Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive
Käufer der B-Klasse Electric Drive, die bezüglich Fußgänger und Radfahrer auf Nummer sicher gehen wollen, können optional und bis 30 km/h einen Sound generieren, der „Mercedes-Benz-spezifisch“ klingen soll. Ebenfalls optional gibt es einen Range Extender der besonderen Art – ein Schalter, der das Betriebsfenster des Akkus erweitert.
Die Anteile am Elektroautobauer Tesla hat Daimler verkauft, doch davon unabhängig läuft die Kooperation weiter und wird offenbar intensiviert. Nachdem beim Vorgängermodell Smart Fortwo Electric Drive nur der Hochvoltakku von Tesla stammte, ist es bei der Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive der gesamte Antriebsstrang.
Hochvoltakku unterflur verbaut
Dieser Antriebsstrang besteht aus dem Elektromotor mit 132 kW Maximalleistung, eingebaut schräg über der Vorderachse, dem darüber positionierten Ladegerät, einem einstufigen Getriebe, der angeflanschten Leistungselektronik und dem zwischen den Achsen unterflur verbauten Hochvoltakku, Bauart Lithium-Ionen mit 28 kWh. Für den Betrieb des Neulings, der seit Anfang November bestellbar ist und dessen erste Exemplare noch 2014 ausgeliefert werden sollen, stehen drei Fahrprogramme zur Wahl:
Economy Plus (E+): für defensives Fahren mit auf 65 kW reduzierter Leistung und 110 km/h Höchstgeschwindigkeit (per Kickdown deaktivierbar)
Economy (E): vergleichbares Konzept, Leistung auf 98 kW begrenzt
Sport (S): volle Leistung für sportliche Fahrweise
Auch beim Fahrprogramm Sport ist die Höchstgeschwindigkeit begrenzt, und zwar auf 160 km/h. Das soll der Reichweite dienen, die Hersteller Daimler mit rund 200 km bezeichnet. Zitat: „Zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern wird bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h ein Mercedes-Benz-spezifischer Sound generiert (Sonderausstattung). Oberhalb von 30 km/h ist dies nicht notwendig, da dort Wind- und Abrollgeräusche dominieren.“ Was wohl mit „Mercedes-Benz-spezifischer Sound“ gemeint ist? Die asp-Redaktion ist gespannt.
Ebenfalls eine optionale Ausstattung ist das radarunterstützte rekuperative Bremssystem. Es nutzt die Radarsensor-Daten des Assistenzsystems Collision Prevention Assist Plus, um die Rekuperation, je nach Bedarf, entweder zu erhöhen oder auf null abzusenken. Ist zudem die Option Comand gewählt, werden Verkehrszeichen und im Navigationssystem hinterlegte Geschwindigkeitsbegrenzungen berücksichtigt. Darüber hinaus hat der Fahrer per Schaltpaddles die Wahl zwischen vier Rekuperationsstufen.
D+: so genannter Segelbetrieb (keine Rekuperation)
D: moderate Rekuperation
D-: erhöhte Rekuperation
D Auto: Rekuperation abhängig von der Verkehrssituation
30 km mehr mit Option Range Plus
Geladen wird der Hochvoltakku entweder mit 400 V in drei Stunden oder mit 230 V in 9,1 Stunden. Eine weitere Sonderausstattung heißt Range Plus. Mit ihr lässt sich das Betriebsfenster des Akkus erweitern, so dass zusätzlich 30 km zur Verfügung stehen, allerdings mit dem Nachteil beschleunigter Akkualterung. Daimler gewährleistet für den Akku acht Jahre oder 100.000 km. Peter Diehl