Dem Fachgebiet für Experimentelle Strömungsmechanik an der TU Berlin steht seit Kurzem ein realistisches Automodell für die Untersuchungen im Windkanal zur Verfügung. "Bisher forschten auch wir am so genannten Ahmed-Körper, um die außerordentlich komplizierten Strömungen an einem Auto zu entschlüsseln", sagte Christoph Strangfeld, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Fahrzeug-Aerodynamik. Dieses 1984 entwickelte Modell verfüge aber über keine Vorderhaube, keine Räder, keine Spiegel, keine gekrümmten Flächen und Heckschrägen, so dass die gewonnenen Forschungsdaten nur bedingt aussagekräftig seien und für die Autoindustrie eigentlich keinen Wert hätten.
Mit dem Modell "DrivAer" soll sich das ändern. Das120 Zentimeter lange, 45 Zentimeter breite und 40 Zentimeter hohe Auto aus Gips und Epoxydharz ist quasi eine Kreuzung aus verschiedenen Pkw-Modellen von Audi und BMW. Gemeinsam mit beiden Herstellern wurde es in den Computern der TU München entwickelt. Der "DrivAer" werde in den nächsten Wochen im Rahmen einer Diplomarbeit immer wieder einer Windstärke von 150 Kilometern pro Stunde ausgesetzt, hieß es in einer Mitteilung der Universität.
"Wir wollen mit den Messungen die Strömungsphänomene am Auto besser verstehen, um zum einen den Widerstandswert zu verkleinern, also die Kraft jener Wirbel, die sich am Heck bilden und das Auto nach hinten ziehen und somit abbremsen. Und zum anderen wollen wir Erkenntnisse gewinnen, wie die Strömungen durch Konstruktionselemente im Auto aktiv beeinflusst werden können. Dafür aber brauchen wir realistische Daten", so Strangfeld. (ng)
TU Berlin: Windkanal-Tests mit einer Kreuzung aus Audi und BMW

Die Arbeitsgruppe Fahrzeug-Aerodynamik steht für die Windkanal-Tests in der Hauptstadt endlich ein realistisches Modell zur Verfügung, das es in der Realität so aber nicht gibt.