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Europa zu Gast

21.06.2013 12:02 Uhr
Europa zu Gast

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Autopromotec 2013

Die 25. Autopromotec in Bologna war die bisher umfangreichste und internationalste. Nur ein neuer Besucherrekord blieb der in schwierigen Zeiten stattfindenden Fachmesse verwehrt. Trotzdem hat die Autopromotec ihre Rolle als zweite wichtige Fachmesse für den Automobilservice in Europa gefestigt und mit vielen Neuerungen überzeugt.

Die Vorzeichen für die 25. Autopromotec hätten besser sein können, schließlich manövriert Europas Wirtschaft immer noch in schwierigen Gewässern. Gemessen daran hat sich Europas wichtigste diesjährige Fachmesse für Werkstattausrüstung, Reifen und Teile hervorragend geschlagen. Laut Angaben der Messegesellschaft kamen 102.536 Besucher nach Bologna, darunter 18.942 Besucher aus dem Ausland. Auf der Ausstellungsfläche von 156.000 Quadratmetern präsentierten sich 1.512 Aussteller, davon 590 Firmen (39 Prozent) aus 52 Ländern. 107 deutsche Unternehmen beteiligten sich an der Autopromotec. Insgesamt konnte die Messe ihre internationale Bedeutung mit der Zunahme der internationalen Aussteller um 7,5 Prozent und der Zunahme der internationalen Besucher um 2,2 Prozent weiter ausbauen. Zufrieden zeigten sich die Veranstalter mit dem Zuspruch auf das erweiterte Angebot an Vorträgen, Workshops, Schulungen und Tagungen.

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit kostengünstig auch von Deutschland aus nach Bologna zu fliegen. Ein kostenloser Shuttle brachte die Besucher vom Flughafen direkt auf das Messegelände. Für alle Besucher war der Eintritt auf die Autopromotec ebenfalls kostenlos. Moderate Preise für Hotels und Gastronomie machten auch längere Aufenthalte in Bologna erschwinglich. Das lässt sich von anderen internationalen Messestädten im Automobilbereich nicht sagen.

Erstmals zur Autopromotec wurden die neu gebauten Hallen 14 und 15 mit in die Ausstellung integriert. In diesen Hallen waren die Anbieter von Diagnosegeräten, Abgastestern und Messtechnik konzentriert. So wurde das Konzept der Autopromotec, zusammengehörende Produktbereiche nach Möglichkeit jeweils in eigenen Hallen zu präsentieren, weiter verfeinert. Und so zeigte sich sehr auffällig, wofür sich die Besucher in diesem Jahr besonders stark interessierten. Die Hallen für Diagnoseausrüstung und Reifenservice oder Reifen waren zum Beispiel sichtlich stärker frequentiert als die für Hebetechnik. Erfreuliche Impulse setzte der italienische Markt. So scheint dort die Investitionsbereitschaft nach Längerem wieder zu steigen.

Viel Neues zu entdecken

Weil die Autopromotec in diesem Jahr die wichtigste Messe ihrer Art in Europa war, nutzten viele Unternehmen quer durch alle Produktgruppen Bologna als Plattform für die Präsentation neuer oder überarbeiteter Produkte.

Dem zunehmend komplexer werdenden Aufgaben im Service setzen die Werk-stattausrüster Produkte entgegen, mit denen sich die Prozesse im Service weiter optimieren lassen. Immer ausgetüftelter wird zum Beispiel die Direktannahme. Hunter stellte ausgehend von seinem Quick-Check-Fahrwerksvermessungssystem eine Kompaktprüfstraße vor, mit welcher sich binnen drei Minuten Bremse, Batterie, Reifen, Fahrwerkseinstellung prüfen und der zentrale Fehlerspeicher auslesen lassen. In Kombination mit einer Sichtprüfung stehen dem Annehmer damit eine Fülle aussagekräftiger Daten über den Zustand eines Fahrzeugs zur Verfügung. So lässt sich eine qualifizierte Beratung zu erforderlichen Arbeiten und eingehenderen Prüfungen am Kundenfahrzeug durchführen.

MAHA hat in Bologna erstmals sein völlig neu entwickeltes, berührungslos arbeitendes Profiltiefenmessgerät MTD 2000 vorgestellt. Dieses System wird in die Fahrflächen der Annahmebühne integriert und misst die Profiltiefe eines Reifens während der Überfahrt. Dabei spielt es keine Rolle ob der Reifen nass oder trocken ist. Sobald der Annehmer die Bühne mit dem Fahrzeug des Kunden befährt und dabei auf beiden Seiten mit den Rädern beider Achsen über die MTD-2000-Module fährt, werden die Messwerte an die Prüfstandssoftware übertragen. Ein integriertes Reinigungssystem sorgt dafür, dass das MTD 2000 stets optimale Messwerte liefert. Ab Werk liefert MAHA das neue Sytem integriert in die Hebebühnen ZS Square II und DUO CM 4.2. Die Nachrüstung älterer Hebebühnentypen ist ebenso möglich wie die Integration in bestehende Eurosystem-Prüfstraßen.

„Berührungslos“ war eines der Schlagwörter im Bereich Fahrwerksvermessung. So stellte Beissbarth in Bologna die erste Anwendung seines Touchless-II- Fahrwerksvermessungssystems vor. Das demnächst als Komplettsystem lieferbare Touchless II verfügt über vier berührungslos arbeitende Messwertaufnehmer, welche seitlich an den Fahrbahnen einer Hebebühne beweglich angeordnet sind. Ein auf der Hebebühne befindliches Fahrzeug muss am Terminal lediglich aus der umfangreichen Beissbarth-Datenbank ausgewählt und um wenige Zentimeter verschoben werden, schon ist die Eingangsvermessung abgeschlossen. Damit empfiehlt sich Touchless II als am schnellsten messendes System am Markt für die Direktannahme. Selbstverständlich lassen sich auch umfangreichere Vermessungen je nach Herstellervorgabe sowie Einstellroutinen damit durchführen.

Berührungslose Variation

Auch Corghi setzt bei seinem Fahrwerksvermessungssystem R.E.M.O. auf berührungslos arbeitende Messtechnik. Seit der Präsentation auf der Reifenmesse im vergangenen Jahr hat Corghi die Idee weiter entwickelt. So wurde in Bologna neben der ursprünglichen Version eine davon abgeleitete, etwas schlichtere, aber ebenfalls vollautomatisch arbeitende Variante präsentiert. Außerdem stellten die Italiener eine mit nur einem Messwertaufnehmer arbeitende Ausführung vor, bei welcher der Anwender den Messwertaufnehmer auf einem Wagen von Rad zu Rad um das Auto herum fährt. Weil bei Einsatz berührungsloser Messtechnik die Rüstzeiten quasi entfallen, lassen sich Messwerte schnell und für die Räder der zu vermessenden Fahrzeuge garantiert beschädigungsfrei ermitteln. Die berührungslose Fahrwerksvermessung nimmt auf alle Fälle an Fahrt auf.

Ravaglioli stellte in Bologna sein neues Kamera-Fahrwerkssystem Vistar 3D vor. Bei diesem sehr kompakt gehaltenen Gerät wird die Messtechnik auf der Vermessungsbühne zwischen den beiden Achsen montiert. An den Rädern kommen kleine Targets zum Einsatz. Die Bedienung erfolgt über ein zentrales Terminal. Ein solches Gerät eignet sich auch für Werkstätten, welche aus Platzgründen bisher nur CCD-Systeme für die Vermessung einsetzen konnten.

Die Nähe von Bologna zu Correggio, dem weltweit größten Zentrum für die Entwicklung und Produktion von Reifenservicemaschinen, zeigt sich auf jeder Autopromotec deutlich. Neben Weltfirmen sind hier auch immer Minianbieter vertreten, welche für ein buntes Angebot sorgen. Beim Reifenservice bietet sich noch immer viel Raum zur Prozessoptimierung. Zum einen gilt es die inzwischen fast zum Standard gewordenen UHP- und RFT-Reifen zügig und schonend zugleich nach den Regeln des wdk zu montieren. Der Weg dahin führt zu einer zunehmenden Automatisierung der Reifenmontiermaschinen.

Wie so etwas funktioniert, zeigte zum Beispiel Corghi mit seiner neuen Reifenmontiermaschine Artiglio Master Code, welche in der neuen, jetzt automatisch de- und montierenden Variante vorgestellt wurde. Die Maschine kann Standard- bis Extremformate blitzschnell bearbeiten. Ausgetüftelte Sensoren sorgen dafür, dass die hohen Kraftreserven fein und gezielt dosiert werden können. Trotz solcher High-End-Maschinen setzt Corghi auch weiterhin auf klassische Tischmaschinen wie die neue Artiglio A224. Diese Maschine verfügt über ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und ist zugleich konventionell zu bedienen, was vielen Anwendern besser gefällt als die Joysticks der Master-Modelle.

Quasi zwei Maschinen in einer bietet CEMB mit der automatisch arbeitenden Reifenmontiermaschine Matic 750 und der SM 955 an. Bei diesen Modellen kann der Anwender entweder mit dem integrierten Werkzeug arbeiten, also ohne Montiereisen, oder ganz klassisch mit Montiereisen. So lässt sich je nach Anwendungsfall und Anwender die optimale Montageform wählen. Bekannt ist der Name CEMB vor allem für die Radauswuchtmaschinen. Vor einigen Jahren ist der Hersteller mit optisch völlig neu konzipierten ErGo-Radauswuchtmaschinen von der üblichen Linie abgewichen. Dies hatte soviel Erfolg, dass es inzwischen eine komplette ErGo-Maschinenfamilie im neuen Design gibt. Fein abgestuft bieten die einzelnen CEMB-Typen unterschiedliche Funktionsumfänge. Sehr ausgetüftelt präsentiert sich zum Beipiel die in Bologna neu vorgestellte ER 89. Dieses Modell erfasst mittels Laser und Sonar alle wesentlichen Raddaten automatisch und bietet darüber hinaus einige Reifendiagnosefunktionen. So lässt sich der Höhenschlag auf Wunsch anzeigen. Viele Details vereinfachen die Montage der Ausgleichsgewichte. Etwas schlichter ausgestattet präsentiert sich die ebenfalls neue ER 70, welche mit einer neuen Messtechnik aufwartet. Beide Maschinen sind mit einem speziellen, von CEMB entwickelten, robusten Display ausgerüstet, über welches die Bedienung erfolgt.

Auswuchtmaschinen von Corghi

Auch Corghi hat sein Reifenmontiermaschinen-Angebot zur Autopromotec gründlich überarbeitet und drei neue Maschinen vorgestellt. Die Maschinen verfügen über moderne Messtechnik zur Raddatenerfassung und bieten ausgeklügelte Auswuchtprogramme für alle Anwendungsfälle mit Hinterspeichenplatzierung und Hilfen für die präzise Platzierung der Ausgleichsgewichte. Top-Modell ist die neue Eye-Light, welche über umfangreiche Diagnosefunktionen verfügt. Damit kann der Anwender beschädigte Räder und unrunde Reifen erkennen.

Manchmal vernachlässigt, aber für die Güte des Auswuchtens entscheidend ist es, wie ein Rad auf der Radauswuchtmaschine befestigt wird. Haweka, der Spezialist für Spannmittel, überraschte in Bologna mit seiner völlig neu entwickelten Schnellspannmutter SoftGrip. Gegenüber dem Vorgängermodell ProGrip, ein Klassiker in den Werkstätten, wurden vor allem die Bauhöhe reduziert und völlig neue Gewindebacken eingesetzt. Die neuen Gewindebacken umfassen die Welle einer Radauswuchtmaschine fast vollständig.

Ein weiteres Thema rund um Räder und Reifen war die Einführung der Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) bei neuen Fahrzeugen. Tecnomoter präsentierte sein verbessertes Tool für TPM 02 für das Auslesen und Programmieren der Sensoren in den Rädern. Wie ein solches Gerät eingesetzt werden kann, dafür gibt es verschiedene Ideen. Corghi zeigte eine Variante, ber der ein TPM 02 an der Reifenmontiermaschine platziert wird. Tecnomoter präsentiere darüber hinaus sein aktualisiertes Diagnosegeräteprogramm, welches inzwischen auch in Deutschland angeboten wird. Dazu zählen sowohl Systeme für die Steuergerätediagnose als auch Handheld- oder PC-Version sowie diverse Messtechnik-Module mit Oszilloskop-Funktion.

Bei Texa sorgte die überlebensgroße Figur „Bumblebee“ aus dem Film Transformers für enorme Aufmerksamkeit. Wie berichtet stellten die Diagnose-Spezialisten erstmals den neuen Axone 4 Mini vor. Das kompakte Gerät ist ebenso robust wie der reguläre Axone 4 und bietet die vollständige Diagnosefunktionalität. Als weitere Neuheit stellte Texa außerdem ein Klimaservicegerät mit integrierter Diagnosefunktion vor, so dass für die Diagnose der Klimaanlage kein zusätzliches Gerät erforderlich ist. Bernd Reich

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