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VW und Lichtblick: Streit um Kraftwerke

28.05.2014 15:47 Uhr
Von den Heimkraftwerken mit VW-Erdgasmotor sind bislang erst 1.500 Stück verkauft worden.

Der Ökopionier fordert vom Autoriesen Schadensersatz wegen Vertragsbruch. Brisant ist, dass die beiden Unternehmen noch an anderen Fronten zusammenarbeiten.

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Der Hamburger Stromversorger Lichtblick macht dem Energiepartner Volkswagen massive Vorwürfe und sucht die Konfrontation mit Europas Branchenprimus. Der Autobauer soll bei dem Gemeinschaftsprojekt für hochmoderne Mini-Kraftwerke «wesentliche wirtschaftliche Vertragsvereinbarungen» verletzt haben, hieß es am Mittwoch. Die Wolfsburger hätten die Kooperation angeblich mit einem realitätsfernen Preisdiktat vor die Wand gefahren. Nun sei fast jeder siebte Lichtblick-Job in Gefahr.

Auf der Gegenseite spricht VW nüchtern von Differenzen und bedauert das Aus des Projekts. Mit dem Streit David gegen Goliath endet auch ein Vorzeigevorhaben der Energiewende, in dessen letztem Kapitel sich beide Seiten womöglich noch vor Gericht wiedersehen: Lichtblick will Schadenersatz von VW. Die Auseinandersetzung könnte auch Auswirkungen auf zwei weitere Projekte der beiden Partner haben, die noch laufen.

Die Ausgangslage: 2009 erklärten Volkswagen und Lichtblick in Salzgitter feierlich "eine weltweit exklusive Energie-Partnerschaft", in der VW kleine Blockheizkraftwerke (BHKW) baut. Deren Abwärme kann gleich direkt am Ort genutzt werden, die Stromproduktion schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe. In den Mini-Kraftwerken laufen VW-Gasmotoren, die auch schon im Touran und Caddy zum Einsatz kamen.

Erst 1.500 Mini-Kraftwerke verkauft

Lichtblick vertrieb die Anlagen als "Zuhause-Kraftwerke" und wollte mit ihnen ein System aufbauen, das ein neues Kapitel der dezentralen, flexiblen Stromerzeugung aufschlägt. Satte 100.000 Mini-BHKW wollte man langfristig verkaufen und zu Deutschlands größtem virtuellen Gaskraftwerk vernetzen. Ganze zwei Atomkraftwerke sollten damit überflüssig werden, hieß es Ende 2010 nach den ersten Installationen bei Privat- und Gewerbekunden.

Bisher sind aber nur 1.500 Mini-Kraftwerke unters Volk gekommen. Dass es anfangs viele technische Probleme gab, ist längst kein Geheimnis mehr. "Diese konnten jedoch in intensiver Zusammenarbeit der Partner gelöst werden", erklärt Lichtblick und verweist dabei auf "erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen", die man investiert habe.

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