Zeitung: Ramsauer prüft Pkw-Maut

18.04.2011 09:31 Uhr
Die Pkw-Maut scheint konkrete Formen anzunehmen.

Der "Bild"-Zeitung liegt ein internes Papier aus dem Verkehrsministerium vor. Die Fachbeamten rechnen demnach vier Varianten durch, die einen Jahrespreis für eine Vignette zwischen 80 und 365 Euro vorsehen.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung mehrere Modelle für eine elektronische Pkw-Vignette durchrechnen lassen. Das berichtet die Zeitung (Montagausgabe) unter Berufung auf ein ihr vorliegendes vertrauliches Papier aus dem Bundesverkehrsministerium unter der Überschrift "Verschiedene Szenarien für eine e-Vignette auf Bundesautobahnen und Bundesfernstraßen". In der extremen Variante gehen die Berechnungen der Fachbeamten davon aus, dass die Kfz-Steuer, wie von Maut-Befürwortern gefordert, abgeschafft wird. Bei dieser Annahme müssten die Autofahrer jährlich 365 Euro Pkw-Maut zahlen, berichtet die Zeitung. Ramsauer bestätigte dem Blatt: "In meinem Hause gibt es keine Denkverbote. Wo kämen wir denn hin, wenn wir den Fachleuten untersagen, sich mit allen Aspekten der Infrastrukturfinanzierung auseinanderzusetzen." Nach den Angaben der Zeitung unterstellt das Papier insgesamt vier denkbare Szenarien für Pkw und Lkw bis 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Variante I: Einführung einer elektronischen Vignette zu 80 Euro (30/10 Euro - zwei Monate/zehn Tage). Das würde Gesamteinnahmen in Höhe 3,41 Milliarden Euro bedeuten. Die zweite Variante sei eine elektronische Vignette für 100 Euro pro Jahr. Wer wenig fährt oder als Ausländer im Transit durch Deutschland reist, kann bei diesem Beispiel eine Vignette für zwei Monate (30 Euro) oder zehn Tage (10 Euro) lösen. Gesamteinnahmen würden mit 4,17 Milliarden Euro veranschlagt. Bei der dritten Variante solle die Vignette 155 Euro kosten. Bei diesem Beispiel wären 50 Euro für zwei Monate und 17 Euro für zehn Tage zu zahlen. Diese Staffelung würde den Berechnungen des Bundesverkehrsministeriums zufolge ausreichen, "um den Finanzbedarf von 11 Milliarden Euro zu decken." Die vierte Variante gehe davon aus, dass die Kfz-Steuer abgeschafft wird. Dazu heißt es in dem Papier: "Sollte zusätzlich die Kfz-Steuer von neun Mrd. Euro ausgeglichen werden, müsste die Vignette 15,5 Mrd. Euro erzielen. Hierzu müsste die Preisstaffelung in etwa wie folgt aussehen: 365 Euro, 125 Euro, 45 Euro." Nach dem Bericht der Zeitung wird in allen Rechenmodellen unterstellt, dass auch Motorradfahrer Maut zahlen - und zwar 30 Euro pro Jahr oder 10 Euro für zwei Monate. Dementi folgt prompt Die Einführung einer Pkw-Maut steht nach Darstellung des Bundesverkehrsministeriums "nicht auf der Tagesordnung". Dies sagte eine Sprecherin am Montag auf dpa-Anfrage. Sie bestätigte aber Medieninformationen, wonach das Ministerium verschiedene Varianten von elektronischen Pkw-Vignetten geprüft hat. Über Details aus einer vertraulichen Vorlage hatte zuvor die «Bild»-Zeitung berichtet. "Es gibt das Papier. Natürlich müssen alle Möglichkeiten durchgerechnet werden", betonte die Sprecherin. Aktuell gebe es aber solche Pläne nicht. "Da ist nichts dran." Da die Pkw-Maut nicht im Koalitionsvertrag stehe, werde es sie "in dieser Legislaturperiode auch nicht geben". (dpa) In unserer Frage der Woche wollen wir von Ihnen wissen, ob eine Pkw-Maut Auswirkungen auf das Werkstattgeschäft hätte. Stimmen Sie rechts in der Boxenspalte ab!

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