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Dickbrettbohrer

19.05.2008 12:02 Uhr
Dickbrettbohrer

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Schadengutachten

Lassen sich Schadengutachten auf der Basis von Messergebnissen automatisch generieren? Ein ehemaliger Daimler-Abteilungsleiter arbeitet daran und stößt bisher lediglich auf passive Widerstände.

Kurt Lay hat einen Traum. Darin wird ein verunfallter Pkw in einer Werkstatt vermessen. Das elektronische Messsystem besitzt eine Software, die anhand des Schadenbilds den Teile- und Zeitaufwand der Reparatur berechnet. Hierzu ist die Software mit einer der einschlägigen Datenbanken verknüpft.

Ein Sachverständiger kommt in dem Traum allerdings nicht vor. Der Werkstattprofi vermisst das Fahrzeug und drückt am Ende der Vermessung auf eine Funktionstaste seines PC – fertig ist das Schadengutachten. Mit diesem Traum im Kopf hat sich der Maschinenbautechniker und ehemalige Daimler-Abteilungsleiter (vgl. Infokasten) vor zwei Jahren selbstständig gemacht. Seither versucht Kurt Lay mit seiner Firma Lay Consulting, abgekürzt Laycon, aus dem Traum Realität werden zu lassen, und kooperiert dazu mit dem Ingenieurdienstleister Reinisch.

Das Konzept des so genannten Crash Repaircost Calculation and Information System steht längst, wie der Ideengeber betont. Was fehlt, ist die Anschubfinanzierung, und die will offenbar niemand leisten. Primär geht es um rund 50.000 Euro, "ein halbes Mannjahr" (O-Ton Lay) die nötig sind, die Software zu erstellen. "Danach muss das Fachwissen der Sachverständigen in die Software eingegeben werden", erklärt Kurt Lay. Das wird allerdings wesentlich teurer, denn für diese Aufgabe werden zehn Experten, drei Jahre und drei Mio. Euro veranschlagt. Auch zu den Lizenzgebühren, die Werkstätten für die Nutzung der Software pro Gutachten zahlen sollen, hat Kurt Lay bereits eine genau Vorstellung: 28 Euro.

Dreistelliger Mio.-Betrag

Vertreter einiger Versicherungen, Verbände und Unternehmen, denen das Konzept vorgelegt wurde, bewerteten es nach Aus-sage des Ideengebers positiv, allerdings ohne sich finanziell zu beteiligen, obwohl mögliche Einsparungen, vor allem auf der Seite der Versicherungen, mit einem dreistelligen Mio.-Betrag beziffert werden.

Zweifel an der Umsetzung des Vorhabens gehen in zwei Richtungen: Lassen sich Schadengutachten auf der Grundlage von Messergebnissen zuverlässig automatisch generieren? Werden die Sachverstän-digen ihr Wissen her- und ihr wichtigstes Betätigungsfeld aufgeben, und das völlig kampflos? Die Lobby Letzterer weiß offenbar noch nichts von Kurt Lays Vorhaben. Sonst hätte es wohl längst einen Schrei der Entrüstung gegeben. Peter Diehl

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