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Radeinlagerung: Einlagerung maßgeschneidert

04.11.2021 13:58 Uhr | Lesezeit: 5 min
Räderlager Autocenter Neuss
Auf der unteren und auch auf der oberen Ebene können im Autocenter Neuss jeweils drei Reihen Räder eingelagert werden.
© Foto: Marcel Schoch

Ein eigenes Räderlager kann sich für Kfz-Betriebe lohnen, wenn es richtig organisiert ist. Wir zeigen am Beispiel des Autocenter Neuss in Pfarrkirchen, wie ein Lager an die Bedürfnisse des Betriebs angepasst werden kann.

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Kurzfassung

Die Radeinlagerung von Kundenrädern gerät bei so manchem Autohaus außer Kontrolle. Wir zeigen am Beispiel des Autohaus Neuss in Pfarrkirchen, wie sich das Problem mit einem individuellen Räderlager lösen lässt.

Der Reifenservice im Autohaus ist lukrativ, muss aber gut organisiert sein. "Es ist erst sechs Jahre her, da hatten wir sieben Einlagerungsorte für Winter- und Sommerreifen rund um unseren Standort in Pfarrkirchen", erzählt Robert Neuss, Geschäftsführer des Autocenter Neuss in Pfarrkirchen. "Regelmäßig zum Frühjahr und Herbst wurde es daher aufgrund der rund 8.000 Räder und Reifenwechselvorgänge während der sechs Wochen dauernden Saison äußerst hektisch bei uns im Betrieb. Denn um die Räder aus den verschiedenen Lagern zu holen, benötigten wir zwei Mitarbeiter, die täglich ausschließlich nur mit dem Transport der Rädersätze beschäftigt waren."

Hinzu kam noch ein Lagerist, der die Verwaltung der Kundenreifen zu verantworten hatte. Alle drei Mitarbeiter standen somit nicht dem Autohaus für Kundenbetreuung und der Werkstatt für Service arbeiten und Reifenwechsel zur Verfügung. Insgesamt verursachten die sieben Räderlagerstätten damit enorm hohe Personal- und Transportkosten. Auch war die Frage, ob bei einem Arbeitsunfall außerhalb des Betriebsgeländes die Arbeitsversicherung zahlt, nicht eindeutig geklärt.

Zentral an einem Platz

So wandte sich der Geschäftsführer Robert Neuss 2015 an die Weinmann Werkstatt-Technik GmbH aus Chieming am Chiemsee. Marc Weinmann, Geschäftsführer der Weinmann Werkstatt-Technik, kennt aus seiner Berufspraxis solche Situationen nur zu gut. "Viele Autohäuser beginnen mit dem Rädereinlagerungsservice als kleines Zusatzgeschäft", berichtet der Werkstatt-Einrichtungsprofi. "Mit der Zeit wächst dann das Geschäft und zusätzliche Räumlichkeiten müssen dann angemietet werden, um Kapazitäten aufzubauen. Ehe man sich's versieht, können dann aus einem Räderlager, wie beim Autohaus Neuss, plötzlich sieben werden." Marc Weinmann musste Robert Neuss daher nicht lange davon überzeugen, dass die Ideallösung ein zentrales Räderlager auf dem Betriebsgelände des Autohaus Neuss ist.

So wurde nach der Frühjahrsreifen-wechsel-Saison mit der Planung und dem Bau einer 30 Meter langen, zwölf Meter breiten und acht Meter hohen Rädereinlagerungshalle auf dem rückseitigen Werksgelände des Autohauses begonnen. Fertiggestellt wurde sie noch vor der Herbstreifenwechselsaison im selben Jahr. Die Weinmann Werkstatt-Technik koordinierte dabei die einzelnen Gewerke vor Ort am Bau. Ziel war es, eine maximale Lagerfläche auf der zur Verfügung stehenden Grundfläche zu erreichen. "Dies konnten wir schließlich umsetzen, weil wir quasi die Halle um das Regalsystem herum gebaut haben", erklärt Marc Weinmann. Anstatt der üblichen normalen Kleinspannregale mit rund 1,20 Meter Feldbreite kamen ausschließlich Schwerlastregale mit Feldbreiten von drei Metern zum Einsatz. Auf den beiden Lagerebenen der Halle sind jeweils drei Regalebenen mit rund 70 Zentimeter Höhe untergebracht. Das System bietet damit zurzeit knapp 8.000 Einzelrädern Lagerplatz. "Optional kann auf der zweiten Lagerebene noch eine vierte Ebene eingebaut werden", ergänzt Manfred Attenberger, Kfz-Meister und Serviceleiter im Autohaus Neuss. "Das bedeutet eine Wachstumsreserve von rund 1.300 Reifen."

Die Breite der Lagerzellen von drei Metern und einer Tiefe von rund 1,50 Metern erlaubt es zudem, auch große SUV-Rädersätze äußerst platzsparend hinter- und nebeneinander in den einzelnen Lagerfeldern zusammen mit "normalen" Rädern einzulagern. Die Laststreben des Regalbodens können darüber hinaus noch den jeweiligen Zollgrößen der Räder angepasst werden, sodass keine Gefahr besteht, dass große Räder aus dem Regal rollen.

Leichte Einlagerung

"Wir praktizieren bei uns im Autohaus die sogenannte rollende Einlagerung", sagt Pedro Aderbauer, verantwortlich für Reifen und Zubehör im Autohaus Neuss. "Schwere SUV-Räder werden in den unteren Reihen der beiden Ebenen, mittelschwere und leichte Räder in den beiden oberen Reihen untergebracht." Damit möglichst wenig gehoben werden muss, können die Rädersätze mittels Lastenaufzug auf die obere Ebene des Räderlagers verbracht werden. Der Korb des Lastenaufzugs ist in seinen Maßen so ausgelegt, dass eine Euro-Palette problemlos in diesem abgelegt werden kann. "Dies ermöglicht unter anderem die leichte und schnelle Anlieferung und Einlagerung von fabrikneuen Radsätzen in die obere Ebene unseres Räderlagers", so Aderbauer.

Alle Rädersätze werden nach der Demontage vom Kundenfahrzeug geprüft, gewaschen und anschließend mit einem Code-Zettel versehen. Auf diesem sind Reifen und Felgengröße, Zustand, Radposition und Kundennummer festgehalten. Parallel hierzu werden alle Daten sowie der Lagerstandort im Räderlager im DMS der Werkstatt abgelegt. "Vereinbart der Kunde einen Termin zum Reifenwechsel, ermöglicht es uns das neue Räderlager jetzt, die Räder erst zu holen, wenn das Fahrzeug bei uns auf der Bühne steht und der abmontierte Rädersatz ins Lager verbracht wird. So sparen wir Zeit, lange Wege und Platz in der Werkstatt."

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