funktioniert das bereits perfekt und Reman-Teile haben eine hohe Akzeptanz. So entstammen rund 90 Prozent der Austauschersatzteile in den USA – etwa 60 Mio. pro Jahr – der Wiederaufbereitung. Selbst 70 Prozent der ersetzten Steuergeräte haben dort bereits ein erstes Leben hinter sich. In Europa verwendet man derzeit etwa 20 Mio. aufgearbeitete Ersatzteile jährlich, wobei Bosch bis 2015 von einem Marktwachstum auf ca. 30 Mio. Teile ausgeht. Wichtig ist aber ein breites Produktspektrum. Bekannt ist die Wiederaufbereitung von Startern, Generatoren und Bremssätteln. Bei einem Bosch-Pressetermin in Göttingen wurde klar, dass es Reman-Produkte mittlerweile für fast alle Bereiche des Autos gibt: Steuergeräte, Lenkung, Bremse, Kleinmotoren, Antriebswellen, Turbolader etc. In Summe bietet Bosch rund 9.000 Reman-Teile aus 27 Produktgruppen an! Und das nicht nur für Oldies ab Segment drei und älter.

Topaktuelle Teile

Selbst für den neuen Porsche Cayenne Hybrid oder VW Touareg Hybrid – also topaktuelle Fahrzeugtechnologie – sind Hybridkomponenten bereits als Reman-Teile verfügbar. Spannend wird´s dennoch mit dem steigenden Elektronik- und Steuergeräteanteil und unterschiedlichen Softwareständen. Hier hat Bosch eigene Datenbanken angelegt oder will die Software aus dem defekten Steuergerät lesen, um das Reman-Steuergerät mit dem passenden Softwarestand auszuliefern. Das System Teileaufbereitung funktioniert aber nur mit einem adäquaten Teilerückfluss. Erst wenn Rücklauf und Nachfrage passen, rechnet sich der Reman-Prozess. Seltene und hochwertige Teile sind begehrt und werden häufig von speziellen Core-Brokern (Altteilehändlern) aufgekauft, die sie entsprechend vermarkten. In Werkstatt und Teilegroßhandel bewährt hat sich das Pfandsystem mit differierenden Pfandwerten zwischen 20 und 300 Euro – je nach Teil. Neben wirtschaftlichen Faktoren leistet der Reman-Prozess einen fulminanten Beitrag zum Umweltschutz: Ca. 23.000 t CO2 hat Bosch in 2009 durch Reman eingespart, was in etwa der CO2-Umwandlung von 1.900 Hektar Wald entspricht. Thomas Seidenstücker

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