Das Softwareunternehmen Werbas AG mit Sitz in Holzgerlingen bei Stuttgart bekommt im Juni einen neuen Hauptanteilseigner. Wie AUTO SERVICE PRAXIS Online erfuhr, wird der japanische Mischkonzern Sumitomo Corporation das 64-prozentige Aktienpaket der Familie Reimann übernehmen. Sumitomo, auf dem deutschen Markt weitgehend unbekannt, ist weltweit einer der ältesten und größten Finanz- und Dienstleistungskonzerne und im asiatischen und amerikanischen Raum eine bekannte Größe. Offenbar erhofft sich der neue Mehrheitsaktionär vom Einstieg bei der Werbas AG für den deutschen Markt eine gute Ausgangsposition für das Angebot von Versicherungs- und Finanzdienstleistungen rund um den Fahrzeughandel. Hier ist das Unternehmen im asiatischen und afrikanischen Wirtschaftraum seit Jahren erfolgreich. In Deutschland beschränkte sich das Engagement bislang auf den Import von Fahrzeugen der Marke Daihatsu. Um mit eigenen Finanzdienstleistungsangeboten durchzustarten, wird Gerüchten zufolge auch über die Gründung einer eigenen Bank für den deutschen Markt nachgedacht. Über Details des Verkaufs und die Zukunftspläne wird die Werbas AG auf einer Pressekonferenz am 2. Juni 2004 in Holzgerlingen informieren. Traditionsunternehmen aus dem 16. Jahrhundert Im Jahr 2002 erwirtschaftete die Sumitomo Corporation mit 20 Einzelgesellschaften und weltweit 31.500 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 76,9 Mrd. US-Dollar. Die Ursprünge des Traditionsunternehmens reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, in dem mit der Gründung von Kupfermienen der Grundstein für die Unternehmensentwicklung gelegt wurde. Mittlerweile ist der Konzern in unterschiedlichen Branchen und Geschäftsfeldern tätig. Dazu gehören unter anderem Versicherungen und Finanzdienste, Schwerindustrie (Schiffbau, Maschinenbau), Warenhäuser, Immobilien, Stahl- und Zementproduktion, Elektronik sowie eine Chemie- und Pharmasparte. Zudem verfügt das Unternehmen als Im- und Exporteur von Fahrzeugen sowie als Betreiber von weltweit knapp 90 Autohäusern über fundiertes Know-how im Automotive-Bereich. Welche Rolle Peter P. Reimann, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender der Werbas AG, künftig im Unternehmen spielen wird und welche Veränderungen möglicherweise im Vorstand der Werbas AG anstehen, darüber wird der Aufsichtsrat in den nächsten Wochen entscheiden. Erst vor kurzem hatte Reimann den neuen Geschäftsbereich Flottenservice unter Leitung von Paul Lonzen vorgestellt, von dem sich die Werbas AG in den nächsten Jahren einen deutlichen Wachstumsschub erhofft (wir berichteten in AUTO SERVICE PRAXIS, Heft 4/2004). Die Werbas AG erwirtschaftete 2003 mit 95 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von über 8,3 Mio. Euro und wies einen Gewinn vor Steuern von 231.000 Euro aus. Das Grundkapital der AG beläuft sich auf 3,75 Mio. Euro. Nach eigenen Angaben nutzen mehr als 8.500 Kunden die Werkstattmanagementsoftware der Werbas AG. (fs)
Sumitomo übernimmt Aktienmehrheit der Werbas AG

Japanischer Mischkonzern wird neuer Hauptanteilseigner / Werbas-Aufsichtsrat entscheidet in den nächsten Wochen über mögliche Veränderungen im Vorstand