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Wolfsburg: Hagelsturm zerstört fabrikneue VW

09.08.2013 17:19 Uhr
Hagelkörner groß wie Golfbälle prasselten Ende Juli rund um Wolfsburg auf die Erde.

Die Schadenlogistik wird das Werk noch Wochen beschäftigen. Tausende Autokäufer müssen sich daher nun in Geduld üben.

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Der schwere Hagelsturm Ende Juli hat der Region Wolfsburg und vor allem Volkswagen mächtigen Ärger eingebrockt. Die Naturgewalt zog rund um die Stadt des VW-Stammwerks 28.000 Autos in Mitleidenschaft, darunter ein wesentlicher Anteil Neuwagen aus der VW-Autofabrik selber. Der Schaden geht finanziell in die Millionen. Doch das Unglück hat noch eine andere Dimension: Tausende Autokäufer müssen sich nun in Geduld üben; VW läuft einen Organisationsmarathon.

Ein Unternehmenssprecher sagte am Freitag, das ganze Ausmaß sei noch nicht abzuschätzen. Es gehe um "einige Tausend Autos". Experten müssten nun Wagen für Wagen in Augenschein nehmen. Nicht alle seien gleich stark betroffen, viele auch gar nicht. "Es geht kein Auto raus an unsere Kunden, das nicht zu hundert Prozent fehlerfrei ist", sagte der Sprecher. Ein betroffener Käufer berichtete am Freitag, dass er seinen Wagen nach der Reparatur mit einem modellabhängigen Nachlass kaufen dürfe oder er alternativ – bei entsprechend längerer Wartezeit – einen Neuwagen aus künftiger Produktion erhalten könne.

Niedersachsens größter Versicherer VGH hatte Anfang der Woche von Rekordschäden gesprochen - vergleichbar mit dem Orkan Kyrill 2007. Allein die VGH rechnet mit einer Summe in Richtung 100 Millionen Euro. Es gehe um mindestens 21.000 Schadensfälle, 11.000 davon bei Gebäude und Hausrat, der Rest – also rund 10.000 – bei Autos.

Vor fünf Jahren, im Sommer 2008, hatten Hagelkörner bei VW in Emden rund 30.000 Neuwagen lädiert. In der ostfriesischen Hafenstadt stehen am VW-Werk in der Regel mehr Autos unter freiem Himmel als in Wolfsburg, wo der Autobauer zwar die größte Fahrzeugfabrik der Welt unterhält, aber keinen Knotenpunkt für die Hafenlogistik.

Schwerstarbeit hinter den Kulissen

Hinter den Kulissen rotiert VW nun enorm. Um mögliche Dellen und Kratzer zu sehen, müssen Autos professionell ausgeleuchtet werden. Volkswagen hat dafür sogenannte Lichttunnel im Werk. Doch die dienen der Endkontrolle bei den Neuwagen – 3.800 laufen in Wolfsburg täglich von den Bändern und die Tunnel können für die Hagelkontrollen nicht blockiert werden. Auch die Lackexperten des Autobauers haben eigentlich Aufgaben anderswo. Nach dpa-Informationen ist nun externe Hilfe dabei, das Problem mit aus der Welt zu räumen.

Die Hagelschadenlogistik wird das Werk noch Wochen beschäftigen. Für Besitzer älterer Autos haben Ausbeulspezialisten in den Gebieten östlich von Hannover sogenannte Besichtigungspavillons aufgebaut. Ein eher schwacher Trost für VW: Der Konzern ist gegen ein Unglück dieser Art industriell versichert. Doch auch wenn die Neuwagenkäufer Verständnis für höhere Gewalt haben, ist ihr Aufwand programmiert. Viele kommen zur Abholung direkt in die Autostadt, haben sich extra freigenommen und womöglich ihren alten Wagen schon privat verkauft. (dpa)

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