Elektrische Keilbremse/elektrohydraulische Kombibremse
eBrake, die von Siemens VDO für 2010 angekündigte elektrische Keilbremse, liegt beim neuen Eigner Continental auf Eis. Dort spricht man ersatzweise von der elektrohydraulischen Kombibremse.
Vor viereinhalb Jahren erwarb der damalige Siemens-Bereich VDO das Unternehmen eStop und des-sen Entwicklung eBrake, ein auch mit 14 Volt betreibbares elektromechanisches Bremssystem. Nach dem schnellen Ende des 42-Volt-Bordnetzes erschien das als gangbarer Weg. eBrake ist nichts anderes als eine so genannte Keilbremse, die auf dem Prinzip der Selbstverstärkung beruht (vgl. Bild und asp 7/2007, ab Seite 18). Deren Serienreife erwartete man bereits 2010. Beim neuen Siemens VDO-Eigner Continental nachgefragt, erhielt asp die Auskunft, dass die Keilbremse nicht 2010 erscheint, denn „grundsätzlich hängt die Einführung eines neuen elektromechanischen Bremssystems nicht nur von der technischen Umsetzung, sondern auch vom Serienstart der Zielfahrzeuge ab. Viele der meist mit Hybridantrieb ausgestatteten Fahrzeuge laufen erst ab 2011/ 2012 in Serie, so dass eine frühere Markt-einführung mit den damit verbundenen Industrialisierungskosten gerade in der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Situation kommerziell fragwürdig wäre.“
Alternative: Kombibremse
Stattdessen arbeitet man bei Continental „an einer trockenen Bremssystemlösung, die ein vergleichbares Einsatzgebiet wie die vormals von Siemens VDO fokussierte Keilbremse hat“. Dabei geht es um die Kombination von konventioneller, me-chanisch-hydraulischer Vorderachs- und elektromechanischer Hinterachsbremse zur elektrohydraulischen Kombibremse. Das hat den Vorteil, die Bremse nicht vollständig neu erfinden zu müssen, was bei der Keilbremse der Fall gewesen wäre. Folglich ist bei den Produkteigenschaften der elektrohydraulischen Kombibremse auch von „Standardbauteilen“ die Rede. Serienstart? Keine Angabe. Peter Diehl