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Hochgespannt

18.03.2009 12:02 Uhr

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HV-Schulung

Mit der Ausbildung zur „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten an Hochvolt-Systemen für Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeuge“ der TÜV SÜD Akademie können sich Werkstätten jetzt einen wichtigen Wettbewerbsvorteil sichern.

Mit dem Bewusstsein, dass die fossilen Ressourcen endlich sind, greifen immer mehr Autokäufer zu Hybrid- oder Elektrofahrzeugen. Zum 1. Januar 2008 lag der Bestand an Hybridelektroautos nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) bereits bei 17.876 Fahrzeugen – Tendenz steigend. Für Werkstätten und Autohäuser bedeutet dieser Trend zum einen neue, erhöhte Anforderungen an das Personal, aber auch eine Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben. Denn für Arbeiten an Fahrzeugen mit Elektromotor ist eine spezielle elektrotechnische Grundausbildung nötig, die bislang nur die wenigsten Werkstätten vorweisen können.

Werkstätten, die sich den Wettbewerbsvorteil sichern möchten, haben seit vergangenem Jahr die Möglichkeit, ihre Mechaniker bei der TÜV SÜD Akademie zur „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten an Hochvolt-Systemen für Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeuge“ ausbilden zu lassen. „Die Weiterbildung richtet sich an ‚Elektrolaien‘ ohne Starkstromausbildung“, erklärt Tilo Scholz, Produktmanager Hybrid bei der TÜV SÜD Akademie. „Darunter fallen Mechatroniker, Mechaniker, aber auch Kfz-Elektriker und Kfz-Elektroniker.“ Notwendig macht die Ausbildung das Gefahrenpotenzial, das von der hohen Bordspannung bei Hybridfahrzeugen ausgeht. Während bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor Spannungen von maximal 50 Volt erreicht werden, wirken bei einem Hybridfahrzeug bis zu 1.000 Volt.

Weiterbildung nach BGG 944

Für solche Spannungen sind Mechaniker und Elektriker in Werkstätten nicht qualifiziert, da in ihrer regulären Ausbildung nur Spannungsgrößen bis 50 Volt behandelt wurden. Für sämtliche Arbeiten an einer höheren Voltzahl ist eine Weiterbildung entsprechend des Berufsgenossenschaftlichen Grundsatzes BGG 944 erforderlich. Dieser besagt, dass Handwerker sämtlicher Fachrichtungen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit gelegentlich an Hochspannungssystemen arbeiten, nicht jedes Mal eine Elektrofachkraft zu Hilfe ziehen müssen, sondern festgelegte Tätigkeiten selbstständig durchführen dürfen. Festgelegte Tätigkeiten werden dabei definiert als gleichartige, sich wiederholende elektrotechnische Arbeiten an Betriebsmitteln, die vom Unternehmer in einer Arbeitsanweisung festgelegt sind. Die hierzu erforderliche „Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten an Hochvolt-Systemen“ muss dabei mindestens 80 Weiterbildungsstunden umfassen. „Führt ein Betrieb ohne entsprechend qualifiziertes Personal Arbeiten an HV-Systemen durch, erlischt bei einem Unfall der Versicherungsschutz der Berufsgenossenschaft“, warnt HV-Experte Scholz.

Bereits seit 2005 bietet die TÜV SÜD Akademie in Abstimmung mit der Berufsgenossenschaft Hybridschulungen an, zunächst nur für Hersteller und die Zulieferindustrie. „Dabei haben wir in den vergangenen fünf Jahren mehr als 3.000 Personen ausgebildet“, berichtet Scholz. „Mit zunehmender Verbreitung der Fahrzeuge wollen wir jetzt verstärkt Hochvolt-Schulungen für Werkstätten und Autohäuser anbieten.“

Grund- und Fachmodul

Die 80-stündige Weiterbildung gliedert sich dabei in zwei fünftägige Module. Das „Grundmodul zur Ausbildung Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten an HV-Systemen für Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeuge“ und das „Fachmodul zur Ausbildung Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten an HV-Systemen für Brennstoffzellen- und Hybridfahrzeuge“.

Im Grundmodul erhalten die Teilnehmer das nötige Grundwissen zu den technischen Gegebenheiten und den Sicherheitsbestimmungen, welches sie für Arbeiten an Hybridfahrzeugen benötigen. Hierzu werden die maximal 15 Teilnehmer pro Kurs in die Grundlagen der E-Technik eingewiesen, vom Ohmschen Gesetz, den fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik, bis hin zu den geltenden Vorschriften und Sicherheitsvorschriften. Sie erlernen die Bedeutungen der farblichen Markierungen von Leitungen, erhalten Kenntnisse zum Verlegen von Kabeln und untersuchen Leitungsquerschnitte. Zudem werden sie über Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Ernstfall unterrichtet. Am Ende des Grundmodul steht eine 45-minütige Abschlussprüfung, in der das zuvor Erlernte abgefragt wird. Besteht der Teilnehmer die Prüfung, erhält er ein Zertifikat der TÜV SÜD Akademie, das ihn dazu befähigt, das Fachmodul zu besuchen. „Schafft er die Prüfung nicht, darf er als elektrotechnisch unterwiesene Person allgemeine Arbeiten am Hybridfahrzeug machen, nicht jedoch an der elektrotechnischen Anlage“, erklärt Scholz. „Aber das kommt so gut wie nie vor.“

Kenntnisse vertiefen

Das darauf folgende Fachmodul dient der Vertiefung der bisherigen Kenntnisse. Die Teilnehmer lernen die Spannungsfreiheit eines HV-Systems herzustellen, zu prüfen und sicherzustellen und anschließend in spannungsfreiem Zustand Arbeiten durchzuführen. Im letzten Schritt wird den Mechanikern gezeigt, wie die HV-Systeme entsprechend der Checklisten wieder in Betrieb genommen werden.

Hierzu erhalten die Teilnehmer einen Einblick in den Aufbau der Fahrzeuge inklusive der Bauteile, der Komponenten, der Batterietechnik und der Bussysteme sowie in die zugrundeliegende Regel-Messtechnik und die Messgeräte. Sie erlernen anhand von Eingangswerten und unter Verwendung von einschlägigen Formeln und Tabellen die Auslegung, Berechnung und den Einbau der Elektro- Komponenten und bekommen potenzielle Fehlerquellen aufgezeigt.

Ein weiterer wichtiger Teil des Fachmoduls ist das Praktikum am Fahrzeug, bei dem die Teilnehmer erfahren, was sich wo im Auto befindet, welche Stromstärken fließen, wie lange die Kondensatoren die Spannung halten und ab wann das System spannungsfrei ist. „Damit jeder Teilnehmer alles testen kann, haben wir die Teilnehmerzahl auf zehn Personen beschränkt“, berichtet Scholz. Am Ende der fünf Tage wird erneut in einer 45-minütigen Abschlussprüfung das Wissen abgefragt und bei erfolgreichem Bestehen ein Zertifikat der TÜV SÜD Akademie ausgestellt.

Die Teilnahmegebühr für das Grundmodul beträgt 790,00 Euro (zzgl. MwSt.), das Fachmodul kostet 1.200 Euro (zzgl. MwSt.). Die Weiterbildungen finden in zahlreichen Städten in Deutschland statt (siehe Kasten Termine). Eine Anmeldemöglichkeit sowie weitere Informationen gibt es im Internet auf www.tuev-sued.de/akademie unter der Seminarnummer 3615105 oder per E-Mail an Tilo.Scholz@tuev-sued.de. Sandra Enning

Termine

Grundmodul

Berlin: 20.04.2009 - 24.04.2009

05.10.2009 - 09.10.2009

Dresden: 20.04.2009 - 24.04.2009

23.11.2009 - 27.11.2009

Erfurt: 04.05.2009 - 08.05.2009

23.11.2009 - 27.11.2009

Frankfurt: 20.04.2009 - 24.04.2009

Köln: 09.11.2009 - 13.11.2009

Leipzig: 08.06.2009 - 12.06.2009

05.10.2009 - 09.10.2009

Mannheim: 29.06.2009 - 03.07.2009

München: 04.05.2009 - 08.05.2009

07.12.2009 - 11.12.2009

Nürnberg: 16.11.2009 - 20.11.2009

Regensburg: 04.05.2009 - 08.05.2009

05.10.2009 - 09.10.2009

Stuttgart: 23.11.2009 - 27.11.2009

Zwickau: 20.04.2009 - 24.04.2009

31.08.2009 - 04.09.2009

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