Es ist keine gewöhnliche Gewerbeimmobilie, die Werkstattausrüster ATH-Heinl vor einem halben Jahr als neue Firmenzentrale im oberpfälzischen Illschwang bezogen hat. Wenn sich die große Eingangstür öffnet, überkommt den Besucher unweigerlich der Wow-Effekt des Überwältigtseins. In der neuen, nach ökologischen Gesichtspunkten optimierten Immobilie sollen die Mitarbeiter gerne arbeiten, und sie tun dies in einem modernen Ambiente mit offenem Bürokonzept - wenig trennende Wände, stattdessen begrünte Nischen und Loungesessel.
"Wir haben uns bewusst für ein offenes Konzept entschieden, damit die Mitarbeiter in Kontakt sind und sich austauschen können", erklärt Anja Heinl, die zusammen mit ihrer Schwester Corinna Heinl, deren Mann Fabian und den Eltern Hans und Evi Heinl das mittelständischen Familienunternehmen leitet. Das Prinzip "offene Tür" gilt bei Heinls selbstredend auch für die Büros der Geschäftsleitung. In dem neuen Komplex, der in nur einem Jahr Bauzeit errichtet wurde, hat ATH-Heinl alle zentralen Firmenbereiche zusammengezogen: Verwaltung, Entwicklung, Logistik, Service und - ganz wichtig: Schulung.
Schulungs-Akademie
"Das neue Gebäude bietet ideale Voraussetzungen zur Schulung der Techniker und Vertriebspartner in einem ungewöhnlichen Ambiente", erklärt Anja Heinl nicht ohne Stolz. Die Rückmeldungen der oft internationalen Delegationen, die zu Schulungszwecken nach Illschwang kommen, seien äußerst positiv. Mittlerweile werde die Immobilie auch für andere Branchenveranstaltungen gerne genutzt. Neben dem großen Schulungsraum mit dem gesamten Portfolio fest installierter Hebebühnen und einem Bereich für Reifenservice gibt es noch weitere Schulungsräume, beispielsweise für theoretischen Unterricht, und einen speziellen Raum, in dem die Montage von Heinl-Produkten live demonstriert werden kann. Zudem sind in einer neuen Halle 4.800 Quadratmeter für die Logistik reserviert. Hier werden die Produkte konfektioniert und in Holzkisten verpackt. Die professionelle Logistik ist eine Kernkompetenz des Unternehmens, das bereits seit 15 Jahren in hochmodernen Produktionsanlagen in China produzieren lässt. In Illschwang wird auch die gesamte Ersatzteillogistik abgewickelt. Ziel ist es, dass Ersatzteile innerhalb von 24 bis 48 Stunden beim Kunden sind. Die Qualitätsanforderungen sind hoch, denn ATH-Heinl hat sich als geschätzter Partner für Werkstattausrüstung im Teilegroßhandel etabliert und steht hinter der einen oder anderen Eigenmarke des Handels. "Hier ist hohe Qualität zu einem vernünftigen Preis mit niedriger Reklamationsquote gefragt", erklärt Seniorchef und Firmengründer Hans Heinl.
Dem bewährten Konzept, die Produkte über Handelspartner zu vermarkten, will man treu bleiben. Dennoch beobachtet man auch in Illschwang die Veränderungen im Mobilitätssektor aufmerksam. "Natürlich ist auch für uns als Werkstattausrüster die Frage interessant, wer künftig die Fahrzugflotten betreibt und wie die Servicekonzepte aussehen", erklärt Corinna Heinl. Die "nächste Generation" bei Heinl wird sich darauf einstellen und das Unternehmen in die Zukunft führen.
ATH-Heinl - das Unternehmen
ATH-Heinl ist ein bayerisches Familienunternehmen und seit 28 Jahren erfolgreich im Bereich Werkstattausrüstung tätigAm Standort Illschwang in der Oberpfalz hat das Unternehmen 2019 eine neue Firmenzentrale für die 45 Mitarbeiter am Ort bezogen:- Gebäudefläche 9.800 qm auf 37.000 qm Grundstück- Logistik (4.800 qm)- Großes Ersatzteilelager- Technischer Service- "ATH-Academy" - Schulungszentrum (700 qm)- Bürofläche (600 qm)Das Unternehmen erzielt ca. 60 Prozent des Umsatzes in Deutschland und vertreibt die Produkte ausschließlich über ATH-Vertriebspartner. Zudem verfügt das Unternehmen über Handelsvertretungen in Frankreich, Polen und Spanien. Die Produktpalette umfasst neben Hebetechnik und Reifenservice als Kernprodukte die Bereiche Klimaservice, Fahrwerkstechnik und Ölservice. Strategisch will man sich auch künftig vor allem auf die beiden Kernbereiche Hebetechnik und Reifenmontage konzentrieren. Ein klares, modulartiges Produktportfolio und keine unnötige Komplexität, lautet das erfolgreiche Konzept des Mittelständlers. Das senkt die Produktionskosten, erleichtert die Ersatzteilversorgung und zahlt sich auch bei den Schulungen aus.
- Ausgabe 01/2020 S.36 (349.3 KB, PDF)