Lebenslang ist nicht genug - das gilt auch für Getriebeöl. Die oft angenommene Lifetimefüllung kommt häufig nach einiger Zeit an ihre Grenzen. Denn auch Automatikgetriebe sind dem Verschleiß ausgesetzt und sollten entsprechend gewartet werden. Einige Automobilhersteller schreiben beispielsweise nach einer Fahrleistung von 60.000 Kilometern einen Ölservice vor. Durch die Ölalterung entstandene Ablagerungen, feiner Metallabrieb sowie sonstige Verschmutzungen machen die Abnutzung deutlich spürbar und sorgen für ein reduziertes Fahrgefühl: Das Auto ruckelt, der Gangwechsel erfolgt nur noch verzögert. Die veränderte Viskosität, Zähigkeit des Öls, führt zu Schaumbildung und Ölschlamm im Automatikgetriebe. "Der teure Wechsel des Automatikgetriebes kann jedoch vermieden werden", erklärt Alexander Jazeschen von ATH-Heinl. "Das rechtzeitige Reinigen und der Wechsel des Getriebeöls ist die effizientere Variante."
Automatische Spülung
Mit einer Automatikgetriebeöl-Servicestation sind eine vollständige Spülung und ein vollautomatisierter Ölwechsel möglich. Im Rahmen des neuentwickelten Produktbereichs "Diagnostics Systems" stellte ATH-Heinl die Automatikgetriebeöl-Servicestation ATH ATF602 auf der Automechanika 2014 erstmals vor.
"Die ATF602 sorgt für einen fast hundertprozentigen Austausch des Öls. Mit herkömmlichen Methoden war bisher nur eine Auffrischung möglich, rund 60 Prozent des alten Öls verblieben im Getriebe", so Alexander Jazeschen. Bei Problemen mit der Automatikschaltung wie Ruckeln oder Anfahrtsschwäche sei gerade der vollständige Austausch entscheidend, um alle Verschmutzungen und Partikel zu entfernen. Alle 60.000 bis 80.000 Kilometer sei ein Ölwechsel, rund alle 120.000 Kilometer eine Spülung, also ein kompletter Ölaustausch empfehlenswert. Die ATF602 pumpt dabei mit einem hinzugefügten Spezial-Spülmittel das Automatikgetriebe durch. Ablagerungen und Verschmutzungen werden in den Filter des ATH602 gespült oder bleiben im internen Filter des Automatikgetriebes hängen, der anschließend erneuert wird. "Durch die Filterungen wird verhindert, dass die Partikel und Verschmutzungen wieder ins Getriebe gelangen können", erklärt der Produktmanager Diagnostic Linie.
Das Gerät arbeitet dabei nicht mit angezeigten Füllmengen, sondern mit Waagen, die das Gewicht und damit die Füllmenge des Automatikgetriebeöls automatisch berechnen. So werden Volumendifferenzen durch unterschiedliche Temperaturen des Öls berücksichtigt und die notwendige Frischölmenge wieder in das Getriebeölsystem gefüllt.
Einfach anzuschließen
Die Ölservicestation kann dank einer Vielzahl an Adaptern direkt an das Getriebeölsystem des Fahrzeugs angeschlossen werden. "Die ATF602 wird mit einem Basis-Adapter-Set für die gängigen im Markt befindlichen Fahrzeuge geliefert. Darüber hinaus sind optional viele weitere Adapter für aktuelle Fahrzeugmodelle erhältlich", so Alexander Jazeschen. Da die Flussrichtung des Öls automatisch erkannt wird, ist ein Wechsel der Anschlussleitung nicht notwendig. Zwei austauschbare 25 Kilo-Tanks für Alt- und Frischöl sind leicht zugänglich in das Gerät verbaut. Auf dem Farbdisplay kann der Mechaniker Füllstand und Öltemperatur bequem ablesen, die Bedieneinheit führt selbsterklärend durch das Menü. Weiterer Vorteil: Der integrierte Thermodrucker druckt die Daten direkt vor Ort aus.
Geschmeidiger Schaltkomfort
Durch den nahezu hundertprozentigen Ölaustausch sowie die Reinigung des Getriebes trägt die ATH ATF602 zu einer längeren Lebensdauer des Automatikgetriebes bei. "Werkstätten profitieren von der einfachen Handhabung sowie dem geringen Arbeitsaufwand", ist Alexander Jazeschen überzeugt. Für Kfz-Betriebe kann sich der Ölservice so zu einem interessanten Zusatzgeschäft entwickeln, das für entsprechend Kundenbindung sorgt. Denn wenn das geliebte Auto wieder wie gewohnt ohne lästiges Ruckeln und Zuckeln fährt, ist auch der Besitzer glücklich und zufrieden.