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Brennstoffzellen-Technik: Wasserstoff-Zukunft?

21.08.2015 06:00 Uhr

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Gemeinsam mit BMW, Linde und dem Forschungsprojekt Clean Energy Partnership (CEP) hat der Mineralölkonzern Total Mitte Juli eine neue Wasserstoff-Zapfsäule in München eingeweiht. Die Besonderheit: Neben gasförmigem Wasserstoff mit 700 bar (CGH2), so wie es die meisten Autos mit Brennstoffzelle momentan verwenden, lässt sich dort auch auf minus 230 Grad heruntergekühlter, gasförmiger Wasserstoff mit 350 bar (CCH2) tanken.

Die "Kryodrucktechnik" dahinter stammt von Linde. Mit der Tiefkühltechnik lässt sich mehr Gas in den Tank packen, was wiederum die Reichweite erhöht. BMW spricht von 50 Prozent mehr Wasserstoff-Kapazität. Bislang nutzt jedoch kein Serienfahrzeug die neue Technik. Der vorgestellte 5er-GT-Prototyp von BMW kommt mit einer Füllung immerhin über 500 Kilometer weit. Der Betankungsvorgang ist dabei gewohnt einfach: Wie beim Tanken von Benzin wird ein Schlauch zum Fahrzeug geführt, der mit einem Verschließmechanismus am Tankstutzen des Autos einrastet. Per Knopfdruck füllt sich der Tank, was rund fünf Minuten in Anspruch nimmt.

Flüssiger Strom

Mit der Eröffnung der Münchner Zapfsäule erhöht sich die Zahl der bundesweit verfügbaren öffentlichen Wasserstofftankstellen auf 18 Stück. Bis 2016 sollen es im Rahmen des Projekts "Nationales Investitionsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellen" (NIP) bis zu 50 im Bundesgebiet werden, 2023 sind 400 Wasserstoff-Tankstellen angepeilt. Das ist ein Anfang, jedoch immer noch zu wenig für eine Infrastruktur. "Für eine flächendeckende Versorgung in Deutschland würde man um die 1.000 Tankstellen benötigen", sagt Karim Bortal, Strategie & Business Development Manager Smart Technologies beim Technologieberatungsunternehmen Altran. Schließlich möchte niemand fürs Tanken 100 Kilometer fahren. Laut Bortal müssen aber auch Investoren gefunden werden, die bereit sind, in die Infrastruktur zu investieren - und dafür müsste auch das Fahrzeug-Angebot erweitert werden.

Nicht immer klimaneutral

Die Herstellung von Wasserstoff ist zudem ein energieintensiver Prozess und setzt je nach Verfahren Kohlenmonoxid, Stickoxid oder Schwefeldioxide frei. Auch die Lagerung und der Transport benötigen Energie. Berücksichtigt man das, sieht die Energiebilanz nicht mehr ganz so gut aus. "Analysen belegen, dass der CO2-Ausstoß für Fahrten von 100 Kilometern beim Wasserstoffauto letztlich ähnlich hoch ist wie bei modernen Verbrennungsmotoren, die über Jahre optimiert wurden", sagt Bortal. Mit dem Einsatz von Ökostrom ließe sich Wasserstoff zukünftig jedoch "sauber" herstellen. Rückenwind bekommt die Technik auch von der EU: Bis 2021 soll der CO2-Ausstoß auf 95 Gramm pro Kilometer für Neuwagen reduziert werden. Langfristig führt deshalb kein Weg an alternativen Antrieben vorbei.

Brennstoffzelle im Fokus

Technik-Check

Vorteile:- Hohe Reichweite- Keine CO2-Emissionen im Betrieb- Schnelle BetankungNachteile:- Bislang wenige Tankstellen- Herstellung von Wasserstoff energieintensiv und nur durch erneuerbare Energien sauber- Lagerung und Transport von Wasserstoff energieintensiv

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