Wie sehr das Elektroauto noch ein Nischendasein fristet, beweist die Tatsache, dass das US-amerikanische Unternehmen Tesla Motors, das sich selbst als den weltweit führenden Elektroauto-Produzenten bezeichnet, auf der IAA erst sein 700-stes Fahrzeug feierlich an einen Kunden übergeben hat. Highlight auf dem Frankfurter Messestand ist die Studie der ersten Limousine aus dem Hause der Kalifornier. Produktionsbeginn für den Model S genannten Viertürer soll Ende 2011 sein. Kalkulierter Kostenpunkt: Knapp 50.000 US-Dollar. Nach vorläufigen Angaben soll der Model S in unter sechs Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen und bis zu 193 km/h schnell werden. Die maximale Reichweite des 5+2-Sitzers beziffert Tesla mit rund 480 Kilometern. Dank Schnelllademodus können die Batterien in 45 Minuten aufgeladen werden. Zudem soll ein Tausch der Akkus binnen fünf Minuten möglich sein. Die rein elektrische Tesla-Range umfasst derzeit nur den Roadster sowie eine "Sport"-Variante des Zweisitzers. In Kürze startet die Auslieferungen für die zweite Roadster-Generation, die ebenfalls auf der IAA gezeigt wird. Hierfür gibt Tesla eine Beschleunigung auf 100 km/h von 3,9 Sekunden (Roadster S 3,7 Sekunden) und eine Reichweite von 400 km an. Das Aufladen mit regenerativer Energie koste in Europa im Schnitt zehn Euro, hieß es in einer Mitteilung. Kurz vor der IAA hatte Tesla Motors seinen ersten Showroom auf dem europäischen Kontinent eröffnet. Das regionale Verkaufs- und Service-Center in der Blumenstraße 17 in München solle künftig die wachsende Zahl von Kunden aus der EU betreuen, sagte Tesla-CEO Elon Musk. Der Hersteller hatte erst im Juni seinen europäischen Flagship-Store in London eröffnet. In diesem Jahr soll noch eine weitere Filiale in Monaco folgen. Tesla steigert nach eigenen Angaben seine Fahrzeugauslieferungen kontinuierlich in Europa und hat bereits Autos an Kunden in Großbritannien, Skandinavien, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Frankreich ausgeliefert. Niedrige Wartungskosten Ein Wermutstropfen für Servicebetriebe ist die Betonung der niedrigen Wartungskosten durch den Hersteller. Die Inspektionskosten seien deutlich geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, heißt es in der Tesla-Mitteilung. Öl-, Riemen- und die meisten Filterwechsel entfallen vollständig. (ng/rp)
Tesla Model S Studie
