Klimaanlagen-Diagnose
Texa bietet für seine Klimaservicegeräte der Serie Konfort 700 optional die Möglichkeit an, mehrere Module zu integrieren, mit welchen sich eine Klimaanlage systematisch prüfen und verborgene Fehler aufspüren lassen.
Autoklimaanlagen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten vom ultimativen Symbol des automobilen Luxus zur Standardausrüstung aller Fahrzeugklassen gewandelt. Auf den kühlen Komfort mag heute kein Autofahrer mehr verzichten. Dabei ist Klimaanlage längst nicht gleich Klimaanlage. Das Spektrum der verbauten Klimaanlagentypen ist breit, denn je höher die Fahrzeugklasse, desto ausgefeiltere Funktionen bis hin zur Mehrzonenklimaanlage werden angeboten. Wie in so vielen Bereichen des Automobils spielt bei der Steuerung dieser modernen Klimaanlagen die Elektronik die Hauptrolle. Wenn eine Klimaanlage eines Tages nicht mehr zufriedenstellend funktioniert, so kann dies unzählige Ursachen haben. Texa bietet daher für seine Klimaservicegeräte der Serie Konfort 700, welche in mehreren Varianten für die Kältemittel R-134a und R-1234yf angeboten wird, optional mehrere Klimaanlagen-Diagnosemöglichkeiten an. Diese Diagnosefunktionen fügen sich nahtlos in das Bedienkonzept der Konfort-700-Serie ein. Auf diese Weise kann eine Werkstatt, ohne zusätzlich ein Diagnosegerät zur Hand nehmen zu müssen, mit einem entsprechend ausgestatteten Klimaservicegerät gleich in die Fehlersuche einsteigen. Die Diagnosefunktionen lassen sich dabei geschickt kombinieren, um Fehlfunktionen der Klimaanlage systematisch eingrenzen zu können.
Am Anfang einer Klimaanlagendiagnose steht in vielen Fällen ein klassischer Klimaservice. Auf diese Weise wird die grundlegende Funktion der Klimaanlage sichergestellt und zugleich eine Reihe von potenziellen Störungsursachen überprüft. Bei dem in diesem Beispiel verwendeten Konfort 780 R Bi-Gas, es kann sowohl R-134a wie R-1234yf sowie mehrere Ölsorten verarbeiten, beginnt der Klimaservice mit der Kältemittelanalyse. Erst wenn das gewählte Kältemittel in der geforderten Reinheit nachgewiesen wird, beginnt die Maschine mit dem Abpumpen des Kältemittels. Das Kältemittel sowie eventuell mit abgepumptes Öl werden separat gewogen. Die abgepumpte Ölmenge reduziert sich, wenn das Fahrzeug vor dem Klimaservice eine Ruhephase hat. Wird eine größere Ölmenge abgesaugt, als für die Klimaanlage als Füllmenge angegeben wird, so liegt eine Überfüllung vor, welche die Leistung der Klimaanlage beeinträchtigt. Nach dem Abpumpen des Kältemittels folgt das Evakuieren. Damit werden minimale Kältemittelreste, die sich in so genannten Kältemittelnestern sammeln, und Feuchtigkeit durch Unterdruck aus der Anlage entfernt. Gleichzeitig dient das Halten des Vakuums als Dichtigkeitstest der Klimaanlage. Zugleich erleichtert das Vakuum das anschließende Wiederbefüllen mit dem im Klimaservicegerät recycelten, also gefilterten und getrockneten Kältemittel in der richtigen Menge, und bei Bedarf der Ergänzungsmenge der richtigen Ölsorte. Bei den Geräten der Serie Konfort 700 von Texa handelt es sich um so genannte Vollautomaten. Diese Geräte arbeiten bis auf das Anschließen der Schläuche an die Autoklimaanlage komplett automatisch, selbst das Öffnen und Schließen der geräteseitigen Ventile erfolgt automatisch. Dennoch benötigt der Anwender selbstverständlich eine erfolgreich abgeschlossene Sachkunde-Schulung. Ein von Texa entwickeltes Ampelsystem zeigt dem Anwender auch aus einiger Entfernung jederzeit den Status des aktuellen Klimaservice an. Mit einem vollständig durchgeführten Klimaservice sind die Grundlagen für den einwandfreien Betrieb der Klimaanlage gegeben, denn die Anlage ist dicht und korrekt mit Kältemittel sowie Öl befüllt.
Systematische Funktionsprüfung
Nun kann die eigentliche Diagnose der Klimaanlage beginnen. So bietet Texa ein Set für die Effizienzkontrolle der Klimaanlage an. Dabei handelt es sich um ein Funk-Thermometer, welches in einen der Luftaustrittskanäle gesteckt wird. Sobald der Motor des Autos gestartet wird und die Klimaanlage auf geringste Temperatur eingestellt wird, beginnt der Kompressor zu arbeiten. Über die Manometer des angeschlossenen Klimaservicegerätes lassen sich die Druckverläufe im Hoch- und Niederdruckteil der Klimaanlage beobachten. Sinkt mit steigendem Druck die Ausströmtemperatur, so arbeitet die Klimaanlage wunschgemäß. Doch das betrifft nur einen Lastzustand des Kompressors. Texa bietet mit dem VDC-Kit eine elegante Möglichkeit an, mit dem Klimaservicegerät die verschiedenen Leistungsstufen geregelter Kompressoren anzusteuern. Das universell anwendbare VDC-Kit wird zwischen die Ansteuerungsleitung des Kompressors und den Anschlussstecker des Kompressors geschaltet. Das VDC-Kit fängt so das Steuersignal ab und modelliert es um. So lassen sich dem Kompressor sehr leicht und ohne großen Zeitaufwand unterschiedliche Lastzustände vorgaukeln. Dabei lässt sich prüfen, ob der Kompressor bei bestimmten Lastzuständen hängenbleibt oder andere Störungen aufweist.
Das Texa-Know-how im Bereich Diagnose, speziell konzentriert auf den Bereich Klimaanlagen, bietet die Option Nano Service Klima. Dafür steckt Texa quasi den Klimaanlagen-Teil seiner Diagnosesoftware IDC4 in das Klimaservicegerät. Die Anbindung der Diagnoseschnittstelle Nano erfolgt hier über Bluetooth. Mit der Wahl dieser Option stehen dem Anwender die typischen Funktionen der Steuergerätediagnose zur Verfügung. So lassen sich abgespeicherte Fehler auslesen und löschen, die Istwerte anzeigen oder Stellglieder ansteuern. Die Steuerung der Diagnosefunktion erfolgt per spritzwassergeschützter Tastatur, mit der alle Geräte der Serie Konfort 700 ausgerüstet sind. Wie üblich wird das Fahrzeug Schritt für Schritt selektiert. Nach der Selektion wird auf dem Display der Einbauort der Diagnoseschnittstelle des gewählten Fahrzeugs angezeigt.
Je aufwändiger eine Klimaanlage konstruiert ist, desto mehr Stellglieder und Sensoren sind verbaut. Jedes dieser Bauteile lässt sich mit der Diagnosesoftware auslesen oder ansteuern. Schon alleine unplausible Ist-Daten, die so genannten Parameter, können dabei einen Hinweis auf Fehlfunktionen geben. Nur wenn die Sensoren die tatsächlichen Temperaturen an ihren jeweiligen Verbauorten erfassen und den richtigen Wert weiterleiten, kann die Klimaanlage richtig gesteuert werden. Ansonsten sind Fehlfunktionen unvermeidlich.
Wie eine Werkstatt optimal an eine Kundenbeanstandung herangeht, hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn der Kunde pauschal über einen Leistungsabfall der Klimaanlage klagt und der jüngste Klimaservice schon lange zurückliegt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kältemittelmenge sich reduziert hat, groß. So ist das eingangs beschriebene Vorgehen, zunächst einen Klimaservice durchzuführen und anschließend mit der Effizienzkontrolle die Leistung der Anlage zu testen, der richtige Weg.
Wenn der Kunde konkrete Beanstandungen hat, zum Beispiel, dass es nur im Fußraum zu kalt wird, dann lohnt es sich, zunächst mit der Steuergerätediagnose zu beginnen und eventuell gespeicherte Fehlercodes abzufragen. In solchen Fällen könnte ein Stellmotor oder Sensor defekt sein. Setzt die Klimaanlage nur unter ganz bestimmten Fahrzuständen aus, dann lohnt sich die Überprüfung mit dem VDC-Kit, denn dann besteht die Möglichkeit, dass der Kompressor in bestimmten Leistungsstufen aussetzt.
Allerdings lässt sich die Diagnose auch als zusätzliches Element des Klimaservice durchführen, um den Kunden zu dokumentieren, dass seine Klimaanlage nach dem Klimaservice völlig fehlerfrei arbeitet.
In der Summe bietet Texa ein stimmiges Konzept für die Klimaanlagendiagnose an. Bernd Reich