Autohausneubau in Köln
Baut ein Marken-Autohausinhaber neu, tut er das nie ganz alleine. Denn immer hat der Hersteller ein Wörtchen mitzureden. Das Autohaus Schmitz in Köln baut einen neuen Betrieb für gleich drei Marken und setzt dabei auf die Kompetenz des Generalbauunternehmens Borgers.
Der Neubau eines Betriebsgebäudes, in diesem Fall eines Autohauses mit großzügiger Neuwagenausstellung, Werkstatt und Gebrauchtwagenplatz ist an sich schon eine Herausforderung, bei der es gilt, die Vorstellungen des Bauherren in funktionaler, gestalterischer und finanzieller Hinsicht mit denen des Planers unter einen Hut zu bekommen. Der Firma Automobile Schmitz in Köln, seit 1986 Citroën Vertragspartner, war das noch nicht genug Herausforderung. Das Familienunternehmen errichtet seit März auf einem 8.000 Quadratmeter großen Gelände in Köln-Porz ein komplett neues Autohaus, in dem die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraussichtlich zum Jahrsende Verkauf und Service für die drei Marken Citroën, den Citroën-Premiumableger DS und Mazda anbieten werden. Und das sowohl für Pkw als auch für die Citroën-Nutzfahrzeugpalette. Von Beginn des Bauprojektes an war also klar, dass man jede Menge Abstimmungsbedarf mit den Bauabteilungen der einzelnen Marken haben würde.
Auf sicherem Grund
Nicht nur deswegen vertraute Bauherr Hans Heribert Schmitz von Anfang an auf die Erfahrung der Firma Borgers. Sein Sparringspartner auf Seiten von Borgers ist Gerold Urmelt, verantwortlich für Vertrieb und Projektentwicklung. Der hatte schon vor Auftragsvergabe die ersten Gespräche mit der Bauberatung von Citroën und einem extra aus Paris eingeflogenen Architekten, der die Gestaltungs- und CI-Vorgaben für die junge Marke DS im Neubau repräsentiert sehen wollte. „Diese ersten Gespräche waren wichtig, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie wir die Vorstellungen der Markenvertreter in die Gesamtplanung und die Vorstellungen des Bauherren einfließen lassen können“, erinnert sich Gerold Urmelt.
Besondere Serviceanforderungen
Intensive Diskussionen gab es in der Planungsphase zwischen Bauherr Schmitz und Planer Urmelt über den grundsätzlichen Baustil der Werkstatt. Denn anfangs war man sich nicht einig über die optimale, genau auf die Bedürfnisse des Betriebs ausgerichtete Bauweise. Heftig diskutiert wurde vor allem die Zufahrsituation. Zur Diskussion stand die klassische Boxenbauweise oder eine Zentralzufahrt für die Werkstatt. Weil der Betrieb aufgrund seines Leistungsspektrums und besonderer Services und Öffnungszeiten für den Nkw-Bereich andere Anforderungen hat als ein reiner Pkw-Betrieb, entschied man sich schließlich für eine intelligente Kombination aus beiden Lösungen.
Die Werkstattbereiche für Pkw und Nkw wird der Kunde künftig auf einen Blick ausmachen können, denn Pkw- und Nkw-Werkstatt heben sich durch unterschiedliche Höhen der Servicegebäude voneinander ab. Vom Citroën C1 bis zum Jumper wird das neue Werkstattgebäude optimale Bedingungen für alle Reparatur- und Servicearbeiten bieten. Insgesamt entstehen im Autohaus Schmitz auf rund 1.000 Quadratmetern Fläche zwölf Werkstattarbeitsplätze (davon zwei für Transporter) und zwei Direktannahmen.
Planer als Moderator gefragt
Derlei Überlegungen standen bei der rund 1.200 Quadratmeter großen großzügig verglasten Ausstellungshalle nicht an. Denn hier werden künftig ausschließlich Pkw der Marken Citroën, DS und Mazda ausgestellt. Für die Citroën-Nutzfahrzeugausstellung hat man eine an die Gebrauchtwagenpräsentation angrenzende knapp 170 Quadratmeter große überdachte Fläche vorgesehen. Dennoch waren für Gestaltung und Ausstattung der Ausstellungshalle die Fähigkeiten von Gerold Urmelt als Planer und Moderator gefragt. „Für Bodenbeläge, Beleuchtung, Funktions- und Sichtbeziehungen in der Ausstellung einen Kompromiss zu finden, mit dem alle drei Markenvertreter einverstanden sind und die auch den Vorstellungen des Bauherren gerecht werden, war trotz der insgesamt sehr guten Zusammenarbeit eine besondere Herausforderung“, sagt Gerold Urmelt. Doch das Kunststück ist gelungen und mit dem Ergebnis sind alle sehr zufrieden. Von außen fallen die großen Glasflächen der Ausstellung ins Auge, die für viel Tageslicht im Inneren sorgen. Für den Betrachter eindrucksvoll ist auch das Vordach, das rein optisch wirkt, als würde es einer separaten Dachkonstruktion gleich die verglaste Ausstellungshalle komplett überspannen. Dieser Kniff bei der Gestaltung der Vordächer im Bereich der großen Glasflächen dient aber nicht nur der Optik. Die Vordächer sorgen im Gebäude zudem für ausreichend Wärmeschutz bei starker Sonneneinstrahlung. Selbstverständlich wird das Gebäude nach Fertigstellung modernsten energetischen Anforderungen entsprechen. So nutzt man beispielsweise für die Beheizung des gesamten Gebäudes energieeffiziente, direkt befeuerte Gas-Dunkelstrahler in Werkstatt und Ausstellung. „Die erlauben Herrn Schmitz, auch Teilflächen in der Werkstatt sehr gut separat zu beheizen“, so Urmelt. Für den Bauherren ein wichtiges Detail, denn für Nutzfahrzeugkunden bietet der Betrieb künftig auch am Wochenende Servicezeiten an, wenn die Pkw-Werkstatt ruht. Geplanter Fertigstellungstermin und Umzug der Firma Schmitz in ihren Neubau an der Kaiserstraße ist Ende Dezember. „Und so wie das Projekt aktuell voranschreitet, werden wir den Termin auch schaffen, zumal alle zentralen Abstimmungsfragen geklärt sind“, ist sich Gerold Urmelt sicher. fs
Autohausneubau Schmitz
Neubau Autohaus Schmitz, Kaiserstraße 103, 51145 Köln; Baupartner: Generalbauunternehmen Borgers GmbH, Mühlenstraße 29, 48703 Stadtlohn
Funktionsflächen:
Ausstellung alle 3 Marken, Servicearbeitsplätze und Verkauf ca. 1.200m²
Direktannahmen, Werkstatt, Karosserie, Pflege und Lager ca. 1.000m²
Sozialräume und Verwaltung im Obergeschoss ca. 465m²
Befestigte Hofflächen ca. 4.300m²
Voraussichtliche Baukosten (schlüsselfertig ohne Grundstück und Werkstattausrüstung) ca. 2,5 Mio.*