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Übernahme: Continental lehnt Schaeffler-Angebot ab

16.07.2008 14:15 Uhr
Continental Manfred Wennemer
Continental-Vorstandsvorsitzender Manfred Wennemer verkündete am Mittwoch, dass der Zulieferer das Übernahmeangebot ablehnt.
© Foto: ddp / Nigel Treblin

Der Vorstand des Autozulieferers erachtet das Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe als "in hohem Maße opportunistisch". Es spiegele den wahren Wert von Conti nicht annähernd wider und entbehre einer überzeugenden industriellen Logik.

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Continental hat das Übernahmeangebot der Schaeffler-Gruppe abgelehnt. Es sei in hohem Maße opportunistisch, spiegele den wahren Wert von Continental nicht annähernd wider und entbehre einer überzeugenden industriellen Logik, teilte der Autozulieferer am Mittwoch in Hannover mit. Schaeffler habe sich auf "rechtswidrige Weise" angeschlichen, um die Kontrolle über Continental zu erlangen, hieß es. Conti habe als eigenständiges Unternehmen in derzeitiger Aufstellung eine hervorragende Zukunftsperspektive. "Continental würde Schaeffler nützen, Schaeffler aber nicht Continental." Die fränkische Schaeffler-Gruppe hatte am Dienstag ein Übernahmeangebot vorgelegt. Sie bietet den anderen Conti-Aktionären 69,37 Euro pro Aktie in bar, damit bewertet die Offerte Conti mit 11,2 Milliarden Euro (wir berichteten). Das Unternehmen strebe eine strategische Beteiligung von mehr als 30 Prozent an Conti an, aber nicht notwendigerweise eine Mehrheit, hieß es. Conti solle nicht zerschlagen werden, es werde auch keinen Verlust von Arbeitsplätzen geben. Aus Sicht von Conti hat sich die Schaeffler-Gruppe mit Hilfe von Banken und Derivate-Positionen auf rechtswidrige Weise Zugriff auf 36 Prozent des Continental-Kapitals verschafft. "Dies würde bei der Hauptversammlung eine bequeme Kontrollmehrheit, möglicherweise sogar eine qualifizierte Stimmenmehrheit darstellen." Schaeffler verhehle selbst nicht, dass es das schwache Börsenumfeld nutze, um günstig die Kontrolle über einen "exzellent positionierten Technologiekonzern" zu übernehmen und die Zahlung einer angemessenen Prämie an die Aktionäre zu vermeiden. Die öffentlich getätigten Aussagen, dass die Schaeffler-Gruppe angeblich nur eine Minderheitsbeteiligung anstrebe und die gesunde Struktur von Continental nicht antasten wolle, seien nach den geführten Gesprächen unglaubwürdig. Conti sei sehr daran interessiert, langfristig orientierte Investoren zu gewinnen und sei Schaeffler deshalb konstruktiv und ergebnisoffen entgegengetreten. Deshalb habe der Conti-Vorstand auch die Bereitschaft erklärt, eine bis zu 20-prozentige Finanzbeteiligung zu unterstützen, hieß es. Die Schaeffler-Gruppe beharre jedoch auf einer über 30 Prozent hinausgehenden Kontrollbeteiligung. Widerstand der Gewerkschaften Neben dem Conti-Vorstand lehnen auch die Gewerkschaften das Übernahmeangebot von Schaeffler ab. Die Gewerkschaft IG BCE erklärte, es handle sich um eine feindliche Übernahme. Der stellvertretende Conti-Aufsichtsratschef Werner Bischoff von der IG BCE sagte, es stünden Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die IG Metall hatte bereits massiven Widerstand gegen eine Conti-Übernahme durch Schaeffler angekündigt. Schaeffler ist der weltweit zweitgrößte Wälzlagerhersteller, aber wesentlich kleiner als Conti. Schaeffler hat rund 66.000 Beschäftigte und erzielte 2007 einen Umsatz von 8,9 Milliarden Euro. Conti hat nach der Übernahme der Siemens-Sparte VDO rund 150.000 Beschäftigte und strebt 2008 einen Umsatz von mehr als 26,4 Milliarden Euro an. (dpa)

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