In der dritten Runde der Tarifverhandlungen für das Kraftfahrzeuggewerbe Baden-Württemberg haben sich die Tarifgemeinschaft des Kfz- und Tankstellengewerbes und die IG Metall am späten Dienstagabend auf einen Abschluss verständigt. Für die rund 60.000 Beschäftigten in Autohäusern und Werkstätten sieht der Kompromiss eine zweistufige Erhöhung der Löhne und Gehälter vor: Zum 1. Juli 2025 steigen die Entgelte um 2,3 Prozent, ab dem 1. August 2026 folgt ein weiterer Aufschlag von 3,3 Prozent.
Auch die 9.000 Auszubildenden profitieren: Sie erhalten ab Juli 2025 einen fixen Aufschlag von 80 Euro pro Monat, ab August 2026 steigt die Ausbildungsvergütung ebenfalls um 3,3 Prozent.
Die neuen Tarifverträge gelten für 26 Monate, also bis zum 31. Mai 2027. Damit werde eine wichtige Planungssicherheit geschaffen – gerade mit Blick auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Branche, teilte die Tarifgemeinschaft am Mittwoch in Korntal-Münchingen mit.
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Neben den Entgelterhöhungen verständigten sich beide Seiten auf weitere Punkte: So kann die Quote der 40-Stundenverträge per Betriebsvereinbarung künftig von bislang 18 auf bis zu 28 Prozent angehoben werden. Zudem soll eine Arbeitsgruppe die Entgeltgruppenbeschreibungen modernisieren. Auch eine Entlastungskomponente nach dem Vorbild aus Niedersachsen wurde vereinbart.
Tariferhöhung ist "absolutes Maximum"
Andreas Göritz, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, bezeichnete das Ergebnis als Balance zwischen Belastbarkeit und Zukunftssicherung: "Die Transformation der Automobilwirtschaft setzt die Betriebe unserer Branche unter großen Anpassungsdruck. Daher stellt die vereinbarte Tariferhöhung das absolute Maximum dessen dar, mit dem Autohäuser und Kfz-Meisterbetriebe belastet werden können", sagte er laut einer Mitteilung.