Serviceprozesse im Mittelpunkt
Die Masse macht´s nicht immer. Getreu dem Motto klein, aber fein haben sich elf Unternehmen aus den Bereichen EDV, Internet, Reifen, Daten und Service zusammengeschlossen und Ende November den zweiten Informationstag „Netzwerk für Service“ veranstaltet. Alle Aussteller eint, dass sie Werkstätten und Autohäuser als Kunden haben. Und alle bieten Produkte und Lösungen, die Autohaus- und Werkstattunternehmer im Service unterstützen und dazu beitragen, Serivceprozesse effizienter zu machen und damit wirtschaftlich erfolgreicher zu arbeiten. Allerdings sind die Produkte und Dienstleistungen erklärungsbedürftig und im Trubel einer reinen Verkaufsmesse kaum zu vermitteln.
Würth zum Beispiel präsentierte in der historischen Speicherstadt in Hamburg den „5.000 Euro“-Koffer. Damit ist nicht der Preis, sondern der Zusatzumsatz gemeint, den die Werkstatt in der Direktannahme mit den Utensilien aus dem Koffer in kürzester Zeit erwirtschaften kann. Der Koffer enthält unter anderem ein Batteriemessgerät, einen Profiltiefenmesser, ein Analysegerät für die Bremsflüssigkeit, ein Montiereisen zur Beurteilung von Lagerverschleiß am Fahrwerk, eine Taschenlampe oder einen Spiegel an einer Teleskopstange zum Blick in unzugängliche Bereiche des Fahrzeugs. „Der Koffer soll den Serviceberater dabei unterstützen, am Kundenfahrzeug in der Direktannahme auch solche Punkte abzuprüfen, die möglicherweise auf keiner Checkliste stehen und darum bei Routinekontrollen unberücksichtigt bleiben. Nicht selten decken diese Prüfungen zusätzlichen Reparaturbedarf am Fahrzeug auf. Der Koffer ist darum auch ein sichtbares Hilfsmittel, das den Serviceberater an wichtige Prüfkriterien erinnert und im Beratungsgespräch mit dem Kunden unterstützt“, erklärt Simone Kaufmann von Würth. Der Koffer ist eine von vielen Detaillösungen für den Bereich Direktannahme aus dem Hause Würth, über die in Hamburg informiert wurde.
Dass am Ende nur knapp über 100 Besucher den Weg in die alte Speicherstadt finden, störte die Aussteller nicht. „Die Kunden, die uns besuchen, sind wirklich interessiert an unseren Produkten und haben sehr qualifizierte Fragen. Auf einer großen Messe hätte ich nie die Chance, so konzentriert und detailliert mit potenziellen Neukunden zu sprechen“, sagt Udo Strietzel von der Reifenplattform TyreMotive. Auch Klaus König, Leiter Vertrieb und Marketing bei der Werbas AG, ist vom Erfolg des Konzepts überzeugt. „Die durchweg positiven Erfahrungen und Rückmeldungen der Besucher ermutigen uns dabei, das Konzept ‚Netzwerk für Service‘ fortzuführen und weiter zu entwickeln.“
Nach der Premiere in Berlin vor wenigen Monaten, bot die zweite Netzwerk für Service Veranstaltung in Hamburg neben Präsentationen und Informationsgesprächen mit den Ausstellern ein begleitendes Vortragsprogramm rund um das Thema Service in der Werkstatt. Harald Pfau, Vorstandsvorsitzender der Werbas AG und Initiator des neuen Informationskonzepts Servicebetrieb, versprach für die dritte Auflage von Netzwerk für Service im Frühjahr 2013 weitere Neuerungen. Regionaler Schwerpunkt wird dann der Raum Düsseldorf sein. fs
- Ausgabe 12/2012 Seite 64 (219.0 KB, PDF)