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WIV Cliquot

23.06.2008 12:02 Uhr

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Flexibles Wartungsintervall

WIV Cliquot

Volkswagen will auch künftig am 1999 eingeführten flexiblen Wartungsintervall festhalten, so die Antwort aus Wolfsburg auf eine Anfrage von asp. Ein Ende 2007 bekannt gewordenes Schwarzschlamm-Problem ließ das Gegenteil vermuten.

Wer die Flexibilisierung des War-tungsintervalls bei Audi, Skoda und VW als chaotisch bezeichnet, untertreibt. Zumindest bis zur Ein-führung des Dieselpartikelfilters, der die Wolfsburger veranlasste, Quantität und Qualität der in den Motorölen verwendeten Additive zu überarbeiten, plagten sich Werkstätten und Autohäuser mit markenspezifischen Ölnormen, Ausnahmen und Ausnahmen von den Ausnahmen. Zur Gänze ist das Chaos noch immer nicht beseitigt, aber mit den beiden nun gültigen Normen 50400 (Otto) und 50700 (Diesel) konnte vieles vereinfacht werden.

In Ausgabe 12/2007 berichtete asp über ein Motorölproblem bei Volkswagen. Der Schwarzschlamm ist offenbar zurückgekehrt, denn von BG Deutschland bezieht VW entsprechendes Motorreinigungsmittel und -gerät (vgl. Beitrag "Schwarzer Tod" auf Seite 13). Für asp Grund genug, nachzufragen, wie es um die Zukunft der so genannten Wartungsintervallverlängerung (WIV) bestellt ist. Die Antwort kam von Technik-Pressesprecher Harthmuth Hoffmann: "Um es gleich vorwegzu- nehmen, Volkswagen wird auch zukünftig an der WIV festhalten. Es mag sein, dass einige Kunden im Zusammenhang mit der WIV die Erwartung verknüpfen, erst nach 30.000 Kilometern einen Service in An-spruch nehmen zu müssen. Leider ist das individuelle Fahrprofil ein entscheidender Faktor, der die unter Bestbedingungen mögliche Kilometergrenze 30.000 teil-weise deutlich unterschreitet. Unabhängig davon stellen wir fest, dass die meisten Kunden Kilometerleistungen erreichen, die zwischen 22.500 und 25.000 liegen.

Mit der flächendeckenden Einführung des Dieselpartikelfilters am Pumpe-Düse-Motor mussten wir eine Reduzierung der mittleren erreichbaren Fahrleistung bis zum nächsten Ölwechsel verzeichnen. Diese liegt aber immer noch deutlich über einem Festintervall, das man, um auf der sicheren Seite zu sein, im Bereich 15.000 Kilometer festlegen müßte. Der Kunde muss mit WIV also, über die Fahrzeuglebensdauer betrachtet, deutlich seltener in die Werkstatt als mit einem Festintervall.

Volkswagen hält deshalb auch weiterhin an der WIV fest. Für Kunden bedeutet dies auch in Zukunft, dass sie über Fahrzeuglebensdauer die Vorteile, die sich durch Fahrleistungen jenseits des starren 15.000-Kilometer-Intervalls ergeben, nutzen können. Diese Vorteile lassen sich an zwei Faktoren darstellen: Ölservicekosten (Material plus Lohn) und Ölwechselintervall des Durchschnittsfahrers.

Kundenvorteil: 100 Euro

Der Durchschnittsfahrer wird, je nach Einsatzbedingungen, auch in Zukunft Intervalle deutlich oberhalb von 20.000 Kilometern realisieren. Dies bedeutet konkret – unter den Annahmen Fahrleistung 25.000 Kilometer pro Jahr und Ölwechsel alle 22.500 Kilometer –, dass der Kunde nach vier Jahren oder etwa 90.000 km zwei Ölwechsel weniger durchführen lassen muss. Geht man davon aus, dass bei starrem Intervall eine preisgünstigere Ölqualität zum Einsatz kommen könnte, liegt der Vorteil der WIV immer noch bei realistisch geschätzten 100 Euro.Untersuchungen zeigen, dass mit Einführung von Common Rail noch längere Intervalle erreichbar sind. Diese Technik bietet in der DPF-Regeneration Freiheitsgrade, die beim Pumpe-Düse-Motor nicht vorhanden sind und sich in einer reduzierten Belastung des Motoröles äußern.

Ein spezifischer Punkt beim Ölwechselintervall von Ottomotoren ist die Öl-belastung speziell im Kurzstreckenbetrieb bei Wenigfahrern. Hier altert das Öl durch überproportionalen Eintrag von unverbranntem Kraftstoff, Säuren und Wasser bei häufigen Kaltstarts. Ohne den Einsatz der flexiblen Wartung müssten aus Sicherheitsgründen alle Kunden zum jährlichen Ölwechsel aufgefordert werden, was bei Normal- und Langstreckenfahrern zu er-höhten Kosten führen würde. Durch den Einsatz der WIV wird die Mehrzahl der Kunden bedarfsgesteuert und damit seltener zum Ölwechsel aufgefordert. Fazit: Starre Intervalle sind für Kunden unwirtschaftlich, unkomfortabel und stellen eine unnötige Umweltbelastung dar." pd

Anfang Januar 2008 verunsicherte die ZDF-Sendung Frontal21 Autofahrer mit der Behauptung, sie würden von Schmierstoffproduzenten und Werkstätten abgezockt. Motorölwechsel seien überflüssig (vgl. asp 2/2008, ab Seite 12). Seit vielen Jahren gäbe es Motoröle, die Lebensdauerfüllungen ermöglichen würden. Anbieter solcher Öle ist die Lifetime Technologies GmbH. asp sprach mit Lizenzinhaber Andreas Löchter.

Herr Löchter, wer steht hinter dem Namen Lifetime Technologies?

Seit etwa 15 Jahren kooperiere ich mit einem niederländischen Partner. Damals untersuchten wir, ob sich konventionelles Motoröl weiter optimieren lässt, was uns im Lauf der Zeit mit verschiedenen, im Markt verfügbaren Additivpaketen auch gelang. Bis vor kurzem stand ich noch selbst am Rührwerk, heute lassen wir die Öle vom Auftragsproduzenten mischen.

Woher beziehen Sie die Ausgangsprodukte?

Wir beziehen sowohl die vollsynthetischen Grundöle als auch die Additivpakete aus den üblichen Quellen, bei denen sich auch andere Anbieter bedienen können. Natürlich muss die Mixtur stimmen.

Das bedeutet, dass die Besonderheit Ihrer Produkte nicht in den Grundölen, sondern in den Additivpaketen liegt.

Das ist nicht ganz richtig. Bei den Grundölen legen wir Wert darauf, dass sie von höchster Qualität sind.

Bislang galt, Additive altern und lassen u. a. durch chemische und thermische Einflüsse in ihrer Wirkung nach. Vor allem dieser Umstand erfordert regelmäßigen Ölwechsel. Trifft das für Ihre Produkte nicht zu?

Der Eintrag von Kraftstoff und Wasser trägt erheblich dazu bei, dass Additive gecrackt werden. Unsere Öle gehen zum Beispiel weder Verbindungen mit Kraftstoff noch mit Wasser ein.

Wie kann das sein? Bitte erläutern Sie das.

Für Lifetime-Motoröle wird nur ein spezielles Grundöl verwendet. Die eigentliche Besonderheit ist jedoch die Auswahl der Additive und das Blend-Verfahren, mit dem die Additive produziert werden.

Der Begriff Lebensdauer wird in der Automobilbranche unterschiedlich definiert. Wie lautet Ihre Definition?

Es existiert zwar eine US-Norm, an der wir uns jedoch nicht orientieren. Wir gehen vom Standpunkt des Endverbrauchers aus. Lebensdauer ist, so lange Motor oder Getriebe ihren Dienst tun.

Welche Garantieauflagen sind zu beachten?

Das Öl nicht mischen, weder mit Fremdölen noch mit Additivzusätzen, und den Ölfilter nach Herstellervorgabe erneuern.

Wer sind Ihre Kunden?

Beispielhaft kann ich Fahrzeugflotten der Flughäfen Hamburg und Köln nennen.

Haben Sie Ihre Öle auch der Automobilin-dustrie vorgestellt?

Wir sind im Gespräch mit zwei namhaften Herstellern, bei denen auch Dauerversuche laufen.

Wie erfolgt der Vertrieb Ihrer Öle im Aftermarket?

Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit einer namhaften Reifenservice-Kette. So-mit können wir in Kürze auf ein flächendeckendes Vertriebs- und Servicenetz verweisen. Nicht zu vergessen der Internetshop unter www.lifetime24.com.

Lässt man den Internetshop und den neuen Liefervertrag außer Acht, können Sie sich Ihre Kunden aussuchen: Speditionen und andere Halter von Langstreckenfahrzeugen. Angenommen, auch die etablierte Mineralölin-dustrie könnte sich ihre Kunden aussuchen, würden diese nicht auch ähnliche Ölverweildauern erreichen?

Das Analyselabor Wearcheck hat bestätigt, dass diese Motoröle deutlich länger nutzbar sind als übliche 15.000 bis 30.000 Kilometer. Sie können bis zu 100.000 Kilometer im Einsatz bleiben, ohne dass zu viel Verschleiß auftritt und der Motor geschädigt wird. Hier unterscheiden sich die Lifetime-Öle von han-delsüblichen Ölen, da sie keine Kilometerbegrenzung haben.

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